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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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es gerechtfertigt war. “Du gibst wohl niemals auf?”
    “Niemals. Und möchtest du die andere Geschichte auch abstreiten?”
    Flora schien ehrlich verwundert und überrascht. “Was für eine andere Geschichte?”, fragte sie ganz unschuldig und ahnungslos.
    “Diejenige die Schwangerschaft betreffend …”
    “Oh … du meine Güte!”, entfuhr es ihr. Sie tat ein paar unstete Schritte zum nächsten Stuhl, doch als ihr für Sekunden schwarz vor den Augen wurde und sie ein Rauschen in den Ohren hörte, ließ sie sich vor Josh am Boden nieder; als der erste Schreck vorüber war und es ihr wieder besser ging, setzte sie sich in den Schneidersitz. Besorgt ging Josh vor ihr in die Hocke. “Wie … woher …?”, war alles, was Flora herausbrachte.
    “Es stimmt also.” Josh wusste nicht, ob er lieber auch in Ohnmacht fallen wollte oder aber mit dem Schädel an die Wand hämmern sollte. Doch wenn er eben diesen Schädel früher sinnvoller eingesetzt hätte, dann hätte er sich dieses ganze Theater jetzt hier sparen können! Er hatte sich in seinem Leben schon so manchen Unfug geleistet, aber diese Sache hier konnte er sich am wenigsten von allem verzeihen!
    Flora ging jetzt auf die Knie. Noch nie hatte sie jemanden gesehen, der so niedergeschmettert wirkte wie gerade Josh es tat; er war binnen dreißig Sekunden sichtlich gealtert.
    So jedenfalls hatte sie sich die Reaktion auf diese Nachricht seitens des Vaters ihres ersten Kindes nicht vorgestellt. War sie etwa eine hoffnungslose Romantikerin?
    “Woher weißt du denn darüber Bescheid?” Eigentlich sollten doch selbst Joshs Überredungskünste nichts ausrichten dürfen gegenüber der ärztlichen Schweigepflicht?
    “Was soll ich sagen? Mein Bruder ist mit einer übersinnlichen Frau verheiratet. Darüber magst du lachen …” Flora war nach allem, nur nicht nach Lachen zumute. “Vielleicht ist sie ja auch nur eine exquisite Kennerin der Körpersprache, wer weiß …?” Er klang so, als sei es ihm persönlich ziemlich einerlei, von wem oder was er die Wahrheit erfahren hatte – die Wahrheit als solche hingegen schien ihn ziemlich zu erschüttern, ja aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Flora fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und kam danach langsam wieder auf die Beine; ihr Gesichtsausdruck wirkte ernüchtert. “Mir ist es egal, was du dazu sagst und wie du dazu stehst”, warnte sie ihn und hob ihr schmales Kinn hoch, so als wollte sie ihre Festigkeit in der Angelegenheit dadurch noch unterstreichen.
    “Dann erkläre mir aber einmal etwas, das ich
noch nicht
weiß!”, fuhr Josh sie barsch an. “Oder fällst du dann wieder fast in Ohnmacht?” fügte er leicht mürrisch hinzu.
    “Nein.” Entschlossenheit sprach aus ihren glänzenden blauen Augen; sie biss sich auf die Lippen. “Ich weiß, wie dir zumute ist, Josh, und wie du zur Frage stehst, noch mehr Kinder zu bekommen …” Sie schluckte, um einen Kloß in der Kehle loszuwerden. “Aber eine Abtreibung kommt für mich nicht infrage”, informierte sie ihn grimmig. “Nein, sag jetzt nichts dazu!”, raunzte sie ihn an und hielt sich beide Ohren zu. “Ich kann und will nichts hören!” Ihr Ton wurde lauter. “Dies ist mein Kind, und du brauchst mit ihm nichts zu tun zu haben.”
    Die Erwähnung des Wortes Abtreibung ließ ihn nun endgültig ganz blass werden. Sein Gesicht war auf einmal wie versteinert; doch als er Flora nun direkt in die funkelnden Augen blickte, brannten seine Augen vor Ärger.
    “Ich kann deine gerade angedeutete Unterstellung, ich würde von dir eine Abtreibung verlangen, nicht ertragen …” Und Flora konnte es kaum ertragen, seine emotionsgeladene verzweifelte Stimme zu hören und dann auch noch mit anzusehen, wie er nicht mehr weitersprechen konnte.
    “Ich dachte …” ergriff sie wieder das Wort. Als sie merkte, wie ihre ausgestreckte Hand in seine Nähe kam, zog sie sie ruckartig wieder zurück.
    “Ich weiß, was du dachtest.” Sein vorwurfsvoller Blick traf sie tief; sichtlich schämte sie sich, derweil Josh weitersprach. “Mich würde einmal interessieren, wie du darauf kommst, dass ich es fertigbrächte, nichts mit meinem eigenen Kind zu tun haben zu wollen?”
    Sie sah ihn mit unverblümter Skepsis an. “Heißt das, du willst mir weismachen, dass du wirklich etwas zu tun haben
willst
mit diesem Kind?”
    Genau diesen Traum hegte sie zwar insgeheim und unterschwellig immer noch, aber irgendwann kommt ein Zeitpunkt, so sagte sie sich, an dem Optimismus einfach

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