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Julia Extra Band 0213

Julia Extra Band 0213

Titel: Julia Extra Band 0213 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Leiber Jessica Hart Leigh Michaels Elizabeth Power
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hätte.
    David erhob sich abrupt und knipste das Licht an, bevor er sich am Waschbecken kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Er trocknete sich kräftig ab und zog ein frisches Hemd aus dem Koffer. Erst dann sah er sich wieder nach Claudia um.
    Sie saß immer noch benommen auf dem Bett. “Ist alles in Ordnung?”, fragte er mit rauer Stimme.
    “Ja.” Sie sah weg.
    “Ich werde schon vorgehen”, sagte David. Er wollte ihr Zeit geben, sich von dem Schock zu erholen. “Beeil dich.”
    Claudia zitterten beim Aufstehen immer noch die Knie. Schließlich gelang es ihr, sich kurz zu waschen. Ihre Hände zitterten aber zu sehr, um Mascara aufzutragen. Daher kämmte sie sich nur das Haar und sah sich im Spiegel an. Es war ihr dreißigster Geburtstag. Sie war keineswegs die erwachsene selbstbewusste Frau, die sie erwartet hatte. Stattdessen hatte sie in den Armen eines Mannes gestöhnt, der gar nicht bemerkt hatte, wer sie war.
    Claudia überkam die Scham. Sie schloss ihren Taschenspiegel und erhob sich. Obwohl sie sich am liebsten vor ihm versteckt hätte, musste sie ihm gleich wieder vor die Augen treten.
    Zum Glück hatten sich beide gleichermaßen blamiert. Sie würde keine große Sache daraus machen, sondern ihn durch ihre kühle Reaktion beeindrucken.
    Claudia zog sich Jeans und eine weiche blaue Bluse an. Es war die bescheidenste Garderobe, die sie im Koffer fand. David sollte nicht glauben, dass sie an ihm interessiert sei. Sie verbat sich die Erinnerung an seine zärtlichen Küsse und die glimmende Leidenschaft, die sein Streicheln bei ihr ausgelöst hatte. Sie hatte ihn nur für Michael gehalten. Claudia wusste zwar genau, dass Michael sie nie so geküsst hatte. Doch heute war ihr Geburtstag. Sie durfte sich anschwindeln, wenn sie wollte.
    Als sie nach zwölf Stunden holperiger Fahrt durch die gleißende Hitze in Telema’an ankamen, rief der Muezzin die Gläubigen eben zum Gebet. Sifa hatten sie mit Anbruch der Morgendämmerung verlassen. Jetzt tauchte die sinkende Sonne die engen Straßen der Oase und die Häuser mit ihren flachen Dächern in ein sanftes überirdisches Licht.
    Der Palast befand sich in einem Dattelpalmenhain vor der Stadt. Claudia war erleichtert, als sie direkt zu den Gästegemächern gebracht wurden. Sie befanden sich in einem separaten Gebäude in der Nähe des Palastes. Es öffnete sich zu einem schattigen Hof mit Brunnen, der sich in ein kleines Bassin ergoss. Das Gästegemach bestand aus einem großzügig ausgestatteten Badezimmer, einem Wohnbereich und einem Schlafzimmer mit einem einzigen großen Bett.
    “Immerhin”, meinte Claudia. Sie sah nervös über das Bett hinweg.
    “Immerhin scheinst du die Krise wegen deines dreißigsten Geburtstags gut überstanden zu haben”, meinte David lapidar.
    Sie lachte freudlos. “Bislang ist es mir auch nicht wie ein Geburtstag vorgekommen.”
    “Sifa war zugegebenermaßen nicht der ideale Ort, um eine Karte für dich aufzutreiben”, erwiderte er. “Entschuldige, dass ich am Morgen nicht gratuliert habe. Ich hatte leider beim Aufwachen anderes im Kopf.”
    Claudia wurde bei der beiläufigen Anspielung auf den morgendlichen Vorfall rot. Den ganzen Tag über hatte sie Davids Blick gemieden, obwohl sie bei jedem Rumpeln des Lasters seinen Körper gespürt hatte.
    Wie hatte sie sich auf das Ende dieser Fahrt gefreut. Doch nun fühlte sie sich unbehaglicher als während der zwölf Stunden, die sie auf dem Vordersitz des Lasters eingepfercht gewesen war. Amil hatte sie mit ausgesuchter Höflichkeit bis zur Gästeunterkunft geleitet und jeden Dank abgelehnt. “Mein Onkel wird Sie später empfangen”, sagte er. “Sobald Sie sich etwas erholt haben.” Er wies auf einen Jeep unter einem Baum. “Dieser Wagen steht zu Ihrer Verfügung. Bitte benutzen Sie ihn, wann immer Sie wollen. Sollten Sie sonst noch etwas benötigen, klingeln Sie einfach. Dann kommt jemand.”
    Claudia hätte gern geklingelt und darum gebeten, ihre Erinnerungen auszulöschen oder die Zeit auf fünf Uhr zurückzudrehen.
    Wie konnte David nur über die morgendlichen Küsse scherzen? Er ließ sich in einen Sessel fallen und fuhr sich müde über das Gesicht. “Himmel, war das eine Tour.”
    Claudia hätte ihm gern den Nacken massiert.
    Stattdessen wuchtete sie ihren Koffer auf das Bett. “Ich will nur kurz duschen, dann verschwinde ich”, sagte sie.
    David öffnete die Augen. “Wo willst du hin?”, fragte er ruhig.
    “Natürlich zu Lucy.”
    “
Jetzt?”
    “Na

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