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Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Titel: Julia Exklusiv Band 238 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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entsetzt.
    „Das habe ich nicht gesagt.“ Verzweifelt versuchte Gina, Zuversicht in ihre Stimme zu legen. „Diese merkwürdige Erbschaft hat nur beschleunigt, was ohnehin geschehen wäre.“
    „Ist es nun eine Liebesheirat oder nicht?“, fragte Jean Saxton geradeheraus.
    „Nicht im herkömmlichen Sinne“, wich Gina aus.
    „In welchem Sinne denn?“ Ihre Mutter sah sie forschend an. „Du hast dich verändert, Liebling. Du bist härter geworden.“
    „Das nennt man hier Selbstbewusstsein“, versuchte Gina zu scherzen. „Man braucht es, um zu überleben. Bitte, Mom, mach dir keine Sorgen um mich. Ich weiß, was ich tue.“
    „Da bin ich nicht sicher. Wir sind deine Eltern, Gina. Natürlich sorgen wir uns um dich.“
    „Wenn ihr euch unbedingt hier und jetzt aussprechen müsst, dann setzt euch wenigstens auf die Treppenstufen“, scherzte Leslie Saxton. „Aber ich schlage vor, dass wir erst unser Zimmer beziehen, Jean.“
    Trotzdem Gina ihrem Vater dankbar für den Aufschub war, konnte er sie nicht von ihrem schlechten Gewissen erlösen. Nach wie vor war es eine Qual, ihren Eltern und Elinor die glückliche Braut vorzuspielen.
    Bedrückt ging sie auf die Terrasse, wo sie Ross traf.
    „Was ist los?“, fragte er.
    „Ich habe meinen Eltern gestanden, warum wir heiraten. Sie sind aus allen Wolken gefallen.“
    „Musste das sein?“
    „Sollen sie es etwa von fremden Leuten erfahren?“
    „Und wie fühlst du dich jetzt?“
    „Na, fantastisch natürlich. Ich werde Millionärin. Etwas Besseres kann einem doch gar nicht passieren.“
    „Gina, untersteh dich! Du kannst jetzt nichts mehr rückgängig machen.“ Sein Gesicht wurde hart wie Stein. „Wer A sagt, muss auch B sagen. Was ist seit gestern nur in dich gefahren?“
    Das Gefühl der Verlassenheit, hätte sie am liebsten gesagt, aber das durfte sie nicht. Um nichts in der Welt wollte sie ihm ihre wahren Gefühle verraten.
    „Mir ist wieder klar geworden, dass Geld eben nicht alles im Leben ist“, sagte sie trotzig.
    „Uns verbindet mehr als Geld.“
    „Meinst du etwa Sex?“ Sie versuchte, nicht die Beherrschung zu verlieren. „Den kannst du überall bekommen. Und ich auch. Keine Sorge, ich werde durchhalten. Der Luxus hat mich bereits korrumpiert. Ich gebe ihn nicht mehr auf, um dem nachzujagen, was ich für echtes Glück halte. Übrigens, hast du Neuigkeiten von deiner Schwester?“
    Ohne die Miene zu verziehen, ging er auf den plötzlichen Themenwechsel ein. „Sie ist in Phoenix, mit einem Mann, den sie aus San Francisco kennt.“
    „Kommt sie zur Hochzeit?“
    „Ich habe nicht mit ihr gesprochen. Der Typ sagte, sie schlafe und wolle nicht gestört werden.“
    Weil ihre Eltern mit Elinor auf die Terrasse kamen, stand er auf und sagte leichthin: „Darf ich für einen Drink sorgen? Nach dem langen Flug wird er sicher gut tun.“
    Endlos lang zog sich der Abend hin. Ginas Eltern wirkten steif und konventionell. Ihnen fehlte die Zeit, um das zu verarbeiten, was Gina ihnen erst nach der Ankunft gestanden hatte.
    So sehr Elinor sich auch bemühte, die Atmosphäre zu entspannen, es gelang ihr nicht. Schon gegen zehn Uhr entschuldigten sich die Saxtons. Kurz darauf zog sich auch Elinor zurück.
    Unglücklich trank Gina ihr Glas aus. „Ich gehe auch lieber ins Bett. Gute Nacht.“
    „Bleib, bitte. Ich möchte mit dir reden“, bat Ross leise, aber bestimmt.
    „Ich habe schon alles gesagt.“
    „Es tut mir leid, dass ich mich in den vergangenen zwei Wochen so wenig um dich kümmern konnte. Ich war sehr eingebunden.“
    Daran zweifelte sie nicht. Aber waren es nur die Geschäfte gewesen?
    „Wie lange müssen wir verheiratet bleiben?“, platzte es aus ihr heraus.
    „Ein paar Monate vielleicht“, erwiderte er leise.
    „Kann man sich in den USA leicht scheiden lassen?“
    „Wenn beide Parteien sich einig sind, ja.“
    „Vielleicht solltest du vor der Hochzeit noch eine Einwilligung von mir verlangen, damit ich es mir nicht anders überlege“, stichelte sie. „Schließlich hast du von der Scheidung größere finanzielle Vorteile als ich.“
    „Wenn du so weitermachst, gehe ich jetzt.“
    Sie erhoben sich gleichzeitig. „Sehen wir uns morgen?“, fragte sie.
    Ohne zu antworten, machte er schon gar keine Anstalten, sie zu küssen, sondern drehte sich auf dem Absatz um und ging. Wie sehr Gina die Erbschaft ihres Großvaters und die Stunde, in der sie Ross Harlow kennengelernt hatte, inzwischen verfluchte.
    Auch am nächsten Tag verlor ihre

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