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Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Titel: Julia Exklusiv Band 238 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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Mutter die Zurückhaltung nicht ganz, aber sie entspannte sich doch sichtlich bei der Tour durch die Stadt. Als sie Gina adoptierten, hatten sie und ihr Mann in Bakersfield gelebt. Dort wanderten sie nun umher und zeigten ihrer Tochter den Stadtteil, der sich in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren ziemlich verändert hatte.
    Nachmittags kamen sie zurück, und Gina zog sich für eine Stunde zum Sonnenbaden und Schwimmen an den Pool zurück.
    Morgen um diese Zeit würde sie auf dem Weg zur Kirche sein. Und weshalb das Ganze? Die Scheidung war doch längst eingeplant. Und natürlich würde sie Ross keine Steine in den Weg legen.
    Elinor gesellte sich zu ihr. „Du bist in letzter Zeit so schweigsam“, sagte sie besorgt.
    „Mich strengt das Ganze ziemlich an. Ich brauche einfach mehr Schlaf“, versuchte Gina sich herauszureden.
    „Heute bekommst du bestimmt gar keinen. Jedenfalls habe ich vor meiner Hochzeit mit Oliver kein Auge zugetan. Vor der Trauung kommen jeder Braut Zweifel. Vielleicht hilft es dir zu wissen, dass ich froh bin, dass Ross dich gefunden hat. Du bist die richtige Frau für ihn. Und ich bekomme eine Schwiegertochter, wie ich sie mir immer gewünscht habe. Wenn Oliver noch lebte, wäre ich rundum glücklich.“
    Vor lauter Kummer konnte Gina kaum sprechen.
    Als sie am frühen Abend frisch geduscht wieder nach unten kam, war Ross schon mit seinem besten Freund angekommen. Gina wusste bereits, dass Brady Leeson der Dritte im Bunde gewesen war, als die Freunde auf Vancouver Island ihre Abenteuer erlebt hatten. Kräftig und mit kupferroten Haaren sah er sie freundlich und offen an.
    „Du übertriffst alle Beschreibungen“, sagte er mit so ehrlicher Sympathie, dass Gina sich fragte, ob Ross seinem Freund wohl verschwiegen hatte, warum sie heirateten.
    Während des Essens wich sie Ross’ Blicken aus. Er war immer noch wütend auf sie, das fühlte sie. Aber sie würde nichts tun, um ihn milder zu stimmen.
    Wider Erwarten schlief Gina an diesem Abend sofort ein und erwachte erst am nächsten Morgen. Ausgeruht fühlte sie sich trotzdem nicht.
    Zäh zog sich der nächste Vormittag dahin. Nur, weil ihre Mutter und Elinor sie überredeten, aß sie etwas zu Mittag. Die Trauung sollte erst um fünf Uhr beginnen.
    Pünktlich um ein Uhr kamen ihre Brautjungfern an, die Gina bereits kennengelernt hatte. Kurz danach folgten der Friseur und die Kosmetikerin. Angesichts der weiblichen Übermacht, die sich um seine Tochter kümmerte, ergriff ihr Vater die Flucht.
    Um vier wurden sie abgeholt. Elinor, Jean und die Zwillinge von einer weißen Stretchlimousine. Gina und ihr Vater von einem geschmückten Rolls-Royce, in dem die frisch Vermählten später von der Kirche zum Empfang gebracht werden sollten. Als Gina in ihrem schlichten weißen Kleid die Treppe herunterkam, wischte sich ihr Vater die Augen. „Du bist eine wunderschöne Braut. Wir werden dich vermissen.“
    „Ich euch auch“, sagte Gina aus tiefstem Herzen. „Aber ich bin ja nicht aus der Welt. So oft es geht, komme ich euch besuchen.“
    Mit Fotografen und Kameraleuten vor der Kirche hatte sie gerechnet, aber nicht mit einer Flut von Schaulustigen, die hinter eine rote Kordel zurückgedrängt werden musste. Von Blitzlichtern geblendet ging sie über den roten Teppich, der über den Bürgersteig zum Portal führte. Dabei rang sie sich mühsam ein Lächeln ab.
    Als sie endlich die Kirche erreichte, wo die Zwillinge schon auf sie warteten, fühlte sie sich fast erleichtert. Doch das Schlimmste stand ihr noch bevor. Donnernd setzte die Orgel ein, und sie musste an zahllosen, dicht besetzten Bankreihen vorbeischreiten. Hunderte von Augen waren auf sie gerichtet und verfolgten neugierig jeden ihrer Schritte. Sämtliche Gesichter verschwammen vor Ginas Augen – bis auf eines am Anfang der dritten Reihe. Unter dem hellen großen Hut funkelten zwei leuchtend blaue Augen. Gina erkannte die Frau sofort. Dione Richards. Elinor hatte sie bestimmt nicht eingeladen. Also musste Ross es getan haben. Wahrscheinlich war sie nicht die Einzige in der Kirche, die ihr Bräutigam intimer kannte.
    In einem dunkelblauen Smoking wartete er vor dem Altar auf sie. Als sie in seine grauen Augen sah, schlug ihr Herz so schnell wie die Flügel eines Kolibris.
    „Du trägst das Haar heute hochgesteckt“, murmelte er ironisch, als sie neben ihn trat.
    „Das Ereignis erfordert es“, flüsterte sie.
    Von da an lief alles wie von selbst und fast wie in einem Traum: das feierliche

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