Julia Extra Band 0213
von ihrem Handgelenk bis zur weichen Haut der Ellbogenbeuge entlangzog.
“Du hast den Beweis erbracht.” Claudia versuchte ihren Arm wegzuziehen.
David gab ihre Hand frei, küsste sie aber auf die Schulter und die verführerische Mulde am Schlüsselbein, bevor er sich instinktiv der sensiblen Haut unterhalb ihres Ohrs zuwandte. Claudia holte tief Luft, um gegen ihre Erregung anzukämpfen.
“Wirklich?”, murmelte er an ihrem Hals.
“Nein.”
Obwohl sie beide Hände frei hatte, stieß sie ihn nicht zurück. Sie hatte sich den ganzen Tag gefragt, wie ein Mann mit einem so strengen Mund so starke Gefühle bei ihr auslösen konnte. Sie war verzaubert von den langsamen zielsicheren Küssen. David hielt sie damit fester im Bann als mit dem härtesten Griff. Als er sie schließlich auf den Mund küsste, gab Claudia mit einem leisen Seufzen nach.
Genießerisch streichelte sie die schlanken Muskeln seiner Schultern. David fluchte unterdrückt und zog sie heftig an sich, während der Kuss immer drängender wurde. Die Leidenschaft traf beide unerwartet, doch konnten sie der hitzigen Erregung nicht widerstehen, die zwischen ihnen urplötzlich entflammte.
Die Spannung, die wütenden Streitereien und die Provokationen lösten sich in einer Hitze auf, in der das wilde Begehren ihrer Küsse und das Pulsieren ihrer Körper alles andere auslöschte. David streichelte Claudia fester. Sie presste ihn an sich. Er schob ihr T-Shirt hoch, bis er ihre Brüste küssen und ihre zarten Schenkel streicheln konnte. Dann entdeckte er, wie weich und feucht sie war.
“David!” Claudia rief besinnungslos seinen Namen aus. Sie war ganz in die Gefühle versunken, die seine Berührungen bei ihr auslösten.
“Claudia”, flüsterte er an ihrer Brust. Dann kam ihm zu Bewusstsein, was er gesagt hatte. “Claudia?”
Mit einer ungeheuren Anstrengung riss er sich los. Er sah Claudia mit vor Verlangen halb geschlossenen Augen unter sich liegen. “David?”, murmelte sie, als er innehielt. Dann nahm sie mitten in ihrem Gefühlstaumel eine Veränderung in seinem Gesicht wahr.
“Jetzt wussten wir genau, was wir taten”, sagte David.
Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Schockiert riss sich Claudia von ihm los. Sie zitterte. “Warum hast du das getan?”, fragte sie mit einer ganz fremden Stimme.
David legte demonstrativ ein Kissen als Barriere in die Mitte des Bettes. “Das war mein Geburtstagsgeschenk”, sagte er, bevor er sich schlafen legte.
“Ich erwarte eine Entschuldigung.” Claudia hatte stundenlang nicht schlafen können.
Wie im Hotel hatten sie das Frühstück in ihrer Suite serviert bekommen. Sie hatten es schweigend verzehrt.
Es war typisch, dass David tat, als ob nichts passiert sei. Nach Claudias Erfahrungen wollte kein Mann über seine Gefühle sprechen, vor allem nicht beim Frühstück. Sie hatte auch wenig Lust dazu, aber mit dreißig sollte man erwachsen genug sein, um ungehemmt über Sex zu sprechen.
“In Ordnung. Verzeihung”, sagte David, ohne von seiner Zeitung aufzusehen.
“Ist das alles?”
Er sah auf. “Du wolltest eine Entschuldigung. Ich habe mich entschuldigt. Reicht das nicht?”
“Du siehst nicht aus, als ob es dir leidtut.”
“Persönlich weiß ich nicht, wieso ich mich für etwas entschuldigen soll, das wir beide genossen haben. Aber wenn du dann ruhig bist, sage ich, dass es mir leidtut.”
“Mehr nicht?” Claudia kochte vor Wut. “Du hast mich beinahe vergewaltigt und meinst, ein ‘es tut mir leid’ am Frühstückstisch reiche aus.”
David klatschte die Zeitung auf den Tisch und sah Claudia aufgebracht an. “Moment mal!”, sagte er schneidend. “Willst du etwa behaupten, es habe dir nicht gefallen?”
“Ich wollte nicht geküsst werden”, wich Claudia aus.
“Dann hättest du mich nicht provozieren dürfen”, meinte David. “Du bist kein Kind mehr. Du hättest nicht zu einem Mann ins Bett steigen und ihm Gefühllosigkeit vorwerfen dürfen.”
“Und wieso gebrauchst du als erfahrener Mann Gewalt?”, zischte Claudia zurück.
“Okay”, sagte David schließlich. “Ich habe die Beherrschung verloren. Ich hätte dich nicht küssen sollen. Aber du hast dich nicht gewehrt. Wenn ich nicht aufgehört hätte, wären wir weit über einen Kuss hinausgegangen.”
“Vielleicht.”
“Soll ich mich auch für das Aufhören entschuldigen?”, meinte er spöttisch.
“Wir hatten doch Waffenstillstand vereinbart”, lenkte Claudia erschöpft ein.
“Er hat nicht lange
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