Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)
Vorbereitungen meine Meinung überhaupt nicht berücksichtigt worden.“
„Soll das heißen, dass du mich heiraten würdest, wenn ich dich nicht vor vollendete Tatsachen stellen würde?“
„Ich werde es mir überlegen. Aber du musst mir einen Heiratsantrag machen, Sebastian. Und du sollst die Hochzeit nicht ohne mich planen.“
Sein hoffnungsvoller Blick ließ ihn verletzlich erscheinen und erweichte Rachel mehr als alles, was er für sie getan hatte, seit er nach Kalifornien gekommen war.
„Dann werde ich um dich werben.“
Rachel ging zurück in ihr Schlafzimmer. Dass Sebastian um sie werben wollte, verwirrte und beunruhigte sie. Phillippa stand mit dem Rücken zur Tür am Fenster. Auf dem gemachten Bett lagen sorgfältig angeordnet das Brautkleid, die Schuhe und der Blumenstrauß. Die Hausmädchen waren gegangen, aber die erwartungsvolle Atmosphäre war geblieben. Rachels fast positive Gedanken über den viel zu selbstbewussten Mann im Erdgeschoss lösten sich auf. Wie konnte er es ihr überlassen, seiner Mutter mitzuteilen, dass es keine Hochzeit geben würde?
„Die Musik spielt nicht mehr.“ Phillippa drehte sich um.
„Das Ganze war ein Irrtum.“
„Am Hochzeitstag vor dem Fenster der Braut zu musizieren ist in Griechenland Tradition.“
„Aber es findet keine Hochzeit statt.“
„Habt ihr euch gestritten?“, fragte Phillippa besorgt.
„Wir hatten uns niemals versöhnt.“
„Ich hatte gehofft, mit dem Baby, das unterwegs ist, würdet ihr, Sebastian und du, Gemeinsamkeiten entdecken.“
Ach ja, das weiß seine Mutter auch schon, dachte Rachel. „Dein Sohn plaudert immer alles sogleich aus.“
Phillippa entfernte sich vom Fenster. Unerwartet lächelte sie. „Normalerweise nicht. Ich glaube, bei dir ist er unsicher und benimmt sich deshalb anders als sonst.“
Sebastian sollte unsicher sein? Das war sehr unwahrscheinlich. „Ich kann nicht einmal hoffen, jemals so weltgewandt wie er zu sein.“
„Das willst du doch überhaupt nicht, richtig? Du hast nicht den Wunsch, das Leben zu führen, das deine Mutter für erstrebenswert gehalten hat.“
„Ich ziehe ein ruhigeres Dasein vor.“
„Und Sebastian hat sehr wenig Erfahrung mit Frauen, die Integrität besitzen und sich nicht für die Lebensweise des Jetsets interessieren.“
„Er glaubt nicht, dass ich Integrität besitze.“
Phillippa schüttelte den Kopf. „Ich denke, du irrst dich.“
„Er hat geglaubt, ich hätte ihm vorgelogen, dass ich …“ Rachel brachte es nicht über sich, es auszusprechen. Phillippa wusste es ohnehin, wie ihre nächsten Worte bestätigten.
„Mein Sohn bereut, an dir gezweifelt zu haben.“
„Nur weil du zu ihm gesagt hast, er hätte unrecht.“
„Ein Mann hört nicht auf seine Mutter, wenn er es nicht will“, erwiderte Phillippa leicht spöttisch.
„Wenn du meinst.“ Rachel blickte immer wieder zu dem Brautkleid auf dem Bett, und schließlich ging sie hin und berührte den weißen Satin. Sebastian hatte keine Kosten gescheut. Sie kaufte zwar nicht die Sachen von Topdesignern, aber als Tochter von Andrea Long Demakis kannte sie sich auf diesem Gebiet aus.
„Sebastian war schon einmal verlobt.“
Das war ein Schock für Rachel, und sie drehte sich schnell um. „So?“
„Ja. Mit einer Frau, die wie Andrea war.“
Wird man mich immer wieder daran erinnern, wie meine Mutter gewesen ist? dachte Rachel entsetzt.
Phillippa streckte die Hand aus und drückte Rachels Arm. „Ich sehe nur die besten Seiten deiner Mutter an dir, Kind. Ihre Schwächen hast du nicht.“
„Sebastian ist anderer Meinung.“ Und vielleicht hatte er recht. Schließlich konnte sie ihr Verlangen nach ihm nicht kontrollieren, obwohl sie jeden Grund hatte, ihn zu verachten.
„Unsinn. Ihm fällt es nur schwer, einer Frau zu vertrauen. Seine Verlobte hat ihn sehr getäuscht, und dann ist Andrea aufgetaucht. Sie hat einen Mann zerstört, den Sebastian wie einen Vater geliebt hat. Und so wurde mein Sohn gegenüber Frauen noch zynischer. Es mit anzusehen war schrecklich, aber ich konnte nichts dagegen tun.“
„Er hatte dich als gutes Beispiel.“ Rachel war bei Weitem nicht so verständnisvoll, was Sebastians Pessimismus betraf. Er hatte sie damit zu sehr verletzt. „Er muss wissen, dass nicht alle Frauen geldgierig und manipulierend sind.“
„Ja, er hatte mich. Leider war er noch sehr jung, als sein Vater starb, deshalb hat er fast keine Erinnerungen an meine Ehe. Er weiß nur, dass ich aus einem einfachen
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