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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Freundinnen bei der Arbeit im Coffeeshop und in der Buchhandlung.
    Und dieses Gefühl dazuzugehören wollte sie nicht mehr missen. Sie konnte nicht wieder Prinzessin Marie Anna werden.
    „Konnten Sie das als Kind nicht?“, fragte Jace.
    „Wenn Ihr Vater ein Fürst ist – selbst von so einem kleinen Land wie Eliason – und Ihre Mutter an jedem Empfang und an jeder Benefizveranstaltung teilnehmen muss, bleibt für Vergnügungsparks nicht viel Zeit.“
    Sie sah das Mitgefühl in seinen Augen und sprach schnell weiter. „Natürlich hatte ich den Swimmingpool zum Schwimmen. Und … Und Mom und Dad waren immer für meinen Bruder und mich da. Nur …“ Sie verstummte. Warum erzählte sie ihm das?
    „Es war nicht das Gleiche“, sagte er.
    „Nein.“
    „Dann wollen wir jetzt nicht mehr daran denken, dass Sie …“, er neigte sich hinab und flüsterte ihr ins Ohr, „… eine Prinzessin sind …“
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie seinen warmen Atem spürte. Den Bruchteil einer Sekunde hatte sie den verrückten Wunsch, sich an Jace zu lehnen, um ihm noch näher zu sein. Und um nicht in Versuchung zu geraten, trat sie schnell einen Schritt zur Seite.
    „… und ich ein Privatdetektiv, der für Ihren Vater arbeitet“, vervollständigte er den Satz. „Jetzt sind wir nur noch Emilia und Jace.“
    Emilia und Jace. Zusammen mit Amanda und Bobby in einem Vergnügungspark. Das hörte sich gut an.
    Ihre Anspannung ließ nach, und sie lächelte. „Einverstanden.“
    Als sie an die Reihe kamen, kletterten die Zwillinge in den ersten der kleinen Wagen.
    „Es sieht so aus, als wären wir ein Team, Sie und ich“, sagte Emilia betont lässig. Erneut lief ihr ein Schauer über den Rücken – und der hatte nichts mit der Geisterbahn zu tun.
    Sie stiegen in einen Marienkäfer, der so eng war, dass sich ihre Schenkel berührten. Obwohl der Kontakt nichts Sinnliches hatte, spürte Emilia, wie ihr warm wurde.
    Im nächsten Augenblick tauchten sie in einen dunklen Schacht, der von schwarz abgetönten Lichtern nur spärlich erleuchtet wurde. Innen waren die Kulissen und die übrige Dekoration eher komisch als Furcht einflößend. Sie erreichten eine Höhle, und ihr Maikäfer legte sich auf die Seite, sodass Emilia gegen Jace fiel. Er legte ihr den Arm um die Schultern und hielt sie fest.
    Sie wandte den Kopf, und in dem gespenstischen Licht sah sie den Ausdruck seines Gesichts. Einen Moment lang dachte sie, er würde den Arm zurücknehmen, doch dann zog er sie noch enger an sich.
    „Emilia“, flüsterte er und berührte ihre Wange mit den Lippen. Es war eher ein Hauch als ein Kuss, und dann fuhr der Maikäfer plötzlich wieder aufrecht, und die Höhle endete. Das Ganze hatte nur ein paar Sekunden gedauert – fast, als hätte es überhaupt nicht stattgefunden.
    Langsam nahm Jace den Arm von ihrer Schulter, und Emilia rutschte voller Bedauern wieder in ihre Ecke.
    Sie öffnete den Mund, um über das, was gerade geschehen war, mit Jace zu sprechen. Hatte er das Gleiche gespürt wie sie? Diese seltsame Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, verwirrte sie, und vielleicht würde sie es besser verstehen können, wenn sie wüsste, was er dachte. Doch in diesem Moment rollten sie in den nächsten Raum, ein ohrenbetäubendes Heulen erklang und machte jedes Gespräch unmöglich. Als die Fahrt gleich darauf endete, wusste sie nicht mehr, was sie sagen sollte, und was der Kuss, der eigentlich gar keiner gewesen war, zu bedeuten hatte.
    „Jace, was gerade gescheh…“
    Er ließ sie nicht ausreden, sondern wandte sich den Zwillingen zu, die sie bereits am Ausgang erwarteten. „Was steht als Nächstes auf dem Programm?“, fragte er.
    Während Emilia langsam hinter ihnen herging, sagte sie sich, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
    Was kam als Nächstes?

4. KAPITEL
    Jace wünschte, er hätte eine Kamera mitgebracht.
    Er war kein Fotonarr wie seine Schwester Shelly, die bei jeder Gelegenheit Bilder machte. Wäre sie heute mit ihnen zusammen, würde sie nicht mehr mit dem Fotografieren aufhören.
    Aber Shelly saß mit ihrem künftigen Exmann beim Anwalt, um die Scheidung einer Ehe zu besprechen, die von Anbeginn zum Scheitern verurteilt war.
    Als sie und Hal Roberts heirateten, wusste Jace, dass es nicht gut gehen würde, und es dauerte nicht lange, bis sich seine Befürchtungen bestätigten. Sie passten nicht zusammen, und es lag nicht nur daran, dass Hal fünfzehn Jahre älter war: Er kam aus einer

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