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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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passte.
    Ich bin sehr beschäftigt. Es ist einfacher so. Die Lüge glitt ihr ganz automatisch aus den Fingern auf die Tastatur.
    Es dauerte einen Moment, bis er wieder antwortete. Glaubst du wirklich, es ist einfacher, deinen Traummann übers Internet zu finden? Hast du wirklich noch keinen getroffen, mit dem du für immer hättest zusammenbleiben wollen?
    Fast wütend schrieb sie eine neue Botschaft. Offenbar nicht, sonst wär ich ja wohl nicht hier, oder?
    Sorry. Ich wollte dir nicht zu nahe treten …
    Wie konnte er das aus den paar Worten herauslesen? Sie schob den Stuhl zurück, stand auf und ging hinüber in die Küche, umsich einen Tee zu machen. Sie wartete darauf, dass das Wasser kochte, als vom Computer erneut der Signalton ertönte. Und dann wieder, als sie den Tee aufgoss. Und nochmals, als sie Milch und Zucker hineingab.
    Er war ganz schön hartnäckig, konnte das sein?
    Die Tasse in der Hand, las sie die neuen Nachrichten.
    Es ist deine Sache, wie du Leute kennenlernst, aber ich bin froh dass du hier bist, sonst würde ich ja jetzt nicht mit dir mailen, nicht wahr? Und: Was ist es, was du anderswo nicht findest? Gefolgt von: Bist du noch da, oder hab ich dich verschreckt?
    Maggie nippte an ihrem Tee und überlegte, ob sie ihm weiter antworten sollte. Die Anonymität hatte ja zugegebenermaßen ihren Reiz. Sie könnte einfach verschwinden, indem sie ihm in Zukunft den Zugang zu ihrem Profil blockierte. Das gab der Sache eine gewisse Sicherheit. Aber das machte es einem auch allzu einfach, sich zu verstecken. Doch deswegen hatte sie sich ja nicht auf dieser Webseite registriert. Sondern um zu versuchen, jemand außerhalb ihres normalen Lebens, ihrer Arbeit, kennenzulernen. Jemand, der an den verdammten Sean O’Reilly herankam …
    Also glitten ihre Finger wieder über die Tastatur. Bin noch da. Und falls ich wissen sollte, wonach ich suche – hätte ich es dann nicht schon gefunden?
    Der Cursor zitterte auf dem Bildschirm. Er antwortete sofort. Manchmal ist das, was wir suchen, auch direkt vor unserer Nase.
    Ihr Herz machte einen Sprung. Das konnte doch nicht sein!
    Und es kam eine weitere Nachricht: Wie ein neuer Freund …
    Sofort musste sie an Sean denken. Aber sie musste damit aufhören und ihr Leben in die Hand nehmen. Ihren Plan umsetzen. Und hier, genau vor ihr, war die Gelegenheit dazu.
    Entschlossen begann sie wieder zu tippen.
    Okay, Romeo, es gibt also keine Julia in deinem Leben?
    Kommt drauf an …
    Worauf?
    Darauf, ob du wirklich Mary heißt.
    Und wenn es nicht so wäre, sollten wir das nicht als Zeichen nehmen?
    Eins nach dem anderen. Warum erzählst du mir denn nicht etwas über dich?
    Maggie fragte sich, womit sie anfangen sollte. Vielleicht mit etwas Unverfänglichem wie ihrer Größe, Haarfarbe oder ihren Lieblingssüßigkeiten. Oder sollte sie sofort mit den wichtigen Dingen beginnen?
    Er schien ein gewitzter Bursche zu sein, vielleicht sollte sie erst noch ein bisschen flirten. Du bist doch hier der Geheimnisvolle. Warum fängst du nicht an? Was machst du denn?
    Ich bin Wassersportlehrer , kam nach ein paar Minuten.
    Das war kein guter Anfang. Maggie schüttelte sich. Was für Wassersport?
    Segeln, Kajak, solche Dinge. Ach ja, und ich bringe Kindern das Schwimmen bei.
    Maggie lächelte. Wir scheinen wohl füreinander bestimmt zu sein …
    Es war beinahe zwei Uhr morgens, als sie endlich unter ihre Bettdecke schlüpfte. Ihre Augen waren ganz trocken vom ewigen Starren auf den Bildschirm, sie hatte literweise Tee getrunken und einen neuen Freund. Einen, den sie wirklich mochte. Jemand mit eigenen Kindern und eigenem Haus. Mit Humor und Verstand. Und hoffentlich sah er auch nicht so schlecht aus, dass sie dennoch immer wieder zum Apartment gegenüber hinüberschielte …
    Es wirkte vielversprechend.
    Und als sie sich bequem zusammenrollte, murmelte sie leise vor sich hin. „Ha! Sean – wer war das noch mal?“

6. KAPITEL
    „Was denn, du hattest schon wieder ein heißes Date?“
    Maggie war kein bisschen erstaunt, Sean unten in der Eingangshalle zu treffen, als sie von ihrer Verabredung zum Abendessen zurückkam. Er sah aus, als sei er noch länger im Sommerregen herumgelaufen als sie; seine dunklen Locken klebten ihm im Nacken, und seine Jacke war fast schwarz vor Nässe.
    „Spionierst du mir nach?“, fragte sie ihn herausfordernd und schüttelte ihren Schirm aus.
    „Na klar, ich habe ja nichts Besseres zu tun.“ Er ging Richtung Treppenhaus, und Maggie folgte ihm.
    „Tja, du

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