Julia Extra 260
ungeduldig. „Aber das interessiert mich nicht. Das Einzige, was mich interessiert, ist, ob du mein Kind erwartest. Also, ja oder nein? Anna hat mir aufgetragen, nach dem Geburtstermin zu fragen.“
„Ach wirklich? Nun, dann sag ihr bitte, dass meine Schwangerschaft meine Angelegenheit ist. Ganz allein meine. Inklusive Geburtstermin! Markos – geh! Das alles hat nichts mit dir zu tun. Ich unterschreibe alles, was du willst. Ich schwöre vor jedem Gericht des Landes, dass du nicht der Vater des Kindes bist. Ruf deine Anwälte zusammen, und was auch immer sie mir vorlegen, ich werde es unterschreiben! Hauptsache, du gehst jetzt und lässt mich in Ruhe!“
„Das kann ich nicht“, warf er ein. „Nicht, wenn es mein Kind ist.“
Für einen langen Moment hielt sie seinem Blick stand.
„Warum nicht?“, fragte sie schließlich.
„ Warum nicht? Du kannst nicht hier stehen und einfach Warum nicht? fragen“, sagte er fassungslos.
„Doch“, antwortete sie. „Das kann ich. Dieses Baby gehört mir. Niemandem sonst. Mir.“
„Sei nicht albern. Jedes Kind hat einen Vater! Und wenn das Baby von mir ist, dann will ich es verdammt noch mal wissen!“
„Warum?“
Ihre Sturheit trieb ihn zur Weißglut. „Wenn es mein Kind ist, dann ist doch klar, was wir tun werden!“ Zornig sah er sie an. „Wir heiraten.“
10. KAPITEL
Einen Moment herrschte absolute Stille.
„Heiraten?“, beendete Vanessa schließlich das Schweigen.
„Natürlich heiraten! Was dachtest du denn, würde passieren?“
„Aber du hast gesagt, du würdest niemals heiraten.“
„Offensichtlich bleibt mir jetzt keine Wahl mehr. Wenn das Baby von mir ist, heirate ich dich.“
Vanessa schloss einen Moment die Augen. Dann ging sie wortlos in die Küche und schaltete den Wasserkocher ein. Markos folgte ihr.
„Ich brauche natürlich einen DNA-Test. Heutzutage kann man das schon vor der Geburt machen. Sobald meine Vaterschaft feststeht, heiraten wir. In der wievielten Woche bist du? Wann ist der Geburtstermin?“
Statt zu antworten, löffelte Vanessa Instantpulver in zwei Kaffeetassen. Die vertrauten Handgriffe halfen ihr dabei, ruhig zu bleiben. Sie füllte die Tassen mit kochendem Wasser, nahm ihre, ging zurück ins Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa neben dem viktorianischen Kamin.
Ohne seine Tasse mitzunehmen, ging Markos ihr nach.
„Entspann dich, Markos. Ich werde dich nicht heiraten.“
„Was soll das heißen?“
„Das ist ganz einfach. Ich werde dich nicht heiraten. Du hast deine Ansichten zur Ehe sehr klar dargelegt.“
„ Christos , das war, bevor ich von dem Baby wusste!“
„Was soll sich dadurch ändern? Du hast mir an jenem letzten Morgen mehr als deutlich zu verstehen gegeben, ich solle besser nicht schwanger werden.“
„Aber meine Worte kamen zu spät, nicht wahr? Du warst bereits schwanger, und entweder wusstest du es nicht, oder du hast absichtlich gelogen, als ich gefragt habe. Was war es?“
„Ich habe gelogen“, erwiderte sie ruhig, von ihrem Geständnis seltsam unberührt. „Ich hatte es selbst gerade erst entdeckt und mir Sorgen gemacht, wie du die Neuigkeit aufnehmen wirst. Das habe ich dann ja sehr schnell herausgefunden“, fügtesie teilnahmslos hinzu.
„Ich dachte, meine Warnung würde dich abschrecken. Ich wusste nicht, dass es bereits zu spät war. Wie konntest du mich anlügen, Vanessa?“
„Sehr leicht. Du wirktest nicht gerade glücklich bei der Aussicht, Vater zu werden.“
„Warum zur Hölle sollte ich?“, entgegnete er.
„Nein, warum solltest du?“, wiederholte sie, als ob das, was sie sagen wollte, so offensichtlich war, dass sie es gar nicht in Worte zu fassen brauchte. „Und jetzt bist du auch nicht glücklich, oder? Das Letzte, was du willst, ist, mich heiraten und Vater meines Kindes sein. Deshalb werde ich es nicht zulassen.“
„Mach dich nicht lächerlich“, antwortete er knapp. „Ich bin bereit, dich zu heiraten. Ende der Geschichte.“
„Nein, Markos, das ist nicht das Ende der Geschichte. Glaubst du wirklich, ich würde dich heiraten? Warum sollte ich das?“
„Finanzielle Sicherheit?“, stieß er hervor. Doch plötzlich verengten sich seine Augen. „Wenn das Baby von mir ist, wie kommt es dann, dass du hier lebst, in diesem Haus? Wer bezahlt deine Rechnungen?“ Wieder hatte sich das alte Misstrauen in seine Stimme geschlichen.
Als Vanessa antwortete, hatte ihr Tonfall einen scharfen Klang angenommen. „Zu deiner Information, ich habe dieses Haus von
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