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Julia Extra 0357

Julia Extra 0357

Titel: Julia Extra 0357 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Lucy Monroe , Jennie Lucas , Jackie Braun
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an erzählen, Elizabeth. Der Unterricht kann warten.“
    Thomas wurde immer nervöser, je näher das abendliche Treffen mit Elizabeth rückte. Normalerweise sah er Verabredungen gelassen entgegen. Nur vor wichtigen Geschäftsabschlüssen kämpfte er mit einer gewissen Nervosität. Aber dafür klopfte er sich kein Eau die Cologne auf die Wangen oder zog sich um, wie er es jetzt tat. Mehrmals sogar! Weil er sich nicht entscheiden konnte. Er wollte weder zu lässig, noch zu formal wirken. Schlussendlich wählte er doch dasselbe Outfit, das er bei seinem Besuch in Elizabeths Verein getragen hatte.
    In der rechten Jacketttasche steckte das Schmuckkästchen mit dem Verlobungsring, den sein Vater seiner Mutter angesteckt hatte. Ein hübscher, aber altmodischer Ring mit gravierter Weißgoldfassung und einem Brillanten von 0,5 Karat. Er war erst in Thomas’ Besitz gelangt, nachdem sein Vater ihn im Pfandhaus versetzt hatte, um an Geld für Whisky zu kommen. Thomas war damals noch ein Kind gewesen und hatte sein Erspartes geopfert, um den Ring auszulösen. Die Frau des Pfandleihers hatte den Betrag sehr großzügig nach unten abgerundet, weil ihr der Junge leidtat.
    All die Jahre hatte er ihn sorgfältig aufgehoben. Nicht um ihn eines Tages seiner Zukünftigen anzustecken, sondern als warnendes Symbol, wie viel Schmerz der Verlust einer großen Liebe bereiten konnte.
    Auf dem Weg zu Elizabeth holte er das vorab bestellte chinesische Essen ab. Da er vergessen hatte, sie nach ihrem Lieblingsgericht zu fragen, hatte er eine Auswahl süßsaurer und scharfer Gerichte geordert. Beim Verlassen des Restaurants entdeckte er nebenan ein Blumengeschäft und nahm noch einen kleinen Strauß Margeriten als Gastgeschenk mit. Jedenfalls keine Rosen, schon gar nicht langstielige rote. Das könnte den völlig falschen Eindruck vermitteln.
    Langsam fuhr er dann wieder los und zählte im Geist auf, was er alles über Elizabeth erfahren wollte. Wie zart ihre Haut war, wie betörend ihr Haar duftete, wusste er ja bereits. Jetzt ging es mehr um ihr Geburtsdatum und ihren familiären Hintergrund. Lebten ihre Eltern noch? Waren sie noch zusammen? Wo wohnten sie? Hatte sie ein gutes Verhältnis zu ihnen? Hatte sie Geschwister? Wenn ja, wie hießen sie und wie alt waren sie?
    Ob er sie auch nach früheren Beziehungen fragen sollte? Bisher wusste er nicht einmal, ob sie vielleicht sogar schon mal verheiratet gewesen war. Eigentlich wollte er das gar nicht so genau wissen. Es versetzte ihm einen Stich, sich Elizabeth mit einem anderen Mann im Bett vorzustellen. Seltsam! Was war nur mit ihm los?
    Als er an einer roten Ampel halten musste, schob er diese Frage energisch beiseite. Was wollte er noch von seiner „Verlobten“ wissen? Ihren beruflichen Werdegang kannte er ja bereits. Hatte sie Hobbys? Irgendwelche Laster?
    Thomas stöhnte, weil seine Gedanken schon wieder in eine ganz andere Richtung drifteten, und schaltete das Radio ein, um sich mit Musik abzulenken.
    Eine Viertelstunde später bog er in die Clement Avenue und drosselte das Tempo. Nicht nur aus Rücksicht auf spielende Kinder, sondern auch, um die Hausnummern zu lesen. Elizabeth wohnte in einem der älteren Stadtviertel mit betagtem Baumbestand und Häusern, die eine Modernisierung vertragen konnten. Ihr Haus bildet keine Ausnahme, dachte Thomas, als er vor dem kleinen Bungalow parkte. Die verblichenen grünen Aluminiummarkisen über Veranda und Fenstern mussten gut und gern ein halbes Jahrhundert alt sein. Sie erinnerten ihn an die Markisen an seinem Elternhaus, wo er bis zu dem schrecklichen Unfall, der seine Mutter das Leben gekostet und das von drei anderen Menschen auf den Kopf gestellt hatte, aufgewachsen war.
    Nana Jo war in das Haus gezogen, um sich um Thomas zu kümmern, während sein Vater die erste erfolglose Entziehungskur hinter sich brachte. Entsetzt hatte sie festgestellt, dass Hoyt nicht nur alles entfernt hatte, was ihn an Lynn hätte erinnern können, sondern das Haus teilweise auch verwüstet hatte, weil er im Alkoholrausch mit bloßen Fäusten auf die Wände losgegangen war. Immer wieder rastete er aus Kummer über den Tod seiner geliebten Frau aus. Meistens im Beisein seines kleinen Sohnes, der völlig verängstigt zusehen musste.
    Vier weitere Entziehungskuren folgten, bevor Thomas auch nur die Middle School erreicht hatte. Zwischen den Klinikaufenthalten versprach Hoyt, sich zu bessern. Doch dann wurde er erneut von Kummer und Schuldgefühlen überwältigt und griff

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