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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Morgen nur vor einer Frau schützen wollen, von der er befürchtete, dass sie klammern würde. Emotionale Verwicklungen standen ganz eindeutig nicht auf seiner Agenda.
    Sex war schön und gut. Aber mehr nicht.
    Leah wünschte, sie könnte verbergen, dass sie mehr wollte.
    „Du kannst damit umgehen, Leah“, sagte Jason sanft, so als hätte er ihre Gedanken gelesen. „Du kannst so ziemlich mit jeder Situation umgehen, wie ich gesehen habe. Lass die Manipulationsversuche deines Vaters einfach nicht an dich herankommen. Sie haben keine Bedeutung. Man kann mich nicht zu etwas zwingen, das ich nicht tun will, und bei dir ist es ganz genauso. Wir haben einen eigenen Willen.“
    Sie starrte ihn an und war dabei genauso beeindruckt, wie sie sich geschmeichelt fühlte. In Wirklichkeit war sie nämlich wesentlich schwächer, als er vermutete. In seiner Gegenwart sowieso.
    „Und ich mag diesen Raum wirklich“, fügte er mit einem so warmen Lächeln hinzu, dass sie am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre.
    Warum hatte sie nicht einen Mann wie ihn heiraten können anstatt Carl? Warum hatte sie Jason nicht zuerst getroffen, ehe seine Frau sein Herz gestohlen hatte und er nicht mehr in der Lage – oder willens – gewesen war, erneut zu lieben?
    „Es war das Lieblingszimmer meiner Mutter“, entgegnete sie, und ihr Herz zog sich dabei schmerzhaft zusammen.
    „Gehe ich recht in der Annahme, dass deine Mutter tot ist?“
    „Sie … sie starb bei demselben Autounfall, bei dem ich verletzt wurde.“
    „Es tut mir so leid“, sagte er mit echtem Mitgefühl in der Stimme. „Ich habe meine Mutter nie gekannt. Sie starb bei meiner Geburt. Aber Dad und ich standen uns sehr nahe. Er starb, als ich Mitte zwanzig war. Deshalb weiß ich, was es heißt, ein geliebtes Elternteil zu verlieren.“
    „Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich sie nicht schrecklich vermissen würde.“
    „Ich weiß, was du meinst“, murmelte er. „Du kannst dich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, dass sie nicht mehr da sind.“
    Leah schaute in seine traurigen Augen und vermutete, dass er an seine Frau dachte. Und sie vermisste. Jeden Tag seines Lebens.
    Oh Gott.
    „Erzähl mir von deiner Mutter.“
    Leah seufzte wehmütig. „Sie war eine äußerst liebenswerte Frau, zu nett in mancherlei Hinsicht. Eine großartige Ehefrau und Mutter. Sie hatte eine wunderbar beruhigende Wirkung – vor allem auf Daddy. Jeder liebte sie. Unglücklicherweise war sie eine furchtbare Autofahrerin …“
    „Siehst du ihr ähnlich oder deinem Vater?“
    „Die Leute sagen, dass ich das lebende Abbild meiner Mutter wäre. Aber nicht, was die Persönlichkeit anbelangt“, fügte sie hinzu. „Ich bin nicht ganz so duldsam, wie Mum es war.“
    Jason lächelte. „Das glaube ich sofort.“
    Leah spürte, wie es in ihr hochkochte. Sie öffnete bereits den Mund, um ihm eine passende Antwort zu geben, als ihr Vater verkündete, dass das Dinner fertig sei.
    Jason war zu Leahs Rechten platziert worden, wohingegen links Nigels Ehefrau Jessica saß, eine äußerst schüchterne Person, die kaum einmal ein Wort sagte. Zweifellos hatte ihr Vater die Sitzordnung extra so gewählt.
    Die ersten beiden Gänge wurden zu einer echten Qual, nicht weil Leah gezwungen war, sich mit Jason zu unterhalten – und zwar ausschließlich mit Jason, sondern weil es ihm unglaublicherweise gelang, Jessica aus ihrem gewohnten Schneckenhaus hervorzulocken, bis sie vor Witz und unbekanntem Charme nur so sprühte.
    Eifersucht erfasste Leah, als sie sah, dass alle Frauen am Tisch – und nicht nur Jessica – bewundernde Blicke auf Jason warfen. Sie hätte ihnen am liebsten zugerufen, dass sie ihn nicht haben konnten. Dass er ihr gehörte.
    Doch das tat er natürlich nicht.
    Das Problem bestand darin, dass sie sich immer noch mit geradezu schmerzhafter Klarheit an die vergangene Liebesnacht mit ihm erinnerte. Beinahe meinte sie, seine Hände auf ihren Brüsten zu spüren, ihrem Bauch und Po. Ihr Körper stand regelrecht in Flammen, als sie an den heißen Liebesakt unter der Dusche dachte.
    „Der Wein deines Vaters ist fantastisch.“
    „Was?“ Sie riss den Kopf herum und starrte ihn mit leuchtend roten Wangen an.
    Jason war ein Experte für Körpersprache. Am Anfang seiner beruflichen Laufbahn als Verkäufer war allzu häufig seine Provision davon abhängig gewesen. Er hegte keinerlei Zweifel, dass Leah ihn noch immer begehrte – egal, was sie zuvor behauptet hatte.
    Sein fester Entschluss, nicht noch

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