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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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„Piper.“ Er sagte ihren Namen mit Nachdruck. „Es ist in Ordnung, wenn du Angst hast. Ich bin mir sicher, dass jede Frau Angst hat, wenn sie zum ersten Mal Wehen hat. Das ist normal“, versicherte er ihr. Der panische Ausdruck verschwand langsam aus Pipers Gesicht.
    „Dein Baby hat es eilig damit, auf die Welt zu kommen, das ist alles“, fügte er hinzu. „Das passiert manchmal. Hol weiter tief Atem, konzentriere dich ganz darauf. Ich bin sofort wieder zurück, in Ordnung?“
    Obwohl er wusste, dass sie nicht viel Zeit haben würden, bis die nächste Wehe kam, wartete er, bis sie nickte.
    „Gut“, beruhigte er sie. Er löste seine Hand aus ihrem eisernen Griff und küsste sie sacht auf die Lippen.
    Er eilte durch die Praxis zum Eingang, um die Tür aufzuschließen. Die Sanitäter konnten sonst nicht hereinkommen.
    Dann eilte er zum Telefon in der Küche. Als ihn Piper rief, änderte er seine Richtung. Er rannte ins Schlafzimmer zurück und entnahm im Vorbeigehen dem Wäscheschrank eilig eine Handvoll Tücher.
    Pipers erleichtertes Gesicht bei seiner Rückkehr ließ ihn lächeln.
    „Wie geht es?“, fragte er, während er die Handtücher am Fuß des Bettes fallen ließ.
    „Schrecklich!“, stöhnte sie. „Ich hatte keine Idee, dass es so sein würde.“ Sie holte heftig Luft. „Oh, nein! Jetzt kommt schon wieder eine …“
    Sie schnappte nach Luft. Sie kämpfte gegen den Schmerz an, anstatt mit ihm mitzugehen. Sie hatte die Augen geschlossen und wand sich unkontrolliert, als ob sie vor sich selbst davonlaufen wollte.
    Kyle beugte sich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr. „Piper, hör mir zu. Du musst mit der Welle gehen und nicht gegen sie ankämpfen“, sagte er ruhig. „Mache kurze, kleine Atemzüge … hechle wie ein Hund“, wies er sie an. „Und wenn du das Bedürfnis verspürst, zu pressen, widerstehe ihm, solange du nur kannst.“
    Sie schien ihn nicht zu hören. Er nahm ihre Hand und drückte sie fest. „Piper! Piper, sieh mich an!“ Er musste ihren Namen noch zweimal sagen, bevor sie ihn überhaupt wahrnahm. Ihr verängstigter Ausdruck berührte ihn sehr. „Piper, ich bin bei dir, und ich werde bei dir bleiben, bis es vorbei ist. Vertraust du mir?“
    Piper atmete schwer, doch sie sah ihn weiter unentwegt an. „Ja“, flüsterte sie mit rauer Stimme.
    „Dann hör mir zu und mache genau das, was ich dir sage. Ich war dabei, als April geboren wurde. Ich werde dir bei der nächsten Wehe beistehen, und ich verspreche dir, dass es dieses Mal leichter sein wird.“
    Er spürte, wie ihr Griff fester wurde. „Okay. Ich möchte, dass du kurz und heftig atmest. Blase die Luft so heraus“, sagte er und demonstrierte es ihr kurz.
    Piper folgte seinem Beispiel sofort.
    „Gut“, lobte er sie. „Das ist genau richtig. Du darfst nicht wieder gegen den Schmerz ankämpfen, du musst mit ihm arbeiten. Und denk dran, presse nicht, auch wenn du einen heftigen Drang dazu verspürst.“
    Als die Wehe schließlich verebbte, fiel Piper erschöpft auf die Kissen zurück.
    „Wie war es? Besser?“, fragte er.
    „Ja“, sagte sie überrascht. Sie hielt trotzdem weiter seine Hand fest. Sie brauchte den physischen Kontakt, um sich nicht so allein zu fühlen.
    Er schien zu verstehen, was sie durchmachte. Wenn er nicht da gewesen wäre, hätte sie vor Schmerz und Panik nur noch geschrien.
    Sie wünschte, dass sie nicht so dickköpfig und dumm in Sachen Geburt gewesen wäre. Wenn sie ein paar der Bücher über Wehen und Geburtshilfe gelesen oder die Geburtsvorbereitungskurse besucht hätte, wäre sie viel besser auf das alles vorbereitet gewesen und hätte viel weniger Angst gehabt.
    „Ich werde …“, fing Kyle an. Doch sie verstärkte instinktiv ihren Griff, weil sie erneut die Panik ergriff. „Ich gehe doch gar nicht weg“, versicherte er ihr. „Mit ein paar weiteren Wehen wird das Baby da sein“, sagte er lächelnd. „Ich werde dir ein paar Handtücher unterlegen und dich fertig machen. Beuge die Knie. Das ist gut so. Du wirst dieses Mal pressen wollen, aber ich möchte, dass du damit wartest, bis ich dir sage, dass es so weit ist. Verstehst du?“
    Die nächsten fünfzehn Minuten vergingen in einem Nebel aus Schmerz. Piper konzentrierte sich auf Kyles ruhige, sichere Stimme, die sie durch den Schmerz geleitete. Das Verlangen, zu pressen, überwältigte sie beinahe, aber sie kämpfte dagegen an.
    „Press jetzt!“, hörte sie seine Stimme. Sie knirschte mit den Zähnen, als sie mit all ihrer Kraft zu

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