Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

glaubte, sie fühlten sich nicht mehr zueinander hingezogen. Er war anderer Meinung, aber er wusste, dass er ziemlich lange brauchen würde, Rachel dazu zu bringen, die Dinge aus seiner Sicht zu betrachten. Immerhin hatte er sie sehr verletzt. Doch ehe er ihr gegenüber so ausfallend geworden war, hatte sie ihn so sehr begehrt wie er sie. Deshalb war er davon überzeugt, dass sie immer noch etwas für ihn empfand.
    Wenn er das nicht glauben würde, müsste er jede Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit ihr begraben.
    Eins war ihm völlig klar: So bald würde Rachel sich gefühlsmäßig nicht wieder auf ihn einlassen, denn sie traute ihm nicht mehr.
    Deshalb konnte er zunächst nur versuchen, Rachel wieder an sich zu binden, indem er ihr leidenschaftliches Verlangen von Neuem entfachte. Doch damit musste er noch warten. Momentan wäre es zu gefährlich für sie. Erst musste sie die Medikamente nehmen, die der Arzt empfohlen hatte, den er um Rat gefragt hatte. Sebastian war jedenfalls fest entschlossen, ihr nicht wieder wehzutun, in keiner Hinsicht.
    Er konnte und würde seinen Wunsch unterdrücken, Rachel zu verführen. Aber er hatte nicht versprochen, sie nicht zu berühren. Sie hatte die Behauptung aufgestellt, sie könnten in ihrem Bett schlafen, ohne einander zu berühren. Sebastian wusste, dass ihm so etwas nicht möglich war, ganz besonders jetzt nicht, nachdem er wochenlang nach ihr gesucht und sie endlich gefunden hatte.
    Er wartete, bis Rachel fest schlief, dann zog er sie vorsichtig an sich und sank selbst in den dringend benötigten Schlaf.
    Zum zweiten Mal wachte Sebastian neben Rachel auf. Es kam ihm richtig vor. Er genoss ihren wundervollen Duft und das Gefühl ihrer warmen seidenweichen Haut an seiner. Rachel schlief in einem weiten T-Shirt, das hochgerutscht war, sodass ihr nackter Oberschenkel seinen berührte. Sebastian war in seinem Slip ins Bett gegangen und überrascht gewesen, dass sie nicht protestiert hatte. Aber andererseits hatte sie ja behauptet, sie begehre ihn nicht mehr.
    Sie wollte mit ihm keinen Sex mehr haben.
    Sebastian zählte die Tage, bis er ihr das Gegenteil beweisen konnte. Dass Rachel ihn in seinem Bett duldete, wollte er jedoch nicht aufs Spiel setzen, indem er sie so aufwachen ließ, wie sie im Moment dalagen.
    Ihre zierlichen Füße steckten zwischen seinen Waden, und seine Hüften waren an ihren herrlichen Po gepresst. Es fühlte sich fantastisch an, Sebastian glaubte allerdings nicht, dass Rachel der gleichen Meinung sein würde, wenn sie jetzt aufwachen und seine Erregung spüren würde. Sie würde ihn beschuldigen, die Situation auszunutzen. Er ärgerte sich noch immer darüber, dass er den ersten Morgen danach verpfuscht hatte. Der Sex mit ihr war jedoch perfekt gewesen, die Leidenschaft gegenseitig. Wenn sich Rachel wegen seines späteren Benehmens eingeredet hatte, es sei nicht schön gewesen, dann konnte er kaum darauf hoffen, eine zweite Chance zu bekommen.
    Um Rachel nicht zu wecken, löste sich Sebastian behutsam von ihr und stand auf. Er verließ nicht sofort das Zimmer, sondern betrachtete sie im Licht der Morgensonne, die durch die Jalousien schien. Rachel war ungemein schön und so sanft. Und sie war die Mutter seines Kindes. Er war dankbar für ihre Schwangerschaft, denn er war sich sicher, dass sie sich nie wieder mit ihm in Verbindung gesetzt hätte, wenn sie nicht schwanger geworden wäre. Und niemand wusste genau, wann Hawk sie gefunden hätte.
    Sebastian hatte den Chef einer internationalen Detektei an dem Tag engagiert, an dem Rachel abgereist war. Aber sie hatte es geschafft, aus Griechenland herauszukommen, ohne eine einzige Spur zu hinterlassen. Jetzt wusste Sebastian, warum ihr das hatte gelingen können. Sie war unter dem Namen Newman geflogen. Er konnte nicht glauben, dass ihm nach dem ziemlich einseitigen Gespräch mit seiner Mutter nicht ein einziges Mal der Gedanke gekommen war, Rachel hätte ihren Namen geändert. Es war verständlich, dass sie sich mit der Maßnahme von einer Frau wie Andrea Long Demakis hatte distanzieren wollen. Rachel hatte sich in den Vereinigten Staaten ein völlig neues Leben aufgebaut und ihm an jenem Abend am Strand gesagt, wie sehr sie das Medieninteresse gehasst hätte.
    Wie gründlich sie sich von ihrem alten Leben getrennt hatte, war Sebastian erst klar geworden, nachdem er versucht hatte, in Andreas Wohnung in New York einen Hinweis auf Rachels Aufenthaltsort zu finden. Andrea hatte dort eine einzige