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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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nachholen – natürlich nur, wenn auch du das willst.” Augenzwinkernd tippte er ihr auf die Schultern, dann zupfte er ihr ein paar Strohhalme aus dem leicht zerzausten Haar.
    Flora lächelte leicht verlegen. Was für eine Frage – und ob ich das will! dachte sie. Ihr Liebesakt gerade hatte sich ihrerseits nicht so angefühlt, als habe es sich dabei um einen “One-Night-Stand” gehandelt, aber es tat ihr gut, auch von ihm bekräftigende Worte zu diesem Thema zu hören.
    “Doch so gern ich sofort mit dem Nachholen beginnen würde, so leid tut es mir zu sagen, dass dafür jetzt wohl sicher kein geeigneter Zeitpunkt wäre”, erklärte er ihr mit gespieltem Bedauern. “Megan serviert nämlich um diese Zeit immer einen Nachmittagstee, und wenn ich dazu nicht erscheine, setzt sie sich wahrscheinlich in Bewegung und spürt uns beide hier auf …”
    “Oh!”, reagierte Flora erschrocken und wurde sich erst jetzt wieder vollauf bewusst, dass sie und er noch immer splitternackt waren. Die Tatsache, dass sie da eben mitten am Nachmittag sich in einer Scheune der Liebe hingegeben hatte, erschien ihr nun von Sekunde zu Sekunde immer ungeheuerlicher – und überdies für sie selbst, so wie sie sich bisher gekannt hatte, auch absolut untypisch! Aber vielleicht habe ich vorhin damit angefangen, bisher unterdrückte Anteile in mir aufleben und zur Geltung kommen zu lassen, dachte sie – Gefühle zuzulassen, mich fallen zu lassen, nicht stets alles unter Kontrolle haben zu wollen …
    Sie beobachtete Josh dabei, wie er nun mit einer geschmeidigen Bewegung aus ihrem Liebesnest im Stroh auf die Füße kam. Er ist wirklich ein imposanter, geradezu unheimlicher Mann, dachte sie, als er zwischen den Heuballen aufrecht vor ihr stand.
    Während Josh sich seine Kleidung ähnlich geschwind übergestreift hatte wie er sie sich und Flora abgestreift hatte, brauchte sie ungewöhnlich lange zum Anziehen; dies lag daran, dass Josh sie dabei beobachtete, was ihr trotz ihrer vorausgegangenen Intimität unangenehm war.
    “Möchtest du mitkommen auf eine Tasse Tee? Megan würde sich sicher sehr freuen, dich persönlich kennenzulernen, und Liam kann sich bestimmt auch noch an dich erinnern; du hast einen ziemlichen Eindruck auf ihn gemacht …”
    “Auf Liam?”
    “Auf ihn und auch auf mich”, machte er ihr ganz deutlich. “Wir könnten auch heute Abend irgendwohin essen gehen und uns dabei eingehender unterhalten.” Wo sind nur meine guten Vorsätze geblieben, dachte Josh schon im nächsten Moment. Wo ich doch diese Geschichte mit ihr nicht weiter vorantreiben wollte, solange bis dass ich sie über die ganzen Umstände richtig aufgeklärt habe! Aber als sie ihn so sehnsüchtig angeschaut hatte und dann der erste Kuss geschehen war – da war es eben auch um ihn und seinen Verstand geschehen gewesen. All seine vorher so sauber zurechtgelegten Argumente und strategischen Pläne waren auf der Stelle vergessen gewesen.
    Doch wie sollte man es auch anfangen, einer Frau zu erklären, dass die ursprüngliche Antriebskraft und Motivation, sie zu verführen, die war, einen Racheplan in die Tat umzusetzen? Kerzenlicht und eine romantische Atmosphäre – vielleicht auch ein paar Glas Wein dazu –, das würde ihm die schwere Aufgabe vielleicht leichter machen. Aber irgendwie zweifelte Josh an dem Gelingen schon jetzt, wenn er sich gegenüber ehrlich war.
    “Ich könnte auch etwas zubereiten in Claires Haus, das wäre vielleicht von der Atmosphäre her … ein wenig ruhiger, privater.” Flora geriet schon jetzt in Begeisterung bei der Vorstellung, ihn ganz für sich allein zu haben, aber ein anderer Gesichtspunkt für sie war auch der seines Bankkontos. Sie wollte Josh nicht unnötig auf Kosten treiben damit, sich von ihm in ein womöglich teures Restaurant einladen zu lassen.
    “Claire hat mir in der Tiefkühltruhe zahlreiche Mahlzeiten bereitgestellt, die sie selbst gekocht und eingefroren hat. Und ich darf sagen, sie ist eine ganz vorzügliche Köchin …”
    “Das klingt ja sehr verlockend – also gut …” Er war einverstanden, nicht zuletzt auch deshalb, weil er lieber nicht in einem öffentlichen Lokal saß, falls es dazu käme, dass sie ihm etwas, etwa ihr volles Weinglas, an den Kopf warf, wenn er ihr denn endlich die volle Wahrheit gestand. Und dass so etwas passieren könnte, das hielt er für nicht ausgeschlossen.

5. KAPITEL
    Josh blinzelte im grellen Licht der Sonne, als er aus der dunklen Scheune ins Freie trat. Begleitet

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