Julia Extra Band 0211
Amerikanerin in ihre Wohnung zurückkehrten, fragte Callie nach dem Nacktfoto der beiden Jungen.
“Ich habe es doch verloren”, sagte Jenna, auch wenn sie ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie log. “Tut mir leid.”
Katie warf ihr einen merkwürdigen Blick zu, und Callie schien enttäuscht zu sein, obwohl sie es nicht deutlich zeigte.
Jenna stellte zu ihrer eigenen Beschämung fest, dass sie eifersüchtig war, als sie die beiden Mädchen so beisammensitzen und miteinander lachen und plaudern sah. Sie hatte wohl unbewusst gehofft, dass sie sich nicht verstehen würden, Dean vielleicht doch noch zur Besinnung käme und die Amerikanerin nicht heiraten würde. Doch dem war nicht so.
Katie wollte das kommende Wochenende bei ihren Eltern verbringen und überredete Marcus, sie hinzufahren.
Jenna hatte unter dem Vorwand, sich nicht gut zu fühlen, abgelehnt, mit ihr zu kommen. Sie saß gerade auf dem Sofa im Wohnzimmer, als Marcus draußen hupte. Katie stürzte mit ihrer Reisetasche in der Hand zur Tür. “Tschüs!”, rief sie ihrer Freundin zu.
“Grüße alle von mir”, erwiderte Jenna. Die Tür fiel ins Schloss, doch gleich darauf klingelte es.
Marcus stand auf der Schwelle. “Ich habe gehört, dass es dir nicht gut geht.”
“Ich habe bloß Kopfschmerzen.”
“Stimmt das, oder ist es eine Ausrede?”, fragte er misstrauisch.
Jenna seufzte. “Ist das so wichtig? Es stimmt zufälligerweise, aber du musst dir keine Sorgen machen.”
“Kann ich dir etwas besorgen?”
“Danke, aber ich habe schon alles.”
Er zögerte. Schließlich sagte er: “Na ja, du weißt, wo wir zu erreichen sind.”
Sie nickte und blieb unter der Tür stehen, bis er verschwunden war.
Jenna war gerade dabei, ihre Garderobe durchzuforsten, als es am Samstagnachmittag läutete.
Sie eilte in ihren alten Shorts und dem lose fallenden Hemd zur Tür, um aufzumachen.
Marcus stand wieder davor.
“Was tust du denn hier?”, fragte sie überrascht. Sie hatte angenommen, dass auch er übers Wochenende bei seinen Eltern bleiben würde.
Als sie ihn eine Weile verblüfft angestarrt hatte, sagte er mit einer leichten Ungeduld in der Stimme: “Du kannst mich gern hereinbitten, Jenna.”
Sie trat beiseite, um ihn durchzulassen, und schloss die Tür. Dann führte sie ihn ins Wohnzimmer.
“Was willst du?”
Marcus betrachtete sie mit ungewöhnlich großer Aufmerksamkeit. “Etwas zu trinken wäre nicht schlecht”, entgegnete er. “Geht es dir wieder besser?”
“Ja. Bier, Kaffee, Limonade – was möchtest du?”
Er entschied sich für Bier. Als sie – jeder ein Glas in der Hand – im Wohnzimmer saßen, fragte sie: “Hat Katie dich geschickt?”
“Nein.”
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Marcus schien nicht in Eile zu sein, eine Unterhaltung zu beginnen, sondern trank betont genüsslich sein Bier.
Als er sie allerdings anschaute, wirkte sein Blick kritisch und streng. “Katie hat erzählt, dass du Gewicht verloren hast.”
“Nicht besonders. Ich habe in letzter Zeit viel gearbeitet.”
“Es gibt andere Arten zu vergessen”, sagte Marcus. “Angenehmere.”
“Ich glaube nicht, dass mir Alkohol besonders guttut.”
“Daran habe ich auch gar nicht gedacht.”
Sein intensiver Blick zeigte Jenna deutlich, was er damit meinte. Sie wollte so tun, als verstünde sie es nicht, doch es war ihr nicht möglich, Marcus anzuschwindeln.
Zum Glück schien er keine Antwort zu erwarten. Er stand auf und ging zum Fenster.
Als er sich wieder zu ihr umwandte, wirkte sein Gesicht ausdruckslos. “Du hast noch nie an einen anderen Mann als Dean gedacht, oder?”, fragte er.
“Nicht ernsthaft.” Sie hatte andere Männer manchmal ganz anziehend gefunden, aber sich nicht weiter mit ihnen beschäftigt. Ihre Gedanken waren stets zu intensiv von Katies Zwillingsbruder in Beschlag genommen gewesen.
“Jetzt ist er für dich aber nicht mehr zu haben”, sagte Marcus.
Es war eine brutal direkte Äußerung, die so gar nicht zu ihm passte. Jenna spürte, wie sie blass wurde. “Das weiß ich selbst.” Es war nicht fair. Schließlich hatte sie sich die größte Mühe gegeben, damit Dean und seine Familie nicht erfuhren, wie es ihr ging
“Gibt es vielleicht jemand anderen?”
Sie riss die Augen auf. “Dazu war bisher wohl kaum Zeit!”
“Du kennst doch andere Männer.”
“Schon, aber das sind Freunde.”
“Freunde können jederzeit zu Liebhabern werden.”
“Ich brauche keinen Liebhaber!”
Marcus lächelte – ein
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