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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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Kind bekommen, das dich jeden Tag an ihn erinnern wird.”
    “Das kann nicht sein!” Ihre Gedanken rasten. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass ihre Tage tatsächlich in den letzten zwei Monaten ausgeblieben waren. Im ersten Monat hatte sie es noch auf den Klimawechsel zwischen Frankreich und der Karibik geschoben, und in den letzten Wochen hatte sie in ihrem Schmerz gar keinen Gedanken an solche Nebensächlichkeiten verschwendet. Ein Baby! Es musste am Tag ihres Picknickausflugs gezeugt worden sein. Damit wäre sie jetzt im dritten Monat!
    “Freust du dich denn nicht, Louisa?” Erst jetzt registrierte Leigh, dass die alte Frau sie die ganze Zeit über besorgt musterte, und spontan entschloss sie sich, ihrer neuen Freundin die Wahrheit zu sagen. Michelle hörte sich ihre Geschichte an, ohne sie auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen. Dann schwieg sie eine lange Zeit, bevor sie sich ächzend von der Bettkante erhob und zu Leigh umdrehte. “Du musst deinen Mann von deiner Schwangerschaft unterrichten, das ist dir doch klar?”
    “Nein, Michelle! Wenn du mir nicht versprichst, das Ganze für dich zu behalten, verschwinde ich auf der Stelle – und das meine ich todernst! Das wäre ohnehin besser. Ich bin euch lange genug zur Last gefallen.”
    “Leigh, Leigh …” Michelle griff wieder nach ihren Händen. “Du hast mein Wort”, sagte sie ernst. “Aber du musst mir versprechen, hierzubleiben. In deinem Zustand kannst du nirgendwo hingehen. Später werden wir nachdenken und überlegen, was das Beste für dich ist. Auf jeden Fall musst du einen Arzt aufsuchen.” Leigh nickte langsam. “Und du musst versuchen, mehr zu essen, Kind. Du bist so schrecklich dünn.”
    “Dünn?” Über ihre leibliche Verfassung hatte sie sich seit ihrer Flucht nicht die geringsten Gedanken gemacht, aber als sie jetzt vom Bett aufstand und vor den langen halb blinden Spiegel trat, konnte sie selbst sehen, wie schlank sie geworden war. Interessiert betrachtete sie ihre schmalen Wangen. Was hätte ich mit achtzehn darum gegeben, so auszusehen, dachte sie wehmütig. Und jetzt? Ein Baby! Langsam nahm dieser abstrakte Gedanke in ihrem Bewusstsein Form an, und an die Stelle von Überraschung und Schock traten plötzlich Neugierde und freudige Erregung. Raouls Kind! Instinktiv legte sie ihre Hand wie beschützend über die kaum wahrnehmbare Wölbung auf ihrem schlanken Leib. Ich hätte längst selbst darauf kommen müssen, dachte sie verwundert.
    Als Michelle sie verließ, rollte sich Leigh auf ihrer Bettdecke zusammen und machte sich zum ersten Mal seit Wochen wieder Gedanken um ihre Zukunft. Du wirst keinen Vater haben, mein Kleines, hielt sie stumme Zwiesprache mit ihrem Kind. Aber dafür hast du eine Mutter, die dich über alles lieben und nie im Stich lassen wird. Ihre Ehe mit Raoul gehörte nun endgültig der Vergangenheit an. In der Abgeschiedenheit des kleinen Zimmers machte es ihr nichts aus, sich selbst einzugestehen, dass sie ihn, trotz allen Kummers, den er ihr bereitet hatte, immer lieben würde. Und sie würde sein Kind bekommen. Ob sie ihm davon erzählen sollte? Unbewusst schüttelte sie vehement den Kopf. Auf keinen Fall jetzt! Vielleicht später einmal – oder auch nie.
    Drei Wochen später holte sie auf Michelles Drängen Raouls Wagen aus dem Schuppen hinter dem Haus, wo er seit ihrer Ankunft gestanden hatte. Zusammen fuhren sie zu einem Arzt in der nächstgrößeren Stadt, und als Leigh nach der Untersuchung zu der wartenden Michelle zurückkam, war sie kreidebleich. “Was ist los?”, rief ihre Freundin erschrocken aus. “Ist mit dem Baby etwas nicht in Ordnung?”
    “Er glaubt, dass es Zwillinge sind. Wenn meine Angaben zuverlässig sind, und das sind sie auf jeden Fall, dann erwarte ich entweder ein Elefantenbaby oder Zwillinge.” Sie blickte schockiert auf ihren Bauch hinunter, der durch ihren Gewichtsverlust noch runder wirkte als normal.
    “Leigh, du musst es deinem Mann sagen! Selbst, wenn du nicht zu ihm zurückkehren willst, muss er dir einen Platz suchen, wo du leben und deine Babys zur Welt bringen kannst. Du brauchst Geld und …”
    “Nicht, Michelle!” Leigh lehnte sich im Autositz zurück und hielt ihr Gesicht mit geschlossenen Augen der warmen Herbstsonne entgegen. “Ich werde schon alles regeln, aber lass mir Zeit.”
    “Ich mache mir einfach Sorgen um dich”, grummelte die alte Frau. Leigh öffnete die Augen und legte ihrer mütterlichen Freundin besänftigend eine Hand auf den Arm. “Wie

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