Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
Vom Netzwerk:
Nachmittag. Wir wollen es nicht aufschieben oder die Wahrheit verheimlichen.”
    „Schön für euch.”
    Nachdem Hunter nichts darauf erwiderte, wurde Grant hellhörig. „Aber?”
    „Aber ich habe Todesangst.”
    „Brauchst du nicht zu haben. Tyler ist ein großartiger Junge. Und Abby ist eine fantastische Mutter, trotz der äußerst schwierigen Zeit, die sie mitunter gehabt hat”, berichtete Grant. „Wenn du die Wahrheit wissen möchtest – meiner Meinung nach hättest du dir keinen besseren Zeitpunkt für deine Rückkehr aussuchen können. Sie braucht Hilfe.”
    Mit einem Ruck blieb Hunter stehen. „Inwiefern?”
    „Jeder erdenklichen Art. Sie kellnert zusätzlich im Restaurant, da ihre Pension nicht genug Gewinn abwirft und die Krankheiten ihrer Eltern das Ersparte der Familie vollkommen erschöpft haben. Sie ist überarbeitet und unterbezahlt.”
    Hunter setzte sich auf einen Stuhl vor den Schreibtisch seines Freundes. „Also braucht sie Geld? Ich kann Kindesunterhalt zahlen, auch rückwirkend. Ja, das will ich sowieso machen.”
    Mit ernster Miene sah Grant ihn an. „Du schuldest ihr mehr als Unterhalt. Wenn du deine Rückkehr in diese Gemeinde überleben willst, müssen die Leute deine Verlässlichkeit erkennen. Du kannst nicht einfach nur darüber reden und mit Geld um dich werfen.”
    „Willst du damit sagen, dass ein erfolgreicher Umzug unserer Konstruktionsfirma von Savannah nach Brewster County voraussetzt, dass ich Zugeständnisse aufgrund meiner Vergangenheit mache?”
    Grant zuckte die Achseln. „Nur wenn du von den Leuten Respekt und Vertrauen erwartest.”
    Hunter merkte, dass Grant absichtlich einen Nerv getroffen hatte, und lachte. „Du bist echt ein Hund.”
    „Ich bin ein ehrlicher, geradliniger Hund, das hat mir mein Vater beigebracht”, wehrte sich Grant und wandte sich dann mit einer vielsagenden Geste den Papieren auf seinem Schreibtisch zu. „Jetzt geh und tu das Richtige!”
    „Komm rein, Hunter!”, sagte Abby mit einem Lächeln auf den Lippen, als sie ihm zum zweiten Mal an diesem Tag die Tür zu ihrem Haus aufhielt. „Tyler ist noch nicht aus der Schule zurück, aber das ist bei dem Regen ganz normal. Wenn ich mich nicht stark irre, springen er und seine Freunde auf dem Heimweg in jede Pfütze hinein.”
    Hunter lachte nervös und schlüpfte aus seinem nassen Mantel. Früher hatte es ihn beleidigt, dass Abbys Eltern ihn nie weiter als bis in die Küche hereingebeten hatten. Aber heute gab ihm diese Küche ein vertrautes, heimisches Gefühl. Er fühlte sich willkommen, und zum ersten Mal hatte es auch den Anschein, als ob er in diese Umgebung gehören würde.
    Die Erinnerungen daran, wie Abby und er früher zusammen gelacht und sich geliebt hatten, holten ihn augenblicklich wieder ein. Und nach dem Gespräch mit Grant erschien es ihm, als wäre es für die Einwohner vom ländlichen Brewster County
das
Richtige, wenn er Abby heiratete. Er hatte sogar überlegt, dass es ihm und Abby vielleicht möglich war, die sieben Jahre zu vergessen und dort weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten. Sie würden heiraten und das glücklichste Paar der Welt sein. Diese Vorstellung war für ihn so verlockend, dass er beinahe wirklich daran geglaubt hätte.
    Aber auch er kannte die bitteren Wahrheiten über das Leben, die Menschen und die Liebe. Es gab nirgendwo absolute Sicherheit. Obwohl er glaubte, dass Abby ihn geliebt hatte und ihm heute auch glaubte, dass er sie nur wegen der Lüge ihrer Eltern verlassen hatte, war sie damals erst achtzehn Jahre alt gewesen. Ihre Gefühle konnten sich erstens in den letzten Jahren geändert haben, und zweitens hatte sie ihn sieben Jahre lang praktisch gehasst. Das ließ sich nicht von heute auf morgen ausschalten. Hunter konnte sich kaum vorstellen, was sie durchgemacht haben musste und wie sich das auf die Erziehung seines Sohnes ausgewirkt haben mochte.
    Deshalb hatte er sich vorgenommen, bei diesem Treffen weder von Tyler noch von Abby irgendetwas zu erwarten. Sie sollte ihr eigenes Tempo wählen, und er würde akzeptieren, was sie ihm zugestand. Auf diese Weise konnte er nicht enttäuscht werden.
    Trotzdem drehte sich ihm vor Aufregung der Magen um, als Abby sich zu ihm umdrehte und ihn freundlich ansah. Nur mühsam unterdrückte er den Impuls, auf der Stelle um ihre Hand anzuhalten und sie beide damit zu zwingen, ihre alten Gefühle füreinander auf die Probe zu stellen. Er für seinen Teil spürte noch immer das Feuer und die Leidenschaft, mit

Weitere Kostenlose Bücher