Julia Extra 360
zog den Reißverschluss ihres Kleides herunter, streichelte über ihre nackte Haut. Giseles Knie wollten nachgeben, als er auch den Verschluss ihres BHs öffnete. Das Kleid rutschte an ihr herab, zusammen mit dem BH, bis sie nur noch in Slip und Pumps vor ihm stand. Er beugte den Kopf, reizte ihre harten Brustwarzen, sog sie zwischen seine Lippen. Ein Wimmern entschlüpfte Giseles Kehle, als ihre Sinne explodierten. Es war so gut, seine Hände, seinen Mund, seine Bartstoppeln auf ihrer heißen Haut zu spüren …
Sie nestelte an den Knöpfen seines Hemdes. Stück für Stück legte sie seine Haut frei, fuhr mit der Zunge darüber, kostete den Geschmack von Salz und Mann. Er war es schließlich, der sich das Hemd von den Schultern schüttelte, weil ihre Finger damit beschäftigt waren, sich am Bund seiner Hose zu schaffen zu machen. Als sie mit der Hand über seinen harten Schaft fuhr, entfuhr ihm ein Stöhnen.
„Ich wusste, du würdest zu mir zurückkommen“, murmelte er rau an ihren Lippen. „Ich wusste, du würdest nicht widerstehen können.“
Die Vernunft gewann wieder die Oberhand und löschte jäh wie ein eiskalter Wasserguss die lodernden Flammen. Hielt er sie wirklich für so berechenbar? Bildete er sich ein, er brauchte sie nur ein wenig zu locken, und schon würde sie alles vergessen und zu ihm zurückgerannt kommen? „Warte.“ Sie ließ die Hände sinken.
„Was ist?“
Gisele holte tief Luft und verschränkte die Arme vor der nackten Brust. „Ich kann das nicht. Nicht so, nicht hier …“
„Lass uns nach oben gehen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“
„Nein?“
„Es tut mir leid.“ Sie bückte sich nach Kleid und BH und zog sich so würdevoll wie möglich wieder an, versuchte, ihre Frisur zu richten … „Ich hätte viel eher aufhören sollen. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Vermutlich habe ich überhaupt nicht gedacht. In deiner Gegenwart scheine ich nie viel zu denken. Das also hat sich in den zwei Jahren nicht geändert.“
Mit einer Fingerspitze strich er ihr über die Wange. „Ich mag es, wenn du nicht denkst. Wenn du nur fühlst.“
Sie kaute an ihrer Lippe. „Es ist lange her für mich …“
Zärtlich legte er ihr die Hand an die Wange. „Ich weiß. Deshalb möchte ich unser erstes Zusammensein auch zu etwas Besonderem machen. Ich will jeden einzelnen Moment auskosten. Es soll nicht gezwungen wirken.“
„Das klingt, als hättest du mich vermisst“, sagte sie leise.
Sein Daumen fuhr sacht über ihre Unterlippe. „In der ersten Zeit ohne dich war ich ungenießbar. Der Vertrag, den ich damals verhandelte, kam nicht zustande. Mein Gesprächspartner war ein extrem konservativer Familienmensch und ließ das Geschäft nach dem Skandal platzen. Ich war so blind vor Rage, dass ich dir sogar unterstellte, da deine Finger im Spiel zu haben. Ich musste mich anstrengen, um den Verlust wieder reinzuholen, und vergrub mich in Arbeit. Als ich nach Sydney flog, um dich zu treffen, war es das erste Mal seit unserer Trennung, dass ich mir freigenommen habe.
Hatte er sich wirklich in die Arbeit gestürzt, um sie zu vergessen? Gisele wusste, er war schon immer ehrgeizig gewesen. Einmal hatte er ihr erzählt, dass er bereits als Kind davon geträumt hatte, Architekt zu werden, und dass er sich von nichts und niemandem davon hatte abhalten lassen, diesen Traum zu verwirklichen. Es waren sein Ehrgeiz und seine Entschlossenheit, die ihn zu einem der führenden und innovativsten Architekten der Welt gemacht hatten.
Es musste ein Schock für einen Mann mit seinem Stolz gewesen sein, als ihm klar wurde, wie sehr er sich geirrt hatte. Dass er sofort alles stehen und liegen gelassen hatte, um zu ihr zu kommen, war sicherlich anerkennenswert. Dennoch vermutete sie noch immer, dass er es nur getan hatte, um seinen Ruf zu wahren.
Sein Herz vergab er an niemanden. Was immer in seiner Kindheit geschehen war, es musste tiefe Narben hinterlassen haben. Den Verdacht hatte Gisele von Anfang an gehabt, doch sie war entschlossen gewesen, diejenige zu sein, die seine Wunden heilte. Wie dumm von ihr, sich einzubilden, ausgerechnet sie hätte die Kraft, die Mauer um sein Herz einzureißen! Sie war sicherlich nicht das erste Opfer seiner Unfähigkeit zu vertrauen, und sie würde auch nicht das letzte sein.
„Hast du mit Sienna über uns gesprochen?“
„Nicht viel“, antwortete sie. „Sie soll sich nicht verantwortlich fühlen. Auch wenn wir eineiige Zwillinge sind, sind wir
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