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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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nur noch töricht ist – und wie sie Josh so zuhörte, wusste sie, genau jetzt war dieser Zeitpunkt gekommen. Am Thema Vaterschaft würde ein zukünftiges Zusammenleben automatisch scheitern. Warum so etwas also ins Auge fassen? Es gab in dieser Sache keinen Ausweg eines Kompromisses, den man als realistisch bezeichnen könnte.
    “Wollen
mag nicht ganz präzise die zutreffende Beschreibung sein …” fing er vorsichtig an.
    Flora bemühte sich sehr, nicht die Mundwinkel hängen zu lassen. “Das war mir klar.”
    “Ich kenne aber so etwas wie Verantwortung. Ich meine, ich habe dir irgendwann bereits erzählt, dass ich Liam einmal für ganz kurze Zeit allein ließ und mir hinterher deshalb heftige Vorwürfe machte. Diesen Fehler werde ich kein zweites Mal begehen.” Noch immer schien er deswegen jedes Mal, wenn er daran dachte, einen heftigen Groll gegen sich zu hegen.
    “Mann, wie oft soll man dir eigentlich noch sagen, dass du für Liam ein fantastischer Vater bist.” Sie blickte ihn nun ganz aufrichtig an.
    “Willst du mich jetzt in Schutz nehmen?”, fragte er verwundert.
    “Nur gegenüber deinem schärfsten Kritiker – dir selber!”, verkündete sie herausfordernd. “Und mein Kompliment zielte ehrlich nicht manipulierend darauf ab, dir nahezulegen, was für einen guten Vater du für unser Kind abgeben könntest.”
    Stumm senkte er den Blick zu Boden.
    “Was ich dir sagen will, ist, dass ich selbst nicht weiß, wie schwer es sein wird, dieses Baby zu erwarten und zur Welt zu bringen. Aber ich weiß, dass diese Zeit bis zur Geburt und danach für mich tausendmal schwerer sein würde, wenn du neben mir stündest, jede meiner Bewegungen genau beobachten würdest und angespannt darauf warten würdest, dass etwas Schlimmes passiert. Es tut mir leid, wenn das jetzt vielleicht brutal klingt, aber ich möchte diese Schwangerschaft in Ruhe
genießen
. Sie bedeutet mir etwas, wie ein Geschenk.”
    Flora sah, wie er jetzt schwer schluckte, bevor er sprach. “Willst du mir damit sagen, dass du, wenn ich dabei wäre, durch mich …”
    “Nervös, rappelig und ängstlich gemacht würde und insgesamt wenig glücklich?” Wahrscheinlich alles dies. Aber wahrscheinlich nicht so unglücklich, wie es ihn machen würde, dachte sie deprimiert. “Ich weiß, in diese Richtung ging deine ursprüngliche Absicht …”
    Er zuckte zusammen; seine traurigen Augen verrieten, dass er sie jetzt im Stillen heftig tadelte und ihr Vorwürfe machte. “Ich sagte dir, Flora, dass das der Fall war, bevor ich mich richtig in dich verliebt habe.”
    “Wenn du mich aber wirklich liebst, Josh, dann lass mich alleine. Lass mich das Baby bekommen. Ich will es haben, du nicht.” Er hätte dem widersprechen können, aber sie wusste, genau das würde er nicht tun.
    Der Konflikt, der ihm jetzt ins Gesicht geschrieben stand, war nur ein schwacher Schatten von dem, was er jetzt innerlich wirklich für Kämpfe durchmachte.
    “Könntest du denn etwa im Ernst glauben, ich könnte dich und unser Baby aufgeben oder im Stich lassen?” Er sah sie an, so als habe sie jeglichen Bezug zur Realität verloren.
    “Ich weiß aber, dass du das Kind nicht möchtest”, wehklagte sie traurig.
    “Ich möchte aber dich, Flora. Heirate mich.”

9. KAPITEL
    Flora gab ein leises Seufzen von sich. Ihre Knie wurden butterweich. “Das meinst du doch wohl jetzt nicht im Ernst!”
    “Ich habe in meinem Leben noch nie etwas ernster gemeint als das”, entgegnete Josh in entschiedenem Ton.
    Verzweifelt schaute Flora weg; der Ausdruck fester Entschlossenheit in seinem Blick brachte sie zu sehr durcheinander. Langsam schüttelte sie den Kopf als Ausdruck ihres Zweifels an der Ernsthaftigkeit seiner Worte.
    “Bist du verrückt?”, fragte sie dann krächzend, fand aber, dass sie unter diesen außerordentlichen Umständen erstaunlich gefasst war. “Ich weiß, wie wenig es dir behagt, dir hilflos vorzukommen, Josh.”
    “Das ist wohl wahr, aber gleichzeitig bin ich gerade damit in letzter Zeit leider recht häufig konfrontiert worden”, meinte er grimmig.
    Und vor allem diese Sache, um die es gerade ging, musste wohl ein bisschen zu viel für ihn sein. “Aber deshalb jetzt einfach etwas zu tun, nur um zu handeln und dadurch das Gefühl zu bekommen, doch Kontrolle über sein Leben zu haben – das finde ich jetzt keine so gute Idee.”
    Kontrolle? Was redete sie da bloß? “Ich habe keine Kontrolle über mein Leben mehr gespürt, seit ich dir begegnet bin!”,

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