Julia Extra Band 0213
Aufflackern hindern können. Selbst in dieser Situation hätte er es noch erneut entfachen und zum Auflodern bringen können, wenn er es nur gewollt hätte.
8. KAPITEL
Es war kaum hell geworden, als Kendal erwachte, aufgeschreckt durch Jarrad, der im Zimmer umherlief.
“Wie spät ist es?” Aus halb geöffneten Augen blinzelte sie ihn an.
“Noch sehr früh.” Er schlüpfte aus seinem Frotteemantel, um unbekleidet ins Bett zurückzukehren. “Ich habe nur kurz geschaut, ob mit Matthew alles in Ordnung ist, da ich ein Geräusch hörte.”
Mit einem Ruck saß Kendal aufrecht im Bett. “Und …?”
“Alles bestens. Er schlummert sanft und selig.”
“Ich will trotzdem noch mal schauen.” Schon hatte sie die Bettdecke weggeschoben.
“Nein, bleib hier.” Eine starke Hand legte sich auf ihre Schulter. “Er wacht noch früh genug auf …”, sagte er leise und drückte sie zurück auf die Matratze.
“Jarrad – nein …”, protestierte sie mit zittriger Stimme; jetzt erst registrierte sie mit vollem Bewusstsein, dass er splitternackt war, wie auch sie selbst.
“O doch …” Er neigte den Kopf und küsste sie auf einen Mundwinkel.
“Nein, ich kann nicht …”
“Wieso? Hast du festgestellt, dass dein Herz eigentlich einem anderen gehört? Diesem Tony vielleicht?”
Kendal musste tief durchatmen, als er auf ihrem Kinn und dann ihrem Hals kleine Küsse verteilte. Jetzt wäre es so einfach, zu lügen, damit den Spieß umzudrehen und Jarrad gehörig eifersüchtig zu machen.
“Keineswegs”, hörte sie sich aber stattdessen sagen.
“Wolltest du nicht mit ihm ins Ausland …?” Einen Augenblick lang schien er ein klein wenig verunsichert.
“Wo denkst du bloß hin!”
“Aha – du wolltest nur, dass ich so etwas denke.” Sein Mund wanderte nun weiter hinab zu ihren Brüsten.
“Jarrad – das ist nicht fair …” Insgeheim jedoch genoss sie seine verführerische Annäherung. Auch wenn sie sich dafür gleichzeitig hätte ohrfeigen mögen. Denn wo blieben ihr Stolz und ihr Selbstschutzinstinkt?
Doch als sie jetzt hilflos zusah, wie sich unter Jarrads zarter Liebkosung ihrer Brüste die Spitzen der Knospen aufrichteten, merkte sie so deutlich wie er, dass ihr vermeintlicher Widerstandswille zusehends einem süßen Begehren Platz machte.
Der Seufzer, der ihr jetzt entwich, kam aus der Tiefe ihrer Seele, denn war ihr letztes nächtliches Liebesspiel wild und unbändig gewesen, so war Jarrad nun, in dieser Morgenstunde, von einer unbeschreiblichen Zärtlichkeit.
Und so öffnete sich jede einzelne ihrer Poren für ihn, hungrig nach seiner so gefühlvollen Berührung, die einen heftigen Schauer in ihr auslöste und ihre Sehnsucht nach einer von tiefer Zuneigung erfüllten Liebesvereinigung weiter steigerte.
Kendal wurde nicht enttäuscht. Jarrad zeigte keine Eile, als er behutsam in sie eindrang und sachte von ihrem schlanken Körper Besitz nahm. Hatte Jarrad sie beim letzten Mal ausgehungert verschlungen, so zeigte er sich jetzt als ein wahrer und erfahrener Gourmet.
Als er dann schließlich ganz die Kontrolle über sich verlor, schwebte Kendal schon in anderen Sphären.
Doch je mehr sie wieder zu sich kam, desto deutlicher verspürte sie Skrupel und ein Gefühl von Zerknirschung. Tränen stiegen ihr in die Augen, und wenig später begann sie leise zu weinen.
Nachdem auch Jarrad wieder zu sich gekommen war, schaute er Kendal an. “He, du weinst ja – warum?” Er stützte sich auf einen Ellbogen auf.
“Weiß nicht.” Sie wusste es wirklich nicht. War die Ursache vielleicht, dass sie eben von dieser – so lang ersehnten! – Intensität der körperlichen und seelischen Erfahrung überwältigt worden war? Oder die Ahnung, dass sie von diesem Mann nie würde wirklich loskommen können, egal, was er täte?
“Aber es muss doch einen Grund geben …!”
“Keinen bestimmten Grund. Warum ist es so wichtig?”
“Weil ich möchte, dass du glücklich bist … und wir zusammen glücklich sind.”
“Aber du bist es doch, oder?” Sie wischte sich die Tränen weg. “Du hast doch bekommen, was du wolltest.”
“Und das wäre …?”
“Nun ja, dass Matthew und ich dort sind, wo du uns haben willst.”
“Das klingt ja so, als würdest du die Märtyrerin spielen …” Er legte sich auf den Rücken und atmete tief aus. “Weinst du deshalb? Weil du es im Grunde deines Herzens doch bedauerst, zurückgekehrt zu sein in mein Leben?”
Nein, weil ich dich liebe!
Sie wollte so sehr, dass er
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