Julia Extra Band 0213
Schultern. “Ich habe nichts zu sagen.”
“Gut. Dann kannst du mir in Ruhe zuhören, denn ich habe dir einiges mitzuteilen.” Immer noch mit dem Hund auf einem Arm, nahm er ihren Ellbogen und schob sie zum Fahrstuhl.
Im Penthouse setzte er Brutus zu dessen Empörung auf den Boden und führte Hannah in die Bibliothek.
“Können wir nicht woanders reden?”
“Alle unangenehmen Erinnerungen an diesen Raum hast du dir selbst geschaffen.”
“Ach, wirklich? Ich nehme an, ich hätte draußen bleiben und dich in Ruhe herumschnüffeln lassen sollen?”
“Ich habe nicht herumgeschnüffelt, ich habe Ermittlungen angestellt.”
Cooper war um den Schreibtisch herumgegangen und hatte die oberste Schublade aufgezogen. Er nahm einen Umschlag heraus und warf ihn zu ihr hinüber.
Hannah war erstaunt. “Oh, hast du auch einen Brief von Isobel bekommen?”
“Nein, das ist kein Brief. Sie hat also einen Brief für dich hinterlegt? Das dachte ich mir.”
“Ja, das hat sie. Aber das Geheimnis der Schatulle hatte ich schon vorher entdeckt.” Der Umschlag war nicht versiegelt. Sie öffnete ihn und zog ein offiziell aussehendes Dokument heraus. “Was ist das?”
“Deine Million. Ken ist beim bloßen Gedanken an Inhaberschuldverschreibungen schon der Angstschweiß ausgebrochen, deshalb hat er das Geld in einen Geldmarktfonds investiert. Sobald der Papierkram erledigt ist, wird es auf dich übertragen.”
“Es gehört mir nicht, hat mir nie gehört.”
“Isobel hat es dir vermacht.”
“Isobel hat es von Irving bekommen.”
“Das hat nichts damit zu tun.”
“Das hat sehr wohl etwas damit zu tun. Deswegen warst du so verbissen hinter der Hochzeitsschatulle her; weil du, wenn möglich, das Geld, das dein Großvater zum Fenster hinausgeworfen hat, wieder zurückbekommen wolltest.”
“Nein. Das ist nicht der Grund, warum ich die Schatulle haben wollte.”
“Erwarte bitte nicht, dass ich dir das sentimentale Geschwafel abnehme! Du glaubst nicht an die Legende, aber du hattest durchaus Vertrauen in das Geheimfach. Ich bin sicher, du hättest die Schatulle noch als liebender Sohn deiner Mutter offeriert, aber erst, nachdem du alles Wertvolle daraus entfernt hättest. Gibs zu, Cooper, du hattest fürchterliche Angst davor, dass ich ein Vermögen wegwerfen könnte, bevor du es in die Hände bekommen konntest.”
“Fast richtig. Ich hatte Angst, du könntest es wegwerfen, das stimmt. Aber nicht weil ich es wollte, sondern weil ich wollte, dass du es bekommst.”
“Sehr komisch. Wenn es das ist, was du wolltest, hättest du mir doch einfach sagen können, dass die Schatulle ein Geheimfach hat. Hast du aber nicht.”
“Ich hätte es dir sagen sollen”, stimmte er zu.
“Allerdings!”
“Ich habe aber auch befürchtet, dass das Fach leer sein könnte, und wollte nicht, dass du enttäuscht würdest.”
“Ich bin überwältigt von so viel Rücksichtnahme”, murmelte Hannah.
“Ich wusste ja nicht, wie viel Isobel beiseitegelegt oder überhaupt übrig behalten hatte. Allerdings schien es mir ziemlich unmöglich, dass sie alles ausgegeben hat, denn sie hat eine Rente in beträchtlicher Höhe bezogen. Und wofür sollte sie es ausgeben? Sie hat ja nichts Wertvolles gekauft – sie hat alles entweder gemietet oder umsonst bekommen. Aber ich hatte keine Beweise, nur so ein Gefühl, dass sie nicht so viel Geld verplempert haben konnte. Und das war nicht genug, um dir falsche Hoffnungen zu machen. Ich brauchte eben eine Weile, bis mir klar wurde, dass ich nicht meinetwegen so verärgert über Isobels Testament war, sondern weil sie dich so schlecht behandelt hat. Schließlich hat sie dir erst Hoffnungen gemacht und dich dann ohne alles sitzen lassen.”
“So habe ich das nie gesehen. Ich habe nichts erwartet und war dann auch nicht enttäuscht. Nur verwundert.”
Cooper nickte. “Das war ich auch. Es ließ mir keine Ruhe, warum sie wegen der Hochzeitsschatulle so ein Theater gemacht hatte. Denn außer für mich war die Schatulle wirklich für niemanden besonders wichtig. Also musste etwas im Geheimfach sein. Warum sollte sie etwas darin verstecken, anstatt es dir direkt zu hinterlassen? Sie musste einen Grund dafür haben, dass du es irgendwann, aber nicht sofort haben solltest.”
“Und deswegen hast du mir nichts von dem Geheimfach gesagt? Weil Isobel es nicht wollte?”
Er nickte. “Klingt verrückt, ich weiß. Deswegen habe ich nichts gesagt und nur versucht, die Schatulle in die Hand zu bekommen,
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