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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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dass er sie zum Bett gedrängt, sie fast wütend geküsst hatte. Es war nicht nur das Verlangen nach ihr gewesen, das ihn getrieben hatte.
    „Hat dich der Gedanke erregt, dass ich mit Nico geschlafen habe, Zander? Hast du dir vorgestellt, dass du besser im Bett bist?“, verspottete Charlotte ihn, weil er es verdient hatte, daran erinnert zu werden, was er getan hatte. „Tja, du hast deine Zeit damit verschwendet, an deinen Bruder zu denken. Du hättest mit deinen Gedanken bei mir sein sollen.“
    „War ich! An ihn habe ich nicht gedacht.“ Dass er es zugab – und derart leidenschaftlich –, überraschte Zander selbst. Und nein, in dem Moment hatte er nicht den Triumph über seinen Bruder im Kopf gehabt, sondern nur Charlotte.
    „Du hast an nichts anderes gedacht!“, höhnte sie.
    Zander schloss die Augen, denn ja, zuerst war es so gewesen.
    „Diese Plaudereien am Telefon …“ Wie sehr es wehtat. Er hatte ihr den Tag versüßt, wenn er an einem trüben Morgen in London angerufen und sie im Bett gelegen und ihm zugehört hatte. Aber er hatte nur sein Spiel mit ihr getrieben.
    Wütend auf ihn und auf sich selbst, hielt sie ihm vor, was Paulo zu ihr gesagt hatte: dass er seine eigene Mutter an den Meistbietenden verkaufen würde. Und sie erzählte ihm, wie sehr die Inselbewohner ihn hassten.
    „Ich bin nicht wegen einer Standpauke hier.“
    „Wirst du unterschreiben?“ Charlotte wollte es erledigt haben, sie wollte weg, oder sie würde zu weinen anfangen.
    „Ich habe mich noch nicht entschieden. Wir können ein bisschen Zeit auf meiner Jacht verbringen und die Sache besprechen.“
    „Keinesfalls.“
    „Keinesfalls?“, fragte Zander nach.
    „Ich hasse dich.“
    „Na, na.“ Er lächelte. „Was würde dein Chef dazu sagen, wenn er wüsste, dass du so mit mir sprichst? Nico will noch immer das Grundstück haben.“
    „Bevor ich einen Tag mit dir verbringe, kündige ich lieber.“ Eben das konnte sie sich nicht leisten. Sie saß in der Falle, und ihre Wut nahm zu, bis Charlotte die Beherrschung verlor. „Deinetwegen muss ich vielleicht meine Mutter in einem Heim unterbringen.“ Was wohl ein wenig zu hart war, weil es sich schon seit Monaten abzeichnete. Aber Zander hatte es ihr fürs Erste unmöglich gemacht, mit ihrem Chef über eine bessere Vereinbarung zu verhandeln. Dafür hatte sie ihn zu sehr enttäuscht.
    „Wovon redest du?“ Höhnisch lächelte Zander über die hysterische Frau, die jedes Übel auf eine leidenschaftliche Nacht schob. Und trotzdem ließ ihm irgendetwas keine Ruhe, denn er hatte Charlotte so lebensprühend, so glücklich erlebt, und jetzt schien sie vor Wut und Angst fast zu ersticken. „Wie kann ich schuld daran sein, wenn deine Mutter ins …?“
    „Dir ist die Familie doch sowieso egal!“, brauste Charlotte auf. Inzwischen bereute sie die Worte, die ihr herausgerutscht waren. „Du versuchst, deine zu zerstören. Ich versuche, meine zu behalten. Was verstehst du schon davon?“
    „Mein Angebot steht.“ Zander hatte keine Lust auf eine Diskussion über das Thema „Familie“, und von Charlottes Problemen wollte er nichts wissen. „Ich werde erwägen, die Papiere zu unterschreiben, wenn du mit auf meine Jacht kommst.“

8. KAPITEL
    Charlotte fühlte sich wirklich wie seine Gefangene.
    In dem großen Hotel war ihr, als hätte sie keinerlei Privatsphäre. Jedes Mal, wenn sie sich umdrehte, glaubte sie ihn zu sehen, selbst wenn Zander gar nicht da war.
    Gelegentlich Pflegeheime und Wohnheime für Obdachlose auf dem Festland zu besuchen war die einzige Abwechslung. Nicos gründliche Nachforschungen hatten bereits ausgeschlossen, dass seine Mutter Roula Kargas auf Xanos oder Lathira lebte, aber ganz gleich, wie vielversprechend die Spur auch sein mochte, das Ergebnis war immer dasselbe: Die Frau war zu alt, oder die Vorgeschichte stimmte nicht.
    „Irgendetwas?“, fragte Nico, als Charlotte ihn früh am Morgen anrief, um über den Vortag zu berichten.
    „Nichts. Der Name war richtig, doch sie stammte von Rhodos, und das Kind, das sie hergegeben hatte, war ein Mädchen.“
    „Ich wäre ja selbst hingefahren. Das Problem ist, mein Vater …“
    Mehr brauchte Nico nicht zu erklären. Charlotte wusste, dass die Ärzte inzwischen davon sprachen, dass seinem Vater nur noch Stunden blieben.
    „Ich verlange viel von Ihnen, Charlotte, und es gehört nicht zu Ihrer üblichen Arbeit. Ich bin Ihnen sehr dankbar für alles. Schalten Sie mal ab. Lassen Sie sich im Spa

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