Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
Vom Netzwerk:
vermögenden Familie, Shelly nicht.
    Die Ehe ihrer Eltern war aus denselben Gründen gescheitert. Als Jace fünf und Shelly neun waren, ließ ihr Vater die Familie im Stich, um sein früheres bequemes Leben wieder aufzunehmen, und überließ es seiner Frau, für sich und die beiden Kinder zu sorgen …
    Lautes Lachen brachte Jace aus der Vergangenheit mit ihren bitteren Erinnerungen in die Gegenwart zurück. Anscheinend hatte Emilia den Zwillingen gerade etwas Lustiges erzählt. Jetzt lächelte sie.
    Und um dieses Lächeln auf einem Bild festhalten zu können, wünschte Jace erneut, er hätte eine Kamera zur Hand.
    Es war so ganz anders als auf den Fotos, die er von ihrem Vater erhalten hatte, auf denen Emilia steif und unnatürlich in die Kamera eines Hoffotografen lächelte, so, wie man es bei offiziellen Porträts von einer Prinzessin erwartete. Auf jenen Bildern wirkte sie reserviert und fürstlich, aber, wie Jace erkannte, als er darüber nachdachte, nicht glücklich.
    Die junge Frau, die er jetzt vor sich sah, war glücklich und entspannt. Ihre Augen strahlten.
    Vorhin, in der Geisterbahn, nach dem flüchtigen Kuss, der eigentlich keiner gewesen war, hatte er noch etwas anderes in ihrem Blick gesehen: Fragen, auf die er keine Antworten wusste.
    Doch jetzt schien sie den Tag wieder in vollen Zügen zu genießen, einschließlich Popcorn und Zuckerwatte, mit denen sie sich, genau wie die Zwillinge, den Bauch voll gestopft hatte.
    Im Moment ließen sich alle drei die größte Portion Pommes mit Ketchup schmecken, die er je gesehen hatte.
    „Wenn euch davon nur nicht schlecht wird …“, sagte er kopfschüttelnd.
    „Mir wird nie schlecht“, behauptete Bobby großspurig. „Mom sagt, ich habe einen Magen wie ein Pferd.“
    „Was sie wohl macht?“, überlegte Amanda laut, und für einen Moment verschwand die Freude aus ihrem Gesicht.
    „Ich bin sicher, es geht ihr gut“, erwiderte Jace, obwohl er selbst nicht daran glaubte.
    Shelly ließ es sich nicht anmerken, wenn die Dinge nicht so liefen, wie sie sollten. Jahrelang hatte sie gute Miene zum bösen Spiel gemacht, bis es dann so weit kam, dass sie die Untreue ihres Mannes nicht länger ertragen konnte.
    „Eure Mutter ist eine starke Frau“, versuchte er, die Zwillinge und sich selbst zu beruhigen.
    „Wenn ihr mich fragt – ich finde sie großartig“, sagte Emilia. „Das ist sie“, pflichtete Jace bei.
    „Und …“, fuhr sie mit einem Blick auf die Zwillinge fort, „… sie hat zwei tolle Kinder.“
    „Mom hat keine Wahl“, sagte Amanda mit einer Stimme, die für ihr Alter viel zu erwachsen klang.
    „Mein Vater will keinen Unterhalt zahlen“, platzte Bobby heraus. „Und die Möbel und das Auto dürfen wir auch nicht behalten. Der Richter hat gesagt, dass sie mit einem … einem …“
    „Schlichter“, half Jace weiter.
    „Ja, mit dem muss sie jetzt reden“, erklärte Bobby.
    „Deswegen wohnen wir bei Onkel Jace“, fügte Amanda hinzu.
    „Und wenn wir mit der Schule fertig sind, arbeiten wir für ihn“, sagte ihr Bruder.
    „Nicht mit der Schule – mit dem Studium“, erinnerte der Onkel.
    „Ich verstehe nicht, wozu wir das brauchen“, murrte Bobby.
    Jace kam nicht umhin, die Hartnäckigkeit seines kleinen Neffen zu bewundern. Er war wie seine Mutter, eigenwillig und außerordentlich zäh.
    „Natürlich müsst ihr studieren“, erwiderte Emilia bestimmt. „Die Uni, auf der ich war, hat prima Kurse, bei denen zukünftige Detektive eine Menge lernen können. Oder wie wär’s mit Computerkenntnissen? Stellt euch vor, wie nützlich ihr eurem Onkel als Hacker sein könntet.“
    „Setzen Sie ihnen bloß keine Flausen in den Kopf“, erwiderte Jace.
    Bobbys Augen funkelten. „Daran habe ich gar nicht gedacht. Computer finde ich gut.“
    „Siehst du?“ Emilia zwinkerte Jace heimlich zu, und er bedankte sich mit einem Lächeln.
    „Bis dahin ist aber noch viel Zeit“, sagte sie. „Kommt ihr mit zum Pool? Mir ist warm.“
    „Was? Ihr wollt mit vollem Bauch schwimmen gehen?“, fragte Jace mit gespieltem Entsetzen.
    „Wer redet vom Schwimmen? Ich denke an die Rutschbahn.“ Sie stand auf und steckte noch schnell ein paar Pommes in den Mund. „Beeilt euch, der Tag ist bald um.“
    Er hatte sich nicht in ihr getäuscht: Sie war wirklich nett, auch wenn sie es bestritt. Die Zwillinge schienen ihren Kummer vergessen zu haben und sich sogar mit dem Gedanken an ein Studium anzufreunden.
    Während er ihnen nachsah, sagte er sich, wie schön

Weitere Kostenlose Bücher