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Julia Extra Band 0213

Julia Extra Band 0213

Titel: Julia Extra Band 0213 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Leiber Jessica Hart Leigh Michaels Elizabeth Power
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dass dir unter diesen Umständen nicht nach feiern zumute ist. Wir sollten es vielleicht lieber lassen.”
    Wie rücksichtsvoll von ihm, ihren Gefühlen Vorrang zu geben. “Wie wärs dann mit einem Essen, um gemeinsam mit mir zu trauern?”
    Er schluckte. Hannah fand, dass er aussah wie ein in die Enge getriebenes Kaninchen. “Der Fall Jones”, sagte er. “Ich glaube, ich sollte wirklich eine Nachtschicht einlegen, deshalb …”
    “Und es wäre natürlich idiotisch, Geld für mich im ‘Flamingo Room’ auszugeben, wenn keine Chance besteht, es wieder zurückzubekommen.”
    Die Wahrheit stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Zu aufgebracht, um sich genau zu überlegen, was sie da sagte, fuhr Hannah fort: “Wenn ich dir gesagt hätte, dass Isobel mir ein oder zwei Millionen hinterlassen hat, hättest du mir dann heute Abend einen Antrag gemacht, Brenton? Oder hättest du lieber noch damit gewartet, bis du die Fakten überprüft hättest?”
    Sie biss sich auf die Zunge, um nicht weiterzusprechen. Denn er war immer noch ihr Vorgesetzter. Und plötzlich wurde ihr klar, dass er nicht nur ein Widerling war, sondern auch zu den Leuten gehörte, die gefährlich wurden, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlten. Genau das hatte sie getan, als sie ihn dazu gebracht hatte, zuzugeben – wenn auch nur mit einem Blick und nicht mit Worten – was er geplant hatte. Was würde er tun, um sich zu rächen?
    Sie konnte ihn in Verlegenheit bringen, vielleicht sah er sie sogar als Bedrohung an; sie könnte seiner Karriere schaden, indem sie diese Geschichte weitererzählte. Seine Reaktion war vorhersehbar: Hannah würde die Firma verlassen müssen.
    Er würde sich an die Regeln halten, denn er war zu clever, als dass er ihr einen Anlass bieten würde, ihn wegen sexueller Belästigung oder Diskriminierung zu verklagen. Aber er würde schon einen Weg finden, sie loszuwerden – und das ziemlich bald.
    Wenn sie nicht etwas tat, um das zu verhindern. Aber was?
    Sie zwang sich dazu, ihn anzulächeln: “Du hast recht. Es ist sicher besser, wenn wir nicht ausgehen. Wir haben beide noch viel Arbeit vor uns, bis der Fall Jones zur Verhandlung kommt. Ich werde sogar einen der Aktenkartons mit nach Hause nehmen. Zuerst möchte ich dir aber danken, Brenton. Es
war
ein ganz besonderer Abend.”

3. KAPITEL
    Als Hannah die Hälfte ihres Heimwegs hinter sich hatte, bedauerte sie, dem Impuls nachgegeben zu haben, einen von Jacob Jones’ Kartons mitzunehmen. Sie hatte das eigentlich nur getan, damit Brenton ihr nicht vorwerfen konnte, ihre Arbeit zu vernachlässigen. Sie hatte nicht wirklich die Absicht, heute Nacht an den Akten zu arbeiten; ihr ging so vieles im Kopf herum, dass sie befürchtete, etwas Wichtiges zu übersehen.
    Aber auf dem relativ kurzen Weg von der Kanzlei zu “Barron’s Court” schien der Karton nach jedem Block schwerer geworden zu sein. In der Lobby stellte sie ihn auf einem kleinen Tischchen ab, froh darüber, die Last für ein Weilchen los zu sein, während sie auf den Aufzug wartete.
    Ungeduldig drückte Hannah noch einmal auf den Fahrstuhlknopf. Bei dem Glück, das sie heute hatte, war der Fahrstuhl wahrscheinlich kaputt. Jedenfalls hielt das verdammte Ding seit sie hereingekommen war im siebenten Stockwerk und rührte sich nicht von der Stelle.
    Sie machte sich schon darauf gefasst, die Treppen hinaufzusteigen – und wünschte sich jetzt erst recht, dass sie den Karton nicht mitgenommen hätte –, als der Fahrstuhl sich endlich in Bewegung setzte.
    Sie trat zur Seite, als sich die Tür öffnete. Zu ihrer Überraschung trat ein Handwerker heraus, der sich damit abmühte, eine große, dicke Holzplatte herauszutragen. Er nickte Hannah zu, als er die Platte in die Lobby manövriert hatte.
    Sie sprach ihn an: “Etwas von dieser Größe wäre bequemer im Lastenaufzug zu transportieren. Sie wissen, dass ‘Barron’s Court’ über einen Lastenaufzug verfügt? Auf diese Weise bleibt dieser Aufzug frei für die Bewohner.”
    “Ja, ich weiß.” Die Ironie in Hannahs Stimme schien ihn nicht zu stören. “Den benutzen wir auch. Wir müssen eine ganze Wohnung ausräumen, und wir müssen damit fertig werden, bevor die alten Leute, die hier leben, schlafen gehen.”
    Eine ganze Wohnung ausräumen? Kein Wunder, dass der Fahrstuhl so lange im siebenten Stock gehalten hatte; das war Isobels Stockwerk.
    Ken Stephens hatte gesagt, dass dem Antiquitätenhändler sehr daran gelegen war, seine Stücke zurückzubekommen. Aber

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