Julia Extra Band 0193
das Baby an sich und sah mit tränenfeuchten Augen in die lächelnden Gesichter.
„Hallo, Darling“, sagte Nora. „Gib mir das Baby.“ Sie löste das schlafende Kind aus Pipers Armen. Dann wandte sie sich an Kyle. „Die Männer erwarten dich auf der Ranch.“
Kyle nickte. Er beugte sich zu Piper hinab. „Viel Spaß, wir sehen uns dann später“, sagte er und verschwand mit einem Winken.
„Ich hoffe, dass du über unseren Ansturm nicht allzu erschrocken bist“, sagte Nora. „Wir hätten das früher machen wollen, aber die Hochzeit und dieser eilige kleine Mann haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Sie lächelte auf das schlafende Bündel in ihren Armen nieder.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, erwiderte Piper.
Kate küsste Pipers Wange. „Wir wollten das neue Mitglied der Familie freundlich willkommen heißen.“
Piper schluckte gerührt.
„Das ist wundervoll von euch. Danke.“
„Ach, Darling. Die Kiste mit deiner Kameraausrüstung ist gestern angekommen“, fuhr ihre Mutter fort. „Dein Vater hat sie geöffnet, weil er dachte, dass du vielleicht eine Kamera brauchst, um dieses Ereignis festzuhalten.“
Piper lächelte. „Danke. Ich hätte gleich eine Kamera mit ins Flugzeug nehmen sollen“, sagte sie. „Aber ich hatte schon alles verpackt, was ich vom Studio mitnehmen wollte. Es war einfacher, alles zusammen zu verschicken.“
Als der Nachmittag weiter vorangeschritten war, nahm sich Piper eine Filmrolle und legte sie in die Kamera. Sie war erstaunt, wie sehr sie ihre Kamera vermisst hatte.
Timothy wurde rundum gereicht und von allen zärtlich gehätschelt. Piper nahm ihn schließlich mit ins Schlafzimmer, um ihn zu stillen. Hinterher ließ er sich ohne Widerspruch in die Wiege legen.
April und Sabrina halfen Piper dabei, ihre Geschenke zu öffnen, unter denen sich auch ein Babyphon befand. Glücklicherweise gab April keinen peinlichen Kommentar ab. Sie sagte nur, dass sich auch in Coles Zimmer ein solches Gerät befand.
Als die Geschenke geöffnet waren, spielten Kate und Maura Hostessen. Sie reichten den Gästen Sandwiches und Kuchen sowie Kaffee und Tee.
„Timothy ist wach“, sagte Nora eine Stunde später. „Bleib sitzen. Ich hole ihn“, fügte sie hinzu. Die meisten Gäste, Kyles Tante eingeschlossen, waren bereits gegangen. April und Sabrina spielten in Aprils Schlafzimmer, und Maura und Kate räumten die Küche auf.
Piper bewunderte eben den Spitzenschal, den ihr ihre Mutter geschenkt hatte, als Kate und Maura zurückkamen.
„Man hat hier einen ganz schönen Weg von der Küche ins Wohnzimmer zurückzulegen“, sagte Maura scherzhaft.
„Kate und Maura. Ich weiß gar nicht, wie ich euch für alles danken soll.“ Piper stand auf und umarmte ihre Schwägerinnen.
„Man kann nie genug Kleider für ein Baby haben“, sagte Kate. „Manche der Sachen sehen im Moment vielleicht zu groß aus. Du kannst aber sicher sein, dass Timothy in kürzester Zeit hineinwachsen wird.“
„Du hast sicher tolle Bilder geschossen“, fügte Maura hinzu.
„Ich möchte ein paar Abzüge haben“, sagte Kate. „Ach, außerdem würde ich mich freuen, wenn du mal zu uns kommen könntest und ein Bild von Cole und Sabrina für mich machen würdest. Vielleicht sogar ein Familienporträt“, sagte Kate. „Es ist zu schade, dass es am Ort kein Fotostudio gibt, wo ich ein professionelles Porträt machen lassen könnte. Das sind großartige Weihnachtsgeschenke für Großeltern …“ Sie sprach die letzten Worte nur noch sehr leise und brach ganz ab, als Nora mit Timothy auf dem Arm in den Raum trat.
„Du musst seine Windeln wechseln“, sagte Nora und reichte Piper das Baby.
„Soll ich ihn noch einmal stillen?“, fragte Piper etwas unsicher.
„Er scheint ganz zufrieden zu sein und weint nicht“, sagte Kate. „Er wird es dich hören lassen, wenn er Hunger hat. Glaube mir, bald wirst du sein Weinen verstehen können.“
„Bist du dir sicher?“, fragte Piper immer noch unsicher. „Das ist alles so neu für mich. Als er im Krankenhaus war, haben die Krankenschwestern einen Stundenplan für ihn gehabt, das war hilfreich. Jetzt wo er zu Hause ist, habe ich Angst, dass ich etwas falsch machen könnte“, gab sie zu.
Kate lächelte verständnisvoll. „Zeig mir eine Mutter, die sich keine Sorgen macht. Du wirst deine Sache gut machen“, versicherte sie ihr. „Nun, ich werde Sabrina jetzt sagen, dass wir heimgehen.“ Kate eilte in Aprils Zimmer.
„Ich muss auch
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