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Julia Extra Band 0213

Julia Extra Band 0213

Titel: Julia Extra Band 0213 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Leiber Jessica Hart Leigh Michaels Elizabeth Power
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dies endlich wüsste, doch ihre Angst, sich verletzlich zu machen, verbat ihr, es laut zu sagen. Sie presste die Lippen fest aufeinander. Nein, er durfte nicht wissen, wie sehr sie emotional von ihm abhängig war!
    “Allerdings hatte ich vorhin nicht das Gefühl, dass du dich aus reiner Opferbereitschaft mir so leidenschaftlich hingegeben hättest.” Er drehte sich zu ihr hin und sah sie erwartungsvoll an.
    “Vielleicht war da ja hauptsächlich aufgestautes körperliches Verlangen am Werk – wer weiß?”, gab Kendal vor. Und ihre Angst vor Selbsterniedrigung, ihm womöglich von Mal zu Mal höriger zu werden, trieb sie dahin, noch eins draufzusetzen. “Damit du es weißt – ich bin wegen Matthews Wohl wieder in dieses Haus gekommen – nicht, um eine erneute Liebesbeziehung mit dir einzugehen.”
    “Wirklich?” Er setzte sich jetzt aufrecht, fasste mit Daumen und Zeigefinger Kendals Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu blicken. “Du kannst doch wohl nicht ernsthaft hierbleiben wollen, ohne gleichzeitig ein Interesse daran zu haben, dass unsere Ehe wieder richtig funktioniert!”
    Als sie darauf nichts sagte, drückte Jarrad sie auf die Matratze.
    Kendal spürte, wie sich sein Körper schwer auf sie legte. “Nein!”, begehrte sie auf, als er anfing, sie heftig zu küssen.
    Aber noch während sie überlegte, wie sie sich jetzt dagegen wehren könnte, sich von ihm zu Zärtlichkeiten nötigen oder aber auch hinreißen zu lassen und womöglich erneut ganz schwach zu werden, hatte er sich auch schon mit einem Ruck von ihr zurückgezogen.
    Im ersten Augenblick spürte sie Erleichterung, als Jarrad mit grimmiger Miene aus dem Bett sprang. Doch schon im nächsten Moment litt Kendal niedergeschmettert unter dem Verlust seiner Nähe und Wärme.
    Am Abend nach dieser emotional aufgeladenen morgendlichen Begegnung war Jarrad zurück ins Gästezimmer umgezogen.
    Obschon weder er noch Kendal die unvermindert starke gegenseitig wirkende physische Anziehungskraft leugnen konnten, versteckten in den darauf folgenden Tagen beide ihre Anspannung hinter zurückhaltendem, reserviertem Verhalten – so lange jeweils, bis ihre unterdrückten Emotionen sich Bahn brechen mussten und sich daher gelegentlich in Ausbrüchen des Zorns und Grolls entluden.
    Vor allem machten Kendal ihre Selbstvorwürfe zu schaffen, sich wegen ihres Berufes nicht genügend um Matthew, aber auch zu wenig in kritischen Zeiten um die Sorgen und Nöte ihrer Schwester gekümmert und – nicht zuletzt – ihren Ehemann verlassen zu haben.
    Diese an sich selbst gerichteten Schuldvorwürfe stachen Kendal wie ein scharfes Messer. Als Folge davon – zugleich Ergebnis ihrer inneren Konfliktbearbeitung – unternahm sie zwei einschneidende Schritte. Sie hängte ihre berufliche Tätigkeit an den Nagel und gab ihre eigene Wohnung auf. In der Woche ohne Matthew hatte sie eines gelernt – wie wertvoll, da unwiederbringlich, die gemeinsame Zeit mit ihrem Kind ist.
    Und als der Sommer ins Land ging, erkannte Kendal, wie schnell Matthews Kindheit vorbei sein würde. “Ehe ich mich versehe, wirst du ein junger Mann sein”, sagte sie eines Vormittags zu ihm, als sie ihm zuschaute, wie er heiter mit seinem Dreirädchen auf der Veranda hin und her rollte. Sie gab Matthew ein Stückchen Schokolade – es war nicht das erste – und gönnte sich selbst auch eines.
    “Mehr!”, rief er, bald nachdem er den Riegel in sein Mündchen gestopft hatte.
    “Ich denke, du hast genug gehabt – du hast ja schon überall Schokolade an dir …”
    Es war Jarrads tiefe, amüsiert klingende Stimme; er war durch die Küche auf die Veranda gekommen. Kendals Puls schnellte in die Höhe, wie sie ihn dastehen sah, rank und schlank und sportlich-elegant in einem mattblauen Polohemd zu leichten Sommerhosen.
    Doch sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, denn sie stand noch immer unter dem Eindruck ihrer letzten Auseinandersetzung mit ihm tags zuvor. Wieder war es um ihn und Lauren gegangen. Zum wiederholten Male hatte er ihr zu verstehen gegeben, dass es sich dabei rein um ein Problem in Kendals Kopf handelte, sie einem Phantom nachjagte und wohl mittlerweile gar unter Verfolgungswahn litt.
    “Mehr!”, rief Matthew noch einmal.
    “Tut mir leid, Matthew, aber es ist keine Schokolade mehr da.” Kendal hob ihre leeren Hände in die Höhe. “Schau, alles aufgegessen.”
    “Mehr haben”, quengelte der Kleine trotzdem weiter und sah seinen Vater inständig bittend an.
    “Du hast gehört,

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