Julia Extra 360
Bad in ihrem Bad, das zwar altmodisch, aber unheimlich gemütlich war. Sie war nicht darauf vorbereitet gewesen, dass sich ihre und Diegos Wege jetzt schon trennen würden. Er hatte sie so schnell von seiner Familie abgeschirmt, als würde ihn Maxies Anwesenheit beschämen. Was hatte das zu bedeuten?
Ich habe einen Auftrag angenommen, den ich bestmöglich ausführen werde, sagte sie sich trotzig. Morgen treffe ich Holly, und in ihrer Gegenwart bin ich endlich wieder ich selbst.
Es war ein zutiefst verwirrender, anstrengender Tag gewesen, und Maxie fiel kurze Zeit später todmüde in ihr Bett.
Zum Glück sah am nächsten Morgen alles schon besser aus. Sie stand im Morgengrauen auf, obwohl Diego extra betont hatte, dass sie ausschlafen könne, und checkte nach dem Anziehen ihre E-Mails.
Für die Wohltätigkeitsveranstaltung hatte Maxie tatsächlich noch eine große Auktion ins Leben gerufen, um Geld zu sammeln. Die ersten beteiligten Zulieferer und Händler hatten auf Maxies Anschreiben reagiert, und Maxie war zufrieden mit dem Stand der Vorbereitungen. Lächelnd schloss sie ihren Laptop wieder und machte sich auf den Weg nach unten.
Im Flur traf sie Lucia und Holly, und schon nach wenigen Minuten fühlte es sich an, als hätten sich die drei Frauen ein Leben lang gekannt.
„Tja, wir haben wirklich viel gemeinsam“, sagte Maxie, als Lucia sich darüber wunderte.
„Allerdings“, gab Lucia lachend zurück. „Wir schlagen uns alle mit wilden Männern in der Pampa herum!“
„So würde ich es nicht unbedingt ausdrücken“, wehrte Maxie ab, dabei wünschte sie sich insgeheim, es wäre wirklich so.
„Endlich habe ich meine Hochzeitsplanerin höchstpersönlich an meiner Seite“, verkündete Holly und hakte sich bei ihr ein.
Lucia lächelte verschmitzt. „Wir müssen den wilden Kerlen hier etwas Benehmen beibringen und sind für jeden Ratschlag ausgesprochen dankbar, Maxie!“
„Wie sollte ausgerechnet ich euch dabei helfen können?“ Verwundert presste Maxie ihre flache Hand gegen ihr Dekolleté. „Ich werde mich hauptsächlich um die Wohltätigkeitsveranstaltung und auch um die letzten Hochzeitsvorbereitungen kümmern.“
So leicht ließen die jungen Frauen sich nicht entmutigen.
„Und Diego interessiert dich wohl überhaupt nicht, was?“, fragte Lucia mit Unschuldsmiene und zwinkerte Holly zu.
Genau so fangen echte Freundschaften an, dachte Maxie und fühlte sich mit einem Mal glücklich und beschwingt. Sie hatte nicht das Herz, die beiden in Bezug auf Diego zu enttäuschen, also hüllte sie sich erst einmal in geheimnisvolles Schweigen.
Die folgende Woche verging wie im Flug, und Maxie arbeitete fast ununterbrochen an ihren beiden Projekten. Auch Diego war mit seinem Training und einigen wichtigen Meetings beschäftigt, aber er schien sich inzwischen mit der Tatsache abgefunden zu haben, dass Maxie sich prächtig mit seiner Familie verstand.
Ich fühle mich hier richtig heimisch, dachte Maxie eines Abends und sah aus dem Fenster.
Die Schatten waren schon länger geworden, und in der Nähe des Paddocks entdeckte sie Diego, der gerade die Zügel seines Pferdes an einen Stallburschen übergab. Seine Brüder jagten dagegen weiter unermüdlich auf ihren Poloponys über den Platz. Diego schaute kurz zu ihr hoch, und ihre ernsten Blicke trafen sich.
Maxie blieb am Fenster stehen, bis er lautlos hinter ihr auftauchte und ihr einen leichten Kuss auf den Nacken drückte. Sie hatte seine Anwesenheit schon gespürt, bevor er in ihr Zimmer gekommen war.
Sie sprachen kein Wort, sondern ließen ihre Zungen und ihre Hände eine stumme Unterhaltung miteinander führen. Unter ihrem Bademantel war Maxie splitternackt, und Diego drückte sie fest gegen die Wand. Er spreizte seine kräftigen Finger um ihren Po und hob sie hoch, damit sie ihre Schenkel um seine Lenden schlingen konnte.
Als er sie in Besitz nahm, stöhnte Maxie leise auf und biss Diego in die Schulter, während er mit immer wieder wechselndem Tempo einen leidenschaftlichen Rhythmus vorantrieb, der sie beide zum Schluss erbeben und leise aufschreien ließ.
„Sollen wir im Bett weitermachen?“, raunte er in ihr Ohr.
„Nur, wenn ich dich dann auch ausziehen darf“, flüsterte sie.
Ungeduldig zerrte sie an seinen Sachen, während sie eng umschlungen zum Bett stolperten. Und dann liebten sie sich noch einmal, dieses Mal länger und sanfter, als wären sie ein richtiges Paar. Sie waren aufeinander eingespielt und schenkten sich gegenseitig die
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