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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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mich nicht. Haben Sie mir nicht selber gesagt, dass es hilft, wenn man über seine Probleme spricht?”
    Zoë sah Callum in die Augen und lächelte. “Ja, das habe ich gesagt. Sie halten mich vielleicht für dreist oder aufmüpfig. Aber in Wirklichkeit bin ich das gar nicht. Ich habe immer versucht, das zu tun, was mein Vater von mir erwartete. Stets war ich bemüht, die pflichtbewusste Tochter zu sein. Aber jetzt bin ich dreiundzwanzig Jahre alt, und Dad kann mich nicht weiter in eine Form pressen, in die ich nicht hineinpasse. Er wollte, dass ich in die Familienfirma eintrete, aber ich kann mit Zahlen einfach nicht umgehen. Ich hasse Büroarbeit.”
    “Vielleicht will er ja nur das Beste für Sie”, versuchte Callum einzulenken.
    “Daran zweifle ich nicht. Aber nur was er denkt, ist das Beste, und was ich denke, spielt keine Rolle. Ich hatte zwei ernsthafte Freunde in meinem Leben, und er hat beide mit Geld dazu gebracht, dass sie Abstand von mir nahmen. Der eine ließ mich sitzen und fuhr mit einem Porsche davon. Und der andere hat auf mysteriöse Weise einen Posten in Daddys Firma in Edinburgh bekommen.”
    “Nun, wenn sie sich bestechen ließen, dann können sie nicht viel getaugt haben”, sagte Callum, wobei ihn selbst das schlechte Gewissen plagte. “Sie können nicht sehr tief für Sie empfunden haben.”
    “Nein. Aber ich hätte dahinterkommen und es selbst regeln müssen. Ich brauchte Daddy nicht dafür.”
    Callum nahm ihre kalten Hände und rubbelte sie, damit sie warm wurden. “Wir Väter neigen zuweilen dazu, unsere Kinder zu sehr zu behüten, und das tun wir, weil wir die Kinder lieben.”
    “Ich weiß, dass er mich liebt, und ich liebe ihn auch, aber er drängt sich zu sehr in mein Leben. Er kann einfach nicht akzeptieren, dass ich eine erwachsene Frau bin und auf eigenen Füßen stehen möchte. Unseren letzten Streit hatten wir, als Dad verkündete, dass er den perfekten Ehemann für mich gefunden hatte. Das klingt absurd, ich weiß, aber so ist er eben. Und als ich ihm daraufhin sagte, dass ich meinen Ehemann selber finden könnte, ist er wütend geworden.”
    “Ich gebe zu, dass dies nicht klug von ihm war. Wer ist denn dieser Bursche, den er auserkoren hat?”
    “Das weiß ich nicht. Ich habe ihn bisher nicht zu Gesicht bekommen, und ich lege auch keinen Wert darauf, ihn kennenzulernen.”
    “Und was ist mit dem Freund, für den zurzeit Ihr Herz schlägt? Weiß er alles über ihn?”
    “Matthew? Ja, er weiß von ihm, aber der kommt für ihn überhaupt nicht in Betracht.”
    “Glauben Sie, dass Ihr Vater versuchen wird, ihn zu kaufen?”
    Zoë zuckte mit den Schultern. “Ich weiß nicht. Aber er würde seine Zeit verschwenden, wenn er es versuchte. Die Beziehung mit Matthew ist ganz anders geartet wie die mit früheren Freunden.”
    Als das Feuerwerk begann, erstrahlte der Himmel in schillernden Farben. Fasziniert beobachteten Callum und Zoë das nächtliche Spektakel, dennoch kreisten Callums Gedanken unentwegt um den Mann, dem Zoë offenbar sehr nahestand. Wie mochte Matthew wirklich sein? Wusste Francis mehr über ihn als Zoë? Francis war nicht dumm. Würde er es riskieren, eine ernsthafte Beziehung seiner Tochter aus einer bloßen Laune heraus zu zerstören? Sicher war, dass es Francis gesundheitlich nicht gut ging. Vielleicht hat diese Tatsache ihn dazu bewogen, über Zoës Zukunft nachzudenken und sie finanziell abzusichern. Wusste Zoë überhaupt, wie krank ihr Vater war? Und war es nicht an der Zeit, ihr von dem Versteckspiel zu erzählen, in das er selbst verstrickt war? Wie sehr wünschte er es sich, reinen Tisch zu machen und das Schuldgefühl loszuwerden, das ihn mehr und mehr bedrückte.
    Auch Zoë konnte über dem Feuerwerk die Probleme mit ihrem Vater nicht vergessen.
    “Glauben Sie, dass es mir gelingt, meinen Vater zu der Einsicht zu bringen, dass er mit meinem Leben nicht spielen kann?”, fragte sie und sah dabei Callum mit großen Augen an, so, als wäre es ihr ungeheuer wichtig, seinen Rat zu hören. Wenn sie wüsste, dass ich mit ihrem Vater gemeinsame Sache mache, wie schwer würde sie das treffen, überlegte Callum. Trotzdem – er musste es ihr sagen.
    “Hören Sie, Zoë, es gibt etwas, das Sie wissen sollten …”
    Sie rückte näher an ihn heran. “Ja?”
    “Die Sache ist …”
    “Ja?”
    Wenn er es ihr erzählte, was würde dann passieren? Sie würde sofort ihre Sachen packen, nach London fahren und sich in die Arme jenes unliebsamen Mannes

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