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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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Callum ein.
    “Das stimmt nicht ganz. Es gibt wunderhübsche Plätze in und um London. Monet hätte sicherlich auch Motive gefunden.”
    “Aber ich wage zu behaupten, dass es hier schöner ist.”
    Zoë sah über die grünen Felder hinweg auf eine kleine Kirche, hinter der gewaltige Berge gen Himmel strebten. “Das gebe ich zu. Für einen Künstler ist es eine Traumlandschaft.”
    “In der Tat haben sich hier viele Maler und Schriftsteller niedergelassen. Beatrix Potter zum Beispiel. Ihr Haus liegt gar nicht weit von hier entfernt”, erzählte Callum. “Aber abgesehen vom Malen, gibt es in London noch andere Pläne?”
    “Eigentlich nicht.”
    Warum hatte er das Gefühl, dass sie etwas vor ihm verbarg? Sie wird doch nicht etwa mit ihrem Freund durchbrennen? Warum wünschte er sich so sehr, dass sie keine Heiratspläne hegte? Weil es ihrem Vater das Herz brechen würde? Oder weil er selbst sie so gern für sich haben würde? Wahrscheinlich kam alles zusammen. Ihre Küsse gingen ihm nicht aus dem Kopf. Sie hatten ihn ganz verrückt gemacht.
    Plötzlich war vor ihnen die Straße zu Ende. Sie standen am Ufer eines Sees, wo einige Autos auf die Fähre warteten. Callum reihte sich in die Schlange ein und stellte den Motor ab.
    “Hier sind wir: Lake Windermere”, sagte er. “Bowness liegt auf der anderen Seite des Sees und die Stadt Windermere auf den Hügeln dahinter.”
    Zoë beobachtete, wie sich die Fähre langsam näherte. Es gab nur ein kleines Deck für die Autos und eine bescheidene überdachte Ecke für die Fußgänger. Sie erinnerte sich, dass sie schon einmal als Kind über den See gefahren war. Der Anblick, der sich ihr bot, entzückte sie. Die blaue Wasserfläche wurde eingerahmt von dicht bewaldeten Hügeln. Jachten und kleine Motorboote kreuzten auf dem See oder folgten im Kielwasser der Fähre.
    In gut einer Woche wird sie nach London zurückkehren, dachte Callum, als er sie so träumerisch neben sich sitzen sah. Er räusperte sich und fragte: “Haben Sie denn noch einmal darüber nachgedacht, ob Sie nicht doch länger hierbleiben wollen als geplant?”
    Nachdenklich sah sie ihn an. “Wie lange?”
    “Vielleicht einen Monat oder auch länger.”
    Sie schüttelte den Kopf. “Ich kann nicht, Callum.”
    “Aber warum nicht? Sie können doch auch hier malen. Sie können so viel Freizeit haben, wie Sie wollen. Wir haben einen großen Boden, den man zu einem wunderschönen Atelier umbauen könnte mit Fenstern, die den Blick auf die Landschaft freigeben.”
    Zoë runzelte die Stirn. “Was Sie sagen, ist wirklich nett, Callum.” Fast war sie versucht, Ja zu sagen. “Glauben Sie denn, dass ich einen guten Job mit den Kindern mache?”
    “Ja, ich finde es gut, wie Sie mit ihnen umgehen.”
    Es fiel ihr schwer, das Angebot abzulehnen, aber ihre Tätigkeit war von vornherein nur als vorübergehend geplant gewesen. Zeitverträge mit der Agentur gaben ihr die Flexibilität, sich intensiver mit der Kunst zu beschäftigen, und so sollte es bleiben. “Nein, ich kann wirklich nicht, Callum”, sagte sie.
    Sie spürte, dass er gern noch etwas dazu gesagt hätte, aber in diesem Augenblick legte die Fähre an, und die Autos fuhren hinunter, um den neuen Passagieren Platz zu machen. Callum ließ den Motor an und fuhr langsam die Rampe hinauf. Während sie auf den Mann warteten, der die Tickets ausgab, sprachen sie kein Wort.
    Zu gern hätte Zoë gesagt: “Hören Sie, ich habe meine Meinung geändert, und ich bleibe.” Sie hatte die Kinder liebgewonnen, und sie mochte Callum. Nein, es war mehr als mögen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie zu ihm hinüberblickte. Sie dachte an die Party am anderen Abend, die Art, wie er sie geküsst hatte. Wie sie mit klopfendem Herzen im Bett gelegen und darauf gewartet hatte, dass er nach Hause kam, nachdem er Sally heimgebracht hatte. Die Vorstellung, dass er bei ihr bleiben und die Nacht bei ihr verbringen könnte, hatte sie um den Schlaf gebracht.
    Callums Stimme riss sie aus ihren verworrenen Gedanken. “Wollen Sie während der Fahrt nicht aussteigen?”, fragte er.
    Sie nickte. Dankbar, dass sie dadurch auf andere Gedanken kam.
    Es wehte ein frischer Wind, der Zoës Haar zerzauste, als sie sich gegen die Reling lehnte und über das Wasser blickte. “Es ist schön hier”, sagte sie versonnen.
    “Und warum wollen Sie dann nach London zurückkehren?”
    “Weil ich muss.” Sie sah ihm fest in die Augen und fügte hinzu: “Weil mein Leben dort ist. Trotzdem

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