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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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reichlich mehr zum Hinschauen – war der Fremde doch mindestens ein Meter neunzig groß. Voll heimlicher Bewunderung ergötzte sie sich an dem Anblick seines perfekten athletischen Körpers. Mit seinen breiten, muskulösen Schultern hätte er auch gut ins Olympiateam der Schwimmer gepasst, auch mit seinen Sprinterbeinen … und auch alle Partien dazwischen boten einen nicht minder perfekten Anblick. Er strahlte einen Sex-Appeal aus, dessen Wirkung eine Frau sich auch aus zehn Meter Entfernung so leicht nicht würde entziehen können – ach, zu diesem Mann gab es bestimmt gar keinen Abstand, den man als sicher bezeichnen konnte!
    Flora entfuhr ein leiser Seufzer; sie war sichtlich geschockt. Sie hatte nie zu der Sorte Frauen gehört, die vor ihrem geistigen Auge einen Mann auszogen, und schon gar nicht einen verheirateten Mann, so wie dieser hier ganz offensichtlich einer war – der niedliche kleine Junge neben ihm sah ihm auffallend ähnlich, und im Übrigen trug dieser Mann an der linken Hand einen großen goldenen Ehering!
    Sich für einen verheirateten Mann zu interessieren war für Flora schon immer tabu gewesen. Und eigentlich hatte sie auch erst einmal für eine Weile genug von den Männern, seit ihr Verlobter sie sitzen ließ …
    “Es war nur ein unbedeutendes Missverständnis, eine Verwechslung …” Floras Verfolger bemerkte, in welche Richtung der Blick aus den so stahlgrauen Augen des anderen Mannes gerichtet war, und sofort ließ er Floras Arm los. Obwohl der groß gewachsene Typ lächelte und ein quengeliges Kleinkind an seinen Hosenbeinen hing, wirkte er gefährlich und wie jemand, mit dem man sich besser nicht anlegen sollte. Und im Übrigen kam dieser Mann ihm irgendwie nicht ganz unbekannt vor …
    Flora schüttelte ungläubig den Kopf und strich verärgert ein paarmal über den Ärmel an der Stelle, wo ihr Verfolger sie festgehalten hatte. Gleich würde dieser unsympathische Typ womöglich noch behaupten, ihr auf der Autostraße
rein zufällig
gefolgt zu sein.
    Sie verkniff sich einen bösen Kommentar, der ihr schon auf der Zunge lag, und rang sich ein gequältes Lächeln ab. Wenn sie jetzt noch detailliertere Erklärungen gab, so würde das unvermeidlich bedeuten, dass der attraktive Fremde eine aufschlussreiche Kurzversion der gesamten unerquicklichen, schmutzigen und gemeinen Geschichte vermittelt bekäme. Doch dass ihr jetzt plötzlich irgendwie flau im Magen wurde und sie nun so überempfindlich reagierte auf diesen Vorfall, der gemessen an dem, was sie in der letzten Zeit durchgestanden hatte, geradezu lächerlich harmlos anmuten musste, kam ihr auf einmal ganz widernatürlich vor.
    “Ich könnte zwar darüber streiten, ob man das Ganze als ‘unbedeutendes Missverständnis’ bezeichnen kann …” Aus ihren dunklen blauen Augen, die nun auf das ungerührte Gesicht des Reporters gerichtet waren, sprach tiefe Verachtung. “Aber davon abgesehen gibt es hier kein Problem, danke der Nachfrage.”
    Der Fremde runzelte die Stirn, ging aber auf ihre vage Andeutung nicht weiter ein, sondern wandte sich dem Mann zu, der mit seiner Schuhspitze den platten Reifen abtastete.
    “Platt …?”
    Der Reporter nickte heftig und warf dabei Flora einen vernichtenden Blick zu. “Und ich habe keinen Ersatzreifen bei mir”, sagte er und stöhnte.
    “Wie dumm”, entgegnete Josh Prentice ziemlich teilnahmslos. Eigentlich war er ja der Ansicht, dass jemand, der zu diesem Zeitpunkt mit Flora Graham und ihrer Familie auf Kriegsfuß stand, kein schlechter Mensch war, aber in diesem Fall sah er die Sache doch ein wenig anders; dieser Typ hier war ihm schon auf den ersten Blick nicht ganz geheuer erschienen – ein richtiger Fiesling!
    Als Josh Prentice den Kopf drehte, blickte er in Floras veilchenblaues Augenpaar und zwinkerte ihr zu. Überrascht über den geballten Charme, der ihr da entgegenströmte, grinste sie hilflos zurück.
    Doch Josh war nicht minder baff und sogar so überrascht, dass er der Nörgelei seines kleinen Sohnes keinerlei Beachtung schenkte. Völlig unerwartet kam für Josh die Wandlung, die er da an Flora Graham feststellte: von der kalten unnahbaren “Göttin”, die sie seiner Beobachtung zufolge zu spielen pflegte, zu einer Frau, die warmherzig und lebenssprühend wirkte. Die zarten Fältchen um ihre plötzlich so freundlich wirkenden blauen Augen und das leicht verschmitzte, ein wenig schelmische Lächeln reichten ihm schon, um entzückt zu sein, doch es war das Grübchen in ihrer

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