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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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machen. Ihrer war zufällig mein Bruder.“
    Zu gedemütigt, um ihr Zimmer zu verlassen, lag Charlotte zusammengerollt auf dem Bett. Sie fürchtete Nicos Zorn, doch viel schlimmer war, was Zander ihr angetan hatte.
    Wie geringschätzig, wie gleichgültig er sie benutzt hatte.
    Kurze Zeit später klopfte es an der Tür. Charlotte rührte sich nicht. Wer es war, interessierte sie nicht. Nico, um sie zu feuern? Zander? Wozu?
    Eine Entschuldigung würde dies nicht in Ordnung bringen.
    „Charlotte, ich bin’s, Constantine.“
    Zu Nicos Ehefrau durfte sie nicht unhöflich sein. Sie hatte sie ein paarmal getroffen, und Constantine war immer nett zu ihr gewesen. Als sie aufmachte und Constantine sie umarmte, brach Charlotte in Tränen aus.
    „Nico hat mir erzählt, was passiert ist.“
    „Es tut mir so leid“, schluchzte Charlotte. „Ich schäme mich so.“
    „Wofür?“
    „Dafür, dass ich mit Zander … Ich hätte nie gedacht, dass er Nico hasst. Ich bin nicht bewusst illoyal gewesen.“
    „Charlotte“, sagte Constantine freundlich. „Was zwischen Ihnen und Zander vorgefallen ist, geht Nico und mich nichts an.“
    „Jetzt ja“, erwiderte Charlotte weinend. „Ich habe wirklich geglaubt …“ Aber sie konnte ihre Träume nicht preisgeben. Weil es nur noch erbärmlich wirkte, dass Zander sie mit einem einzigen Blick, einem einzigen Kuss in eine Welt entführt hatte, die sie nicht gekannt hatte und die ihr besser fremd geblieben wäre. „Wird Nico mich entlassen?“
    „Er möchte mit Ihnen sprechen, um zu erfahren, was Zander verraten hat. Ich bezweifle, dass er Sie entlassen könnte, weil Sie mit jemandem geschlafen haben.“ Constantine lächelte. „Mein Mann ist vieles, aber scheinheilig ganz bestimmt nicht. Im Moment ist er verärgert“, gab sie zu. „Fuchsteufelswild. Ich denke, das richtet sich eher gegen seinen Bruder. Nico und ich haben in der Nacht miteinander geschlafen, in der wir uns kennengelernt haben. Es war meine Hochzeitsnacht, doch Nico nicht der Bräutigam.“
    Verwundert blickte Charlotte die Ehefrau ihres Chefs an.
    „Ich weiß, wie umwerfend die Brüder sein können, wie unwiderstehlich Nico für mich war. Ich bin nicht hier, um über Sie zu urteilen, ich wollte bloß nachsehen, ob es Ihnen gut geht.“
    „Mir wird es bald wieder gut gehen“, erwiderte Charlotte. Sie versuchte, an später zu denken, wenn es nicht mehr derart wehtun würde, aber Zander hatte ihre Zukunft für immer verändert. „Wenn ich geahnt hätte, dass er sich nicht darauf freut, Nico zu treffen … Warum hasst er ihn? Es ist ja nicht so, dass Nico von seinen Eltern großgezogen worden ist. Er ist derjenige, der verkauft wurde …“
    „Zanders und Nicos Mutter Roula war labil. Das hat man uns zumindest erzählt. Sie hat den Vater der beiden verlassen und ist auf den Strich gegangen. Die Eliades wollten unbedingt ein Baby haben …“
    Dass Constantine ungern darüber redete, war ihr anzumerken. Bisher war Charlotte von Nico immer nur so weit in die Geschichte eingeweiht worden, dass sie ihm bei der Suche nach seiner Mutter behilflich sein konnte.
    „Zander ist bei seinem Vater aufgewachsen. Anscheinend …“
    Als Constantine weitersprach, erinnerte Charlotte sich daran, dass Zander ihr erzählt hatte, seine Zeit auf Xanos sei keine reine Freude gewesen.
    „… war er ein grausamer Mensch.“
    „Wenn dem so war, warum hat sie Zander bei ihm zurückgelassen?“
    „Das wollen wir herausfinden. Es gibt viele offene Fragen. Deshalb suchen wir Roula. Aber Zanders Benehmen war wohl zu erwarten – wie der Vater, so der Sohn.“
    Obwohl sie tief verletzt war, musste Charlotte ihn einfach verteidigen. „Das können Sie nicht sagen.“
    „Aber sicher kann ich!“, fuhr Constantine sie an. „Er hat die Häuser im Süden der Insel weit unter Preis gekauft und vermietet sie für ein kleines Vermögen, um sie dann abreißen zu lassen. Zumindest ist es ein kleines Vermögen für die Einheimischen. Jetzt will er einen Nachtclub bauen, und von einem Spielkasino ist auch die Rede, er vergibt die Arbeit jedoch nicht an die Einheimischen. Er will, dass mein Mann und mein Sohn von der Insel verschwinden. Und er wird sogar den Rest der Küste zerstören, um seinen Willen durchzusetzen.“
    „Das ist geschäftlich“, wandte Charlotte ein. „Vielleicht wenn er sich beruhigt hat … Endlich seinen Zwillingsbruder zu treffen hat ihn bestimmt sehr aufgewühlt.“
    „Der Mann hat kein Gewissen. Den wühlt so schnell nichts

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