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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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wissen?“
    Daran war sie nicht unbeteiligt – hatte sie ihm heute nicht selbst von ihrer Kindheit erzählt? Wie isoliert sie sich manchmal gefühlt hatte?
    Auch das gehörte nicht zu ihren Gewohnheiten. Es war nicht normal.
    Doch was war in den letzten Tagen noch normal?
    Sie musste arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie hatte einen unerwünschten Verlobten, der ihr keine Ruhe ließ.
    Und einen Privatdetektiv, der Dinge von ihr wusste, die nicht in der Personalakte standen.
    „Sie wissen schon viel zu viel“, wiederholte sie.
    „Aber immer noch nicht genug. Je länger ich Sie kenne, umso mehr will ich von Ihnen wissen. Sie sind anders, als ich dachte.“
    „Ich weiß. Ich arbeite als Kellnerin und wohne über einer Garage, nicht in einem Schloss. Das passt nicht zum Märchen der schönen Prinzessin. Und damit Sie es gleich wissen: Ich beabsichtige auch nicht, einen Frosch zu küssen oder Dornröschen zu spielen.“
    „Schade“, sagte er und schmunzelte. „Dann kann ich Sie ja gar nicht wachküssen.“
    Küssen? Das war kein gutes Gesprächsthema für sie und Jace. Der Kuss in der Geisterbahn, der eigentlich gar keiner gewesen war, ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Aber das führte zu nichts. Es war besser, den Abend zu beenden.
    „Vielen Dank für den schönen Tag“, sagte sie und griff nach der Klinke, um auszusteigen, doch er nahm ihre Hand und hielt sie fest. „Bitte, lassen Sie mich mit hinaufkommen.“
    Emilia war, als habe sie ein Stromschlag durchzuckt. Sie hatte Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. Wie aus weiter Ferne nahm sie wahr, dass er auf sie einredete. Sie zwang sich, zuzuhören.
    „… hat mit meinem Job nichts zu tun. Ich möchte nur nicht, dass wir so auseinander gehen. Sie sind so ganz anders, und ich möchte Sie gern besser kennen. Ich, Jace. Nicht der Privatdetektiv.“
    „Sie sind auch nicht so, wie ich mir einen Spitzel vorgestellt habe.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Das sage ich Ihnen nicht. Ihr Ego ist schon groß genug.“ Sie löste sich aus seinem Griff.
    Er lächelte. „Das klingt eher positiv. Warum erzählen Sie mir nicht mehr darüber?“
    „Sie geben wirklich keine Ruhe, bis ich Ja sage, nicht wahr?“ Es sollte verärgert klingen, doch sie war nicht sicher, ob dem so war.
    „Nein, ich gebe nicht auf. Beharrlichkeit ist eine meiner guten Eigenschaften.“
    „Wenn man es so nennen will. Also gut – Sie können mitkommen und nachsehen, ob sich jemand unter meinem Bett versteckt. Dafür werden Sie schließlich von meinem Vater bezahlt.Aber danach gehen Sie.“
    „Einverstanden. Ich durchsuche Ihre Wohnung, und Sie erzählen mir, inwiefern ich anders bin, als Sie dachten.“
    „Sie sind eine Nervensäge.“
    „Ah! Ich glaube, mein unwiderstehlicher Charme beginnt bereits zu wirken. Jetzt bin ich kein Spitzel mehr, nur noch eine Nervensäge. Es geht aufwärts.“
    „Glauben Sie, was Sie wollen.“ Sie drehte ihm den Rücken zu, um den Code für das Sicherheitsschloss einzugeben.
    „So ist es richtig“, murmelte er.
    „Was?“
    „Dass Sie niemanden den Code sehen lassen.“
    „Ich dachte, Sie sind da, um mich zu beschützen.“ Sie wandte sich um und sah ihn an. „Ich soll Ihnen doch vertrauen, wenn ich richtig verstehe.“
    Er wurde ernst. „Das können Sie, Prinzessin, obwohl Sie keinen Grund haben, mir zu glauben.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „ Ich weiß, dass mir Ihr Wohl am Herzen liegt, aber woher sollen Sie das wissen? Dass ich für Ihren Vater arbeite, ist kein Beweis.“
    „Sie sind ein seltsamer Mensch“, entgegnete sie und drehte das Licht im Wohnzimmer an.
    Jace blieb stehen. „Hübsch haben Sie es.“
    „Ein Palast ist es nicht.“
    „Nein, viel besser.“
    „Wirklich!“
    Sie betrachtete den Raum, als sehe sie ihn selbst zum ersten Mal und versuchte sich vorzustellen, wie er Jace wohl erschien.
    Er ging zu ihrem Schreibtisch und blieb stehen, um ein paar gerahmte Schnappschüsse zu begutachten.
    Es waren Bilder, wie man sie in den Zeitungen nicht zu sehen bekam: ihre Eltern bei einer Wasserschlacht im Swimmingpool, ihr Bruder auf dem Sprungbrett. Dad beim Grillen, Mom beim Salatwaschen. Bilder, wie man sie in jeder Familie fand.
    Dazwischen standen Fotos von Cara und Shey aus der Zeit an der Uni. Ein oder zwei Bilder vom See …
    „Möwen“, sagte er. „Ich dachte es mir – Sie mögen Möwen. Ich habe Ihnen einmal beim Füttern zugeschaut.“
    Emilia sagte nichts.
    „Ich nehme an, die Bilder sind von

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