Julia Extra Band 0193
Kyle.
„Ich kann es gar nicht glauben, dass es wirklich vorbei ist“, sagte Piper. „Es war zu leicht.“
„Piper! So wahr ich lebe, du bist es!“ Eine lebhafte Stimme schreckte Piper auf. Sie sah eine modisch gekleidete Frau mit kastanienbraunem Haar vor sich am Tisch stehen, die ein grünes Kostüm mit passendem Cape trug. „Sag mir nur nicht, dass du dich nicht mehr an mich erinnern kannst.“
„Celeste! Natürlich kenne ich dich noch“, rief Piper mit einem Lächeln aus. „Wer könnte schon Celeste Robinette vergessen, die allseits geschätzte Herausgeberin von
Mystique
, einer der renommiertesten Zeitschriften des Landes?“
Celeste lächelte. „Stell mich doch deinem attraktiven Begleiter vor“, befahl sie, indem sie Kyle ein oberflächliches Lächeln schenkte.
„Das ist Kyle Masters“, sagte Piper. „Er ist mein …“
„Dein Prinz, sicherlich“, unterbrach Celeste Pipers Antwort, indem sie sich ihr erneut zuwandte. „Darling, ich habe gehört, dass du wieder in die Staaten zurückgekehrt bist. Stimmt das?“
„Ja, ich …“
„Für wen arbeitest du?“, fragte Celeste eilig.
„Im Moment für niemanden“, erwiderte Piper. „Aber ich werde auch nicht …“
„Gut. Ich möchte nämlich, dass du wieder für mich arbeitest.“
Piper blieb vor Erstaunen einen Augenblick lang stumm. Die letzten Monate hatte sie kaum mehr an ihre Karriere gedacht. Sie hatte sich nur mit ihrem Problem mit den Hunters auseinandergesetzt.
Ihr Selbstbewusstsein wurde durch Celeste Robinettes eilfertiges Angebot gestärkt, obwohl sie mit Baby und Ehemann gar nicht auf das freundliche Angebot eingehen konnte.
„Denk darüber nach, okay?“, drängte Celeste.
11. KAPITEL
„Celeste! Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, erwiderte Piper. Ein Jobangebot von der unverwechselbaren Celeste Robinette für die
Mystique
war wirklich schmeichelhaft.
„Für den Anfang nicht schlecht“, erwiderte Celeste mit kehligem Lachen. „Hör mal, ich muss zurück ins Büro. Hier ist meine Karte.“ Sie reichte Piper eine Visitenkarte, die sie aus ihrem Umhang gezogen hatte. „Ruf mich an, dann können wir bald mal bei einem Mittagessen darüber sprechen, in Ordnung?“
Piper lächelte. „Ich werde dich anrufen, danke. Es ist schön, dich zu sehen.“
Celeste drehte sich um und rauschte ohne einen Blick zurück aus dem Restaurant.
Piper sah einen langen Augenblick auf die Karte nieder. Sie war von dem Treffen noch etwas benommen. Als sie aufsah, bemerkte sie den verschlossenen Gesichtsausdruck von Kyle.
„Es tut mir leid“, sagte sie. „Celeste ist eben Celeste.“ Sie lachte. Doch Kyles Miene blieb immer noch finster. „Ich habe für sie als freie Mitarbeiterin gearbeitet, bevor ich nach London gegangen bin. Auch wenn sie in London war oder wenn sie mich in Europa traf, hat sie mir immer gesagt, dass ich wieder für ihre Zeitschrift arbeiten soll. Ich habe es aber nie ernst genommen.“
„Ihr Angebot klang aber ernst“, kommentierte Kyle. Bevor Piper noch etwas antworten konnte, erschien der Kellner mit ihrem Essen.
Piper trank einen Schluck Milch, dann erst griff sie nach ihrer Gabel. Sie hatte aber plötzlich keinen Hunger mehr. Aus ihr war die Luft ganz heraus. Selbst die Freude über den Sieg über die Hunters hatte sich nach Celestes unerwartetem Ansturm verflüchtigt.
„Es gibt unweit von hier ein Geschäft mit Baby-Mobiliar“, merkte Kyle etwas später an, als sie zum Lkw zurückgingen. „Möchtest du es dir immer noch anschauen?“
„Ja, bitte. Außer im Falle, dass du es mit der Heimfahrt eilig hast.“ Während des Essens war Kyle sehr still gewesen. Er schien sich wieder zurückgezogen zu haben. Sie konnte sich nicht erklären, wieso er das so plötzlich tat.
„Ich habe es nicht eilig, und wir sollten wirklich nicht mit leeren Händen zurückkehren“, fügte er hinzu, als er die Beifahrertür aufschloss.
Sie fuhren zu dem Geschäft und verbrachten über eine Stunde mit der Besichtigung der Waren auf den Regalen. Piper war noch nie in einem solchen Geschäft gewesen. Sie war überwältigt von der bunten Vielfalt des Angebots.
Zum Glück war Kyle dabei, der sie auf verschiedene Artikel aufmerksam machte, manche zum Kauf empfahl, von anderen abriet.
„Ich habe noch die Wiege, in der April die ersten Monate geschlafen hat“, sagte er. „Ich habe sie in eine Plastikhülle gepackt und auf den Dachboden gestellt“, fügte er hinzu, während sie das Angebot an Wiegen und Korbwiegen
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