Julia Extra Band 0198
Haus, du kannst bei mir leben”, sagte er scheinbar gelassen.
Pippa verschlug es den Atem.
„Das soll wohl ein Witz sein”, platzte sie endlich heraus. Sie wusste doch genau, dass er es nicht ernst meinte. Das war einfach ausgeschlossen. Sicherlich machte er sich nur lustig über sie.
Pippa warf Randal einen scharfen Blick zu: „Damit spaßt man nicht.”
Randals Gesicht hatte auf einmal einen sehr ernsten Ausdruck angenommen.
„Das war auch kein Spaß, Pippa. Ich möchte dich wirklich heiraten.”
Sie versuchte krampfhaft, sich an der Tasse Tee festzuhalten. Dann stieß sie hervor: „Du liebst doch deine Exfrau immer noch. Das habe ich genau gemerkt, als ich euch heute Mittag gesehen habe. Beim Essen hast du immer wieder zu ihr geschaut.”
„Das lag nur daran, dass ich so überrascht war. Ich konnte einfach nicht glauben, dass sie hierhergekommen ist.”
„Hör auf damit”, murmelte Pippa bitter. „Es war dir genau anzumerken, wie du auf sie reagiert hast.”
Das konnte sie ihm nicht einmal verdenken, da Renata wirklich hinreißend aussah. Früher hatte sie Randal geliebt, doch jetzt war sie mit einem anderen Mann gekommen. Das verletzte ihn offenbar zutiefst in seinem Selbstwertgefühl.
Auf einmal fiel Pippa wieder ein, wie eifersüchtig er sich Tom gegenüber benommen hatte. Dabei lag ihm doch nichts an ihr. Wie musste es da erst in ihm aussehen, wenn es um Renata und Alex ging?
„Ich war einfach verblüfft, das ist alles”, erwiderte er mit gerunzelter Stirn. „Außerdem habe ich mir Sorgen darum gemacht, dass Renata etwas im Schilde führt und vielleicht vorhat, den Jungen nach Australien zu entführen. Es wäre für mich nicht einfach, den Jungen wiederzubekommen. Renata war nie eine fürsorgende Mutter, aber gerade deshalb machte ich mir Gedanken. Vielleicht überkommt sie das schlechte Gewissen, und dann weiß man nie, wie sie reagiert. Und vielleicht braucht dieser Golfer einen Jungen, mit dem er sich in der Öffentlichkeit zeigen kann. Das wäre wohl keine schlechte Werbung für ihn.”
Pippa legte die Stirn in Falten.
„Mir schien Alex einen ganz vernünftigen Eindruck zu machen. Ich habe den Eindruck, du bist eifersüchtig auf ihn.”
Randal schoss das Blut in die Wangen, und seine Augen nahmen einen dunklen, gefährlichen Ausdruck an.
„Hör auf mit dem Unfug. Ich soll eifersüchtig sein? Nie und nimmer. Warum, um alles in der Welt, sollte ich ihn darum beneiden, mit Renata zu leben? Ich würde sie um nichts in der Welt wieder zu mir nehmen.” Wieder warf er Pippa einen zornigen Blick zu. „Ich habe gerade um deine Hand angehalten, bedeutet dir das denn gar nichts? Stattdessen wirfst du mir vor, noch in meine frühere Frau verliebt zu sein. Offenbar kennst du mich überhaupt nicht, denn wie würdest du sonst auf solch eine absurde Idee kommen?”
Pippa biss sich auf die Lippe. Sicher, er hatte recht. Wie hatte sie ihm nur Eifersucht unterstellen können? Es stimmte ja, dass sie ihn gar nicht richtig kannte. Doch wie sollte sie ihn da lieben können?
„Renata ist eine sehr schöne Frau”, sagte sie zu ihrer Entschuldigung, doch spürte sie selbst, dass es nicht sehr überzeugend klang. Randal verzog bitter den Mund.
„Äußerlich gesehen, ja. Aber zu Schönheit gehört auch der Charakter, und da kann ich dir sagen, sieht es ganz anders aus. Renata war nie eine gute Ehefrau und auch keine gute Mutter. Nicht einmal für eine Million Dollar würde ich wieder mit ihr zusammenleben wollen.”
In diesem Augenblick betrat Renata die Eingangshalle. Der Golfspieler hielt sie elegant im Arm, Johnny lief neben ihnen her. Als er Randal und Pippa sah, kam er auf sie zugelaufen.
„Daddy!”, rief er ganz aufgeregt aus. „Ich habe Golf gespielt. Und ich habe den Ball mindestens einen Kilometer weit geschossen. Alex hat gesagt, dass ich Talent habe und so oft wie möglich spielen sollte. Am besten jeden Tag.”
„Das reicht jetzt aber”, erklärte Renata abgespannt und wandte sich an Randal: „Dieses Kind redet ja ununterbrochen.” Sie ließ sich in einen Sessel sinken. „Jetzt brauche ich einen Drink. Am besten, wir schicken Johnny ins Bett. Sicher ist er müde, und ich bin auch ganz schön erledigt. Ich hatte ganz vergessen, wie anstrengend Kinder sein können. Das kann einem das Leben ganz schön vermiesen.”
Randal warf Renata einen scharfen Blick zu.
„Du könntest dich ein wenig mehr zurückhalten, der Junge muss ja nicht alles mit anhören.”
„Ich gehe mit
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