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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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auf“, antwortete Constantine. „Wie können Sie ihn verteidigen nach dem, was er Ihnen angetan hat? Wenn er nur als Geschäftsmann grausam ist, wozu macht Sie das?“
    Ihre Worte trafen Charlotte wie ein Schlag ins Gesicht.
    „Charlotte, ich möchte nicht, dass er Sie noch mehr verletzt.“
    „Dazu werde ich ihm keine Gelegenheit geben. Aber Sie haben unrecht. Wie der Vater, so der Sohn? Das würde ja auch auf Nico zutreffen!“
    „Er wurde nicht von ihm erzogen.“
    „Nein, er wurde von einem Mann erzogen, der ihn gekauft hat, der selbst dann noch gelogen hat, als Nico ihn mit der Wahrheit konfrontiert hat.“ So viel wusste Charlotte, und sie beobachtete, wie Constantine blass wurde. „Zander ist kein schlechter Mensch.“ Charlotte erinnerte sich an den Strandspaziergang, an den Ausflug, an Zanders Lächeln. Ihr Herz sagte ihr, dass er nicht alles – ihren Ausflug, ihre gemeinsame Nacht – im Voraus geplant hatte. Nicht alles war eine Lüge gewesen.
    „Seien Sie vorsichtig, wenn Sie mit ihm zu tun haben“, warnte Constantine.
    „Ich habe nichts mehr mit ihm zu tun“, erwiderte Charlotte, dann begriff sie, was Constantine da gerade gesagt hatte. „Ich habe noch meinen Job?“
    „Nico fliegt in Kürze zurück, um bei seinem Vater im Krankenhaus zu sein. Vorher möchte er sich unten im Restaurant mit Ihnen treffen. Er braucht Sie hier ein paar Tage länger, weil er vorhat, verstärkt nach seiner Mutter zu suchen. Und er will dieses Grundstück haben.“
    „Ich kann Zander nicht gegenübertreten.“
    „Das müssen Sie aber“, sagte Constantine energisch. In dieser Sache war sie zu keinem Kompromiss bereit. Schließlich war es ihre kleine Familie, die von Zander angegriffen wurde. „Sie arbeiten für Nico. Vergessen Sie das nicht noch einmal.“

7. KAPITEL
    „Charlotte, bitte …“
    Gerade als sie schon völlig verzweifelt war, nahm sie den Anruf ihrer schluchzenden Mutter entgegen.
    „Wann holst du mich ab?“
    „Ich muss arbeiten, Mum.“
    „Du hast versprochen, dass du mich niemals verlässt.“
    „Tut mir leid“, sagte eine Pflegerin. „Wir haben ein Bewohnertelefon …“
    „Mum hat meine Nummer in ihrem Taschenkalender. Ist alles in Ordnung mit ihr?“
    „Ihr geht es meistens gut. Nur gelegentlich gerät sie in Panik. Das passiert bei Kurzzeitpflegepatienten oft. In ein paar Tagen wird sie sich eingewöhnt haben.“
    Und dann würde sie ihre Mutter nach Hause bringen. Charlotte dachte an die schlimmer gewordene Verwirrtheit, an die Aufgabe, die vor ihr lag. Aber damit konnte sie sich jetzt nicht beschäftigen. Durch den Vormittag zu kommen war schwierig genug.
    „Geben Sie ihr bitte noch einmal den Hörer.“
    Charlotte sprach einige Minuten mit ihrer Mutter und versicherte ihr, der Aufenthalt in dem Heim sei nur vorübergehend. Ohnehin schon nervlich angespannt, war Charlotte nach dem Gespräch völlig fertig.
    Mit zitternder Hand trug sie Lipgloss auf. Es war ihr unangenehm, Nico gegenüberzutreten, und sie hatte Angst, dass sie vielleicht Zander begegnete. Wie sollte sie dann reagieren? Bestimmt hat er ausgecheckt, tröstete Charlotte sich. Schließlich hatte er klargemacht, dass er das Stück Land nicht verkaufen würde und nichts mit seinem Bruder zu tun haben wollte. Zander hatte keinen Grund, noch hier zu sein.
    Sie versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass ihm der Südteil von Xanos gehörte und er allen Grund hatte, mindestens einige Tage zu bleiben.
    Irgendwie musste sie Nico sagen, dass sie ihre Rückkehr nach London nicht lange aufschieben konnte. Ausgerechnet mit Zander so eine Dummheit zu begehen! Jetzt würde Nico wohl kaum Forderungen von ihr hinnehmen.
    Verdammt, Zander!
    Wütend zu sein tat gut. Es war eine willkommene Abwechslung von Schuld, Reue und Scham.
    Als Charlotte nach unten fuhr und ins Restaurant ging, entdeckte sie ihn an einem Tisch auf der anderen Seite. Zander blickte von der Zeitung auf, die er beim Kaffeetrinken las. Und Charlotte war so wütend, dass sie ihn anfunkelte, anstatt schnell wegzusehen. Mit hocherhobenem Kopf durchquerte sie den Raum und setzte sich zu ihrem Chef.
    Nico hatte zwei Kaffee bestellt. „Sie hätten mich darüber informieren müssen, dass Sie Zander kennengelernt haben.“
    „Ich habe es versucht.“
    „Ja, ich weiß, dass Sie versucht haben, mich anzurufen. Und Sie haben erfahren, dass mein Vater krank ist.“ Nico rührte Zucker in seinen Kaffee. „Trotzdem hätten Sie es sagen sollen, als Sie mit Constantine

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