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Julia Extra 0357

Julia Extra 0357

Titel: Julia Extra 0357 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Lucy Monroe , Jennie Lucas , Jackie Braun
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nehme an, sie hat so ziemlich jedes Wort mitgehört – so, wie sie auf dem Absatz kehrtgemacht hat, mit dieser entsetzten Miene.“
    Neo sprang auf. „Warum hast du nicht eher etwas gesagt?!“
    „Ich hab sie erst gesehen, als es schon zu spät war. Außerdem hast du nichts ausgesprochen, was sie nicht schon wusste.“
    „Du hast gesagt, sie sah entsetzt aus.“
    Zephyr blickte nachdenklich drein. „Ich bin mir nicht sicher, ob diese Freundschaft mit gewissen Vorzügen für sie noch funktioniert.“
    „Steck deine Nase nicht in Dinge, die dich absolut nichts angehen!“
    „Vielleicht sieht Cass das ja anders. Und anstatt mich anzubrüllen, solltest du dich besser aufmachen, um die Sache wieder in Ordnung zu bringen.“
    Neo wäre seinem Freund am liebsten an die Gurgel gegangen. Aber verdammt, er war eigentlich nicht auf Zephyr wütend, sondern auf sich selbst. Er hatte praktisch alles getan, um nicht anerkennen zu müssen, dass die Liebe sich in sein Leben geschlichen hatte. Hatte vorgegeben, keine tiefen Gefühle zu empfinden, hatte die Sehnsucht nach Liebe und Familie immer mit dem Argument zerschlagen, dass seine Kindheitserfahrungen ihn eines Besseren belehrt hatten.
    Doch auch Cassandra hatte kein echtes Familienleben gekannt. Ihr Leben war fast genauso emotionslos gewesen wie seines. Warum hatte er dann seine Gefühle vor ihr zurückgehalten? Beschämt gestand er sich ein, dass Angst der Grund war. Er, Neo Stamos, einflussreicher Milliardär, hatte Angst, nicht gut genug zu sein, um das Herz seiner liebreizenden Pianistin zu gewinnen.
    So wie er es nicht wert gewesen war, dass seine Eltern ihn liebten. Aber war er denn nicht erwachsen und vernünftig genug, um zu erkennen, dass nicht ihn die Schuld für den Mangel an Liebe in seinem Leben traf, sondern seine Eltern? Und schuldete er Cassandra nicht mehr als die Trümmer einer unglücklichen Kindheit, die er längst hinter sich gelassen hatte?
    Stumme Tränen rannen über Cass’ Gesicht, als sie die Tür zu ihrem Haus aufschloss. Sie war wütend auf sich selbst, dennoch konnte sie nicht aufhören zu weinen.
    Sie hatte doch gewusst, dass Neo nicht mehr als Sex und Freundschaft von ihr wollte. Trotzdem hatte sie gehofft. Hatte es ihrer Fantasie erlaubt, auf dieser Glückswelle davonzuschweben … Schließlich verbrachte Neo seine gesamte Freizeit mit ihr. Jeden Tag rief er mehrmals an. Er nahm weiter Klavierunterricht, lehrte sie im Gegenzug die Spielarten des Vergnügens. Sie liebten sich praktisch täglich und schliefen fast jede Nacht im gleichen Bett.
    Doch die Wahrheit blieb – für ihn war es nicht mehr als Freundschaft, und sie liebte ihn so sehr, dass es ihr das Herz zerriss, ihr Geheimnis wahren zu müssen.
    Sie wünschte sich eine Ehe mit ihm, wollte seine Kinder zur Welt bringen und mit Dora zusammen gesunde, aber vor allem schmackhafte Mahlzeiten zubereiten.
    Sie wusste, sie wünschte sich Dinge, die sie nicht haben konnte. Sie war nicht die passende Frau für einen milliardenschweren Tycoon, nicht mit ihren „Eigenheiten“. Neo brauchte eine Partnerin, die die Rolle der Gastgeberin für Businessdinner und strahlende Partys mit Geschäftsfreunden übernehmen konnte, die repräsentieren konnte.
    Selbst wenn sie inzwischen in Restaurants und an öffentliche Plätze gehen konnte, war sie noch immer schrecklich schüchtern. Neo schien das nicht zu stören, vermutlich wohl deshalb, weil sie nur Freunde waren.
    Cass stand in der Diele und schaute sich benommen um. Wieso lebte sie eigentlich noch immer im Haus ihrer Eltern? Schließlich verband sie kaum gute Erinnerungen damit …
    Als Neo endlich an ihrem Haus ankam, fand er Cassandra in ihrem kleinen Arbeitszimmer. Ihre rot geränderten Augen zeugten davon, dass sie geweint hatte. Doch noch mehr alarmierte ihn die Internetseite, die auf ihrem Computerbildschirm stand.
    „Du willst umziehen?“ Sein Herzschlag stockte.
    „Warum nicht? Hier hält mich nichts.“
    Der jähe Schmerz raubte ihm den Atem. „Ich bin doch hier.“
    „Für wie lange?“ Nüchtern sah sie ihn an. „Irgendwann wird unser Bonus dich langweilen, dann verabredest du dich wieder mit anderen Frauen.“
    Auf gar keinen Fall, doch noch war er nicht bereit, das zuzugeben. Noch immer war er vollauf damit beschäftigt, die Erkenntnis zu verdauen, die ihn jäh überfallen hatte. Und die lähmende Angst bei der Vorstellung, Cass zu verlieren. „Wir können weiterhin Freunde bleiben.“
    „Nein.“
    „Nein?“ Es war wie ein

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