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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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essen?”
    Er zuckte die Schultern. “Keine Ahnung. Aber es spricht doch wohl nichts dagegen, dass alte Freunde einen Abend zusammen verbringen, oder? Wir waren doch mal Freunde. Damals. Oder habe ich dich so verletzt, dass wir heute keine Freunde mehr sein können?”
    Sie hielt seinem forschenden Blick stand. “Damals dachte ich es. Aber zehn Jahre sind eine zu lange Zeit, um ein Hassgefühl mit sich herumzutragen. Stattdessen habe ich meine Anstrengungen darauf gerichtet, dich zu vergessen.”
    “Hoffentlich hast du mehr Erfolg gehabt als ich”, murmelte er. “Als ich mich damals beruhigt hatte und mein Verstand endlich wieder einsetzte, dachte ich das, was du mir gestern auch gesagt hast: Man kann einen Menschen nicht zwingen, sich in einen anderen zu verlieben. Also kam ich aus Schottland zurückgeeilt, um dir zu sagen, dass ich meine Frau liebte, dass es mir gleich war, unter welchen Umständen wir geheiratet hatten, solange diese Ehe nur anhalten würde. Aber du warst verschwunden.”
    “Um mich den ganzen Sommer um zwei Krabbelkinder zu kümmern.” Rose wandte den Blick ab, um ihn nicht sehen zu lassen, wie sehr seine Worte sie berührt hatten. “Die beiden haben mich so in Anspruch genommen, dass ich abends vor lauter Erschöpfung ins Bett gefallen bin.” Allerdings erwähnte sie nicht, dass sie damals trotz der Müdigkeit kaum eine Nacht Schlaf hatte finden können.
    “Und ich hatte die Anstellung bei der Bank bekommen. Ich wollte diese wunderbare Neuigkeit mit dir teilen. Aber deine Tante richtete mir nur aus, dass du nichts mehr mit mir zu tun haben wolltest.” Er beobachtete sie mit Argusaugen. “Du hast deine Rache bekommen.”
    “So, wie ich es gewollt hatte.” Ein Schauer überkam sie ungewollt. “Lass uns das Thema wechseln. Ich will nicht mehr in der Vergangenheit herumkramen.”
    “Einverstanden. Komm heute Abend mit zum Cottage. Dort unten am Fluss ist es sehr friedvoll und ruhig.” Er schenkte ihr ein Lächeln, das gefährliche Dinge mit ihrem Herzschlag anstellte. “Keine Sorge, es handelt sich nur um ein Abendessen, und vielleicht erzählen wir einander ein wenig von dem, was wir in den letzten zehn Jahren erlebt haben.”
    Sie fuhren mit Roses Wagen, da James in die Stadt gelaufen war. Das kleine Backsteinhaus stand nahe dem Flussufer und war nur über einen schmalen Feldweg zu erreichen.
    “Als ich das erste Mal herkam, habe ich es gar nicht gefunden. Ich bin im Dunkeln ein paarmal daran vorbeigefahren, trotz genauer Wegbeschreibung”, sagte James, als sie vor dem Haus hielten und ausstiegen. “Aber wenn du Ruhe und Frieden suchst, ist es perfekt.”
    “Bist du deshalb hergekommen? Um Ruhe und Frieden zu finden?”
    Er schloss die Tür auf und drehte sich zu ihr um. “Nein, ich kam, um dich zu sehen.”
    Er führte sie in den Wohnraum, in dem Tischlampen einen warmen Schein verbreiteten, dann ging er zu einem kleinen offenen Kamin, und auf einen Knopfdruck hin flackerten Flammen auf.
    “Es ist hübsch hier.” Rose sah sich um. “Sehr gemütlich.” Dann sah sie zum Kamin. “Gas?”, fragte sie. “So weit draußen gibt es doch bestimmt keine Erdgasleitung?”
    James drehte sich grinsend zu ihr um. “Nein, Gasflaschen. Nicks Frau liebt offene Kamine, aber nicht die Arbeit, die sie machen. Die beiden sind immer noch in dieser Flitterwochenstimmung. Sie arbeiten während der Woche, und am Wochenende fahren sie, so oft sie nur können, hier heraus, um die traute Zweisamkeit zu genießen. Wie Jungverheiratete das eben so machen.”
    “Wir haben das nie gemacht”, meinte sie nachdenklich. “Wir waren beide zu sehr mit unserem Studium beschäftigt. Eigentlich haben wir nie richtig zusammengelebt.”
    Sie hatten an einem regnerischen Maimorgen auf dem Standesamt geheiratet, zwei Putzfrauen waren Trauzeugen gewesen, nachdem James sich in aller Eile um die notwendigen Papiere gekümmert hatte. Nach der unzeremoniellen Trauung musste er sofort in die Uni zur Examensprüfung, und Rose war allein und verwirrt in ihr Studentenapartment zurückgekehrt.
    “Ich verstehe immer noch nicht, warum du deiner Tante nie von unserer Hochzeit erzählt hast”, meinte er jetzt.
    “Es schien mir irgendwie unnötig. Wenn du dich noch erinnerst, wollte ich es eigentlich keinen von unseren Freunden wissen lassen …”
    “Oh ja, ich erinnere mich”, fiel er ihr grimmig ins Wort. “Du warst so hysterisch darauf bedacht, es als Geheimnis zu wahren, dass man glatt meinen könnte, wir

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