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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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sie es sich versah, stand sie neben ihm auf dem Steg. Sean hatte es offenbar nicht eilig, ihre Hand loszulassen, und drückte sie sanft. Und es schien irgendwie richtig zu sein, als gehörte ihre Hand einfach in seine. „Siehst du, nun bist du sicher.“
    „Ja.“ Maggie blinzelte durch ihre langen Wimpern und blickte ihm in die dunklen Augen. „Jetzt geht es mir wieder besser. Du bist ein großartiger Freund.“
    Und da war es wieder, in ihren Augen. Diese Traurigkeit, ein kurzes kleines Aufflackern ihres Kummers.
    „Was ist denn los, Mary Margaret?“, fragte er sanft und strich ihr eine widerspenstige Locke hinter das Ohr. „Du könntest es mir erzählen, das weißt du doch, nicht wahr?“
    Sie trat einen Schritt zurück und schaute weg. „Mir geht es wirklich gut. Vor allem, seit ich von diesem Boot herunter bin“, scherzte sie etwas schwach. „Und erst recht, wenn ich gleich im Auto sitze und die Heizung anmache.“
    Sean beobachtete sie weiter. Er nahm ihr die Fröhlichkeit nicht ab. Maggie verbarg etwas, er wusste es einfach. Aber er würde sie nicht drängen, das funktionierte nicht. Für heute musste er es dabei belassen.
    Für heute.
    Aber heute Abend … heute Abend war etwas anderes, eine neue Gelegenheit, ihren Sorgen auf den Grund zu gehen. Hoffentlich war sie ihm nicht böse, wenn sie herausfand, wie er vorgegangen war.
    Lächelnd nahm er seine Kamera und ging hinter ihr her zu ihrem Wagen.
    Aus dem Augenwinkel betrachtete sie ihn. Irgendetwas hatte er vor, das spürte sie. Sie musste sich vor diesen Momenten in Acht nehmen, in denen sie so dünnhäutig war und kurz davor, sich ihm anzuvertrauen. Denn selbst wenn sie bei ihm sicher war – ihr Herz war es nicht.

5. KAPITEL
    Hallo MaryO, wie geht’s dir heute Abend?
    Maggie starrte auf die Worte, die gerade auf ihrem Bildschirm aufgetaucht waren, begleitet von einem Signalton. Es passierte nicht zum ersten Mal, seit sie diese Internet-Dating-Seite benutzte, dass eine solche Botschaft auftauchte, und normalerweise waren es Nachrichten von Männern, mit denen sie bereits seit einiger Zeit in Kontakt stand und bereits gechattet hatte.
    Doch diesen Romeo34 kannte sie noch nicht. Angesichts seines Nicknames runzelte sie die Stirn. Dann sah sie sich sein Profil an.
    Schon tauchte wieder eine Nachricht auf. Bist du schüchtern?
    Sofort fiel ihr auf, dass den Angaben zu seiner Person kein Foto beigefügt war. Alleinerziehender Vater stand da, 34, zwei Kinder.
    Wenn ich du wär, würd ich mir auch erst das Profil anschaun. Das ist okay, ich warte.
    Schlauer Junge, dachte sie.
    Hatte jemand kein Foto online gestellt, hielt sie das normalerweise davon ab, sich weiter mit demjenigen zu beschäftigen; es machte sie nervös. Schließlich gab es zwar eine Menge romantischer Geschichten von Paaren, die sich übers Netz kennengelernt hatten – doch es gab ebenso viele Geschichten über Leute, die aus der Anonymität heraus das Blaue vom Himmel gelogen hatten.
    Und Maggie musste besonders vorsichtig sein, denn man kannte sie, sah sie fast jeden Tag im Fernsehen, in den Lokalnachrichten. Das Letzte, was sie brauchte, war es, selbst zur Meldung zu werden. Teilweise hatte sie diese Webseite ausgesucht, weil sie bekannt war für ihre Diskretion und Erfolgsquote. Und auch wenn sie kein Weltstar war, hatte sie aus Sicherheitsgründen ein etwas verfremdetes Foto ins Netz gestellt.
    Und, hört sich das an, als sei ich ein Stalker oder ein Psychopath?
    Sie überlegte sich ernsthaft, ihm nicht zu antworten. Bisher war sie es immer gewesen, die eine Konversation gestartet hatte. Aber sie wollte nicht unhöflich sein.
    Woher soll ich wissen, wie sich ein Psychopath anhört? Sie biss sich auf die Lippen, schloss die Augen und drückte die Returntaste.
    Gut gekontert. Ich muss wohl immer schon fünf Minuten vor dir da sein, Stalker machen das so, hab ich mir sagen lassen.
    Er war witzig. Unwillkürlich musste sie lächeln.
    Und, wie läuft das Internet-Dating für dich?
    Okay, danke.
    Warum machst du das? Gibt’s in der echten Welt keine netten Männer?
    Das war eine gute Frage. Eine, die sie unter normalen Umständen verneint hätte. Es gab eine Menge toller Männer auf der Welt. Aber diejenigen, die sie möglicherweise glücklich machen würden, wollten wahrscheinlich etwas, das sie ihnen nicht geben konnte. Deswegen hatte sie sich in die Welt des Internet-Datings zurückgezogen, um sich jemand heraussuchen zu können, der zu ihr und den besonderen Umständen

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