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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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hatte schöne Augen. Dunkelbraun waren sie. Der Mund kompromisslos. Sein Haar war schwarz. Und wellig. Seine Nase gerade, das Kinn markant und mit einer verführerischen Kerbe in der Mitte.
    „Ist das ein altes Foto?“, fragte sie brüsk.
    „Nein. Wenn du den Artikel liest, wirst du sehen, dass er erst sechsunddreißig ist. Er sieht sehr gut aus, findest du nicht?“
    „Ich schätze schon“, erwiderte sie. „Wenn man den Typ mag.“ Was bei ihr offensichtlich der Fall war. Sie konnte den Blick nicht von seinem Foto losreißen.
    Er war von einer Aura umgeben, die ihn eindeutig als charismatische Persönlichkeit auswies. Seine Augen wirkten reif und intelligent – was Leah zugleich attraktiv und verstörend fand.
    Verstörend, weil sie den neuen Besitzer von Beville Holdings nicht attraktiv finden wollte. Sie wollte noch für lange, lange Zeit gar keinen Mann attraktiv finden.
    „Wie in aller Welt ist er in so kurzer Zeit so erfolgreich geworden?“, fragte sie scharf. „Ich weiß, dass es bei ihm kein altes, geerbtes Geld sein kann. Wenn das der Fall wäre, hätte ich ihn schon vorher getroffen.“
    „Nein, er ist ein Einwanderer aus Polen. Sein Vater hat ihn großgezogen, nachdem seine Mutter bei der Geburt gestorben war. Er ist in einem der westlichen Vororte aufgewachsen und nie zur Uni gegangen. Er hat direkt nach der Schule im Verkauf angefangen.“
    „Er muss ein verdammt guter Verkäufer gewesen sein, wenn er in so kurzer Zeit so weit gekommen ist“, bemerkte Leah.
    „Scheint so. Aber er hat auch in Geld eingeheiratet, als er Ende zwanzig war. Seine Frau war die Witwe seines ersten Arbeitgebers. Ihrem Ehemann gehörte die Whizz Bizz Elektronikkette. Jason Pollack hat sie innerhalb nur eines Jahres nach dem Tod ihres Mannes geheiratet. Sie selbst ist ein paar Jahre später an Krebs gestorben und hat ihrem jungen Ehegatten alles vermacht. Nach dem Tod seiner Frau hat er die Kette zu einem äußerst hohen Preis verkauft. Das ist sowieso zu seinem Markenzeichen geworden. Er kauft marode Unternehmen auf, bringt sie wieder auf Vordermann und veräußert sie dann mit einem hohen Gewinn.
    Aber nur, wenn er daran glaubt, dass die Firma auch wirklich zu sanieren ist“, fuhr ihr Vater fort, während Leah immer noch auf Jason Pollacks Foto starrte. „In dem Interview gibt er zu, dass er sich einmal getäuscht hat – das betreffende Unternehmen war nicht zu retten. Also hielt er seine Verluste so gering wie möglich, indem er die Firma schloss und alles von Wert verkaufte.“
    „Und zur Hölle mit den armen Angestellten“, meinte sie wütend.
    „Soweit ich weiß, gab er jedem eine höhere Abfindung, als ihm zugestanden hätte.“
    „Was er sich ja auch ohne Weiteres leisten konnte“, fauchte sie und riss sich von dem Foto los, um den Rest des Artikels zu lesen. Der Mann musste zig Millionen wert sein. Seine Wohnung nahm das ganze oberste Stockwerk eines Wolkenkratzers mitten in Sydneys Geschäftszentrum ein.
    „Aber er hätte es nicht tun müssen, Leah. Dem Mann eilt der Ruf voraus, dass er äußerst fair ist. Schau, Beville Holdings hat jetzt seit zwei Jahren keinen Gewinn gemacht. Darüber wollte ich mit dir reden. Ob Beville Holdings zu retten ist oder nicht?“
    Leah runzelte die Stirn. „Warum willst du das wissen?“
    „Zufälligerweise besitze ich einige Aktien von Beville Holdings. Ich habe sie vor zwei Jahren gekauft, als sie ganz tief im Keller waren. Also, sag schon, Liebes, ist die Firma zu retten, oder wird dein neuer Boss sie Stück für Stück verscherbeln?“
    „Woher in aller Welt soll ich das wissen?“, entgegnete Leah, die die Zeitung zu ihrem Vater hinüberschob, damit sie nicht länger auf das verdammte Foto starren musste.
    „Komm schon, Leah, zier dich nicht so. Du gehörst zu den Frauen, denen man alles erzählt. Die Leute vertrauen sich dir gerne an. Das habe ich selbst bereits häufig genug gesehen. Du bist jetzt seit über acht Monaten in der Firma. Ich wette, du weißt, was da vor sich geht. Nur weil du nicht studiert hast, heißt das nicht, dass du nicht meinen Verstand geerbt hättest. Wenn du willst, bist du verdammt clever.“
    „Ich war nicht besonders clever, als ich Carl geheiratet habe.“
    „Das ist etwas anderes. Die Liebe kann aus absolut jedem einen Narren machen. Jetzt gib mir deine ehrliche Einschätzung. Wird meine Investition wachsen?“
    Leah dachte über all die Informationen nach, die sie in den vergangenen Monaten bekommen hatte.
    Ihr Vater hatte

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