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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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kleine Affäre, die ihn eine Zeit lang amüsieren könnte.
    Charlotte erinnerte sich daran, wie er höhnisch gesagt hatte, sie habe in der Nacht die Beine um ihn geschlungen. Und gleichzeitig hatte sie das Bild vor Augen und erinnerte sich daran, wie leidenschaftlich er sie geküsst hatte, wie er sie hingerissen hatte, wie gut der Mistkerl im Bett gewesen war.
    Es forderte ihr alles ab, einfach nur dazustehen, während er antwortete.
    „Ich will nicht mit Paulo sprechen. Geschäftliches berede ich mit dir.“
    „Nicht, dass du wirklich vorhast, Geschäftliches zu bereden.“
    „Doch, natürlich. Ich würde gern wissen, wie dein Chef das Grundstück nutzen möchte. Außerdem habe ich Fragen zur Instandhaltung des Landungsstegs.“
    Zander lächelte, und es verletzte Charlotte. Er log, und es brachte sie fast um, dass er es tat.
    „Ich bin seine persönliche Assistentin. Es ist nicht meine Aufgabe …“
    „Ich entscheide, mit wem ich zusammenarbeite. Aber bitte geh zu deinem Boss und sag ihm, dass du dich weigerst, mit mir zu sprechen.“ Zander ließ ihr Handgelenk los, weil Charlotte nicht davonlaufen konnte. Einem vorbeigehenden Kellner befahl er, er solle sofort einen Konferenzraum organisieren.
    Zitternd wartete Charlotte, während ein Raum vorbereitet wurde. Sie fürchtete sich davor, mit Zander allein zu sein. Weil sie ihm nicht traute. Sich selbst traute sie auch nicht.
    Nach wenigen Minuten führte man sie beide durch die Hotelhalle. Sie kamen an der Bar vorbei, wo er auf dem Sofa sein Bein an ihres gedrückt hatte. Bestimmt hatte er insgeheim über sie gelacht! Charlotte warf einen schnellen Blick in das Restaurant mit dem Balkon, auf dem Zander sie so gekonnt verführt hatte.
    Sie gingen in einen der Tagungsräume. Die Tür schlug hinter ihr zu, und Charlotte wusste, warum sie sich so fürchtete: Sie war wieder allein mit Zander, und trotz allem, was er getan hatte, begehrte sie ihn noch immer.
    Begehrte ihn, als er sich umdrehte und sie ansah. Begehrte ihn, während sie versuchte, sich von ihm zu lösen. Begehrte den Mann, den sie kennengelernt zu haben glaubte.
    „Was ich zu Nico über uns gesagt habe …“
    „Lässt sich mit einer Entschuldigung nicht ausradieren“, unterbrach Charlotte ihn, weil sie einen kühlen Kopf bewahren musste. Sie durfte nicht vergessen, dass alles eine List gewesen war, dass sie nichts über den Mann wusste, der vor ihr stand. „Du hattest heute Morgen recht: Wir sind uns nie begegnet. Du bist nicht der Mensch, für den ich dich gehalten habe. Deine Entschuldigung brauche ich nicht.“
    „Warum sollte ich mich entschuldigen? Ich habe dir einen Job angeboten – einen viel Besseren als den, den du bei ihm hast.“
    „Du denkst wirklich, ich würde für dich arbeiten?“ Charlotte konnte nicht fassen, was sie hörte. „Nach dem, was du getan hast, meinst du, ich würde erwägen …“
    „Ich würde dir mehr zahlen.“
    „Es geht nicht um Geld.“
    „Um was dann?“, fragte Zander. „Ziehst du es vor, seine Geliebte zu sein? Ihn mit seiner Ehefrau zu teilen?“
    Professionell oder nicht, nun ohrfeigte Charlotte ihn. Die ganze Qual des Vormittags entlud sich in diesem Schlag. Zander zuckte nicht einmal zusammen, er lächelte sie nur böse an, während Charlotte, entsetzt über sich selbst, zurückwich. So weit hatte er sie gebracht.
    „Ich arbeite für Nico, weil er ein großartiger Chef ist. Weil er anständig ist, weil ich ihm vertraue, weil er niemals von mir erwarten würde, was du zweifellos von mir erwartest. Ich kann unmöglich für dich arbeiten, und ich werde nie wieder mit dir schlafen.“
    „Gestern Nacht hattest du nichts dagegen.“
    „Gestern Nacht hast du mich verführt. Du hast es darauf angelegt, mich …“
    „Ts, ts, ts.“
    Dass Zander damit die wundervolle Leidenschaft abtat, die sie miteinander erlebt hatten, versetzte ihr einen Stich. Ihre Stimme wurde lauter. „Du hast mich gestern Nacht glauben lassen, dass es um uns geht, obwohl du etwas völlig anderes im Sinn hattest.“
    Im Geiste sah Zander sie beide vor sich, spürte er noch einmal, wie sich ihre Haut unter seinen Lippen angefühlt hatte, wie Charlotte sich an ihn geschmiegt hatte, wie richtig es sich angefühlt hatte, zusammen zu sein. „Hast du wirklich nicht mit Nico geschlafen?“
    „Du hast kein Recht, mich das zu fragen!“
    Nein, sie hatte nicht mit Nico geschlafen, aber ganz bestimmt würde sie mit Zander nicht über ihr Vorleben sprechen. Jetzt erinnerte sie sich,

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