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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Ihnen.“
    „Ja.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Amateurfotos, weiter nichts.“
    „Da bin ich anderer Meinung. Sie haben ein gutes Auge für das Wesentliche. Das Bild Ihrer Eltern zum Beispiel … Man käme nie auf die Idee, dass es sich um einen Fürst und eine Fürstin handelt. Sie sehen aus wie jedes glückliche Paar. Zwei Menschen, die sich lieben.“
    „Ja. Das tun sie“, murmelte Emilia.
    Sie betrachtete die lachenden Gesichter ihrer Eltern auf dem Bild und wusste, dass sie sich nie mit weniger zufrieden geben würde als dem, was die beiden miteinander teilten.
    Plötzlich fühlte sie sich sehr unbehaglich. Jace hatte Recht – ein Heim offenbarte so manches über den Bewohner.
    Sie räusperte sich, und er wandte sich ab, um den übrigen Raum in Augenschein zu nehmen. Das alte Klavier, dessen Transport über die schmale Treppe ihr und ein paar Freunden beim Einzug so viel Mühe bereitet hatte …
    Die Erinnerung zauberte ein Lächeln auf Emilias Lippen.
    Er ging zu dem überfüllten Bücherregal und begann, die Titel der einzelnen Bände zu lesen. Bei den meisten handelte es sich um Liebesromane, und wieder kam sich Emilia seltsam nackt vor.
    „Die sind von Cara“, murmelte sie. „Sie gibt mir andauernd Romane zu lesen.“ Cara, die Sanfteste von ihnen, besaß eine romantische Ader. Sie war bei Eltern aufgewachsen, die zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren, um sich mit ihrer Tochter zu befassen. So hatte sie schon frühzeitig zu Büchern Zuflucht genommen, und heute war die Buchhandlung der ideale Arbeitsplatz für sie.
    „Möchten Sie etwas trinken?“, fragte Emilia, um ihn von den Büchern abzulenken, obwohl sie eigentlich nicht beabsichtigt hatte, die Gastgeberin zu spielen. Er war schließlich kein Gast – eher ein Eindringling.
    „Wie bitte?“ Er sah von seiner Lektüre auf. „Danke, das ist nicht nötig.“
    „Und? Sind Sie jetzt überzeugt, dass ich in Sicherheit bin?“
    „Außer diesem Raum habe ich noch nichts gesehen. Am besten untersuche ich jetzt den Rest der Wohnung.“
    „Und danach gehen Sie?“
    Er erwiderte nichts, sondern betrat, ohne zu fragen, die kleine Küche. „Nicht sehr geräumig, aber praktisch. Kochen Sie?“
    „Mitanderen Worten, kann ich die Anleitung auf einer Schachtel lesen. Das meinen Sie doch, oder? Ihrer Ansicht nach bin ich ja mein Leben lang von vorn und hinten bedient worden.“
    „Ich wollte lediglich wissen, ob Sie kochen können, da ich in der Richtung völlig unbedarft bin.“
    „Doch, ich kann kochen. Meine Mutter hat darauf bestanden, dass wir es lernen, mein Bruder und ich. Jeder von uns musste einmal in der Woche Abendessen machen, ich montags und Michael donnerstags.“
    „Und was ist Ihre Spezialität?“
    „Steak mit Bratkartoffeln. Und zum Nachtisch Schokoladentorte.“
    „Vielleicht lade ich Sie einmal zum Kochen ein“, sagte er mit einem breiten Lächeln.
    „Was müssen Sie sich sonst noch ansehen?“
    „Die Schlafzimmer. Ihr Vater legt Wert auf Gründlichkeit.“
    Bevor sie Einspruch erheben konnte, öffnete er die Tür eines der beiden übrigen Zimmer, dann blieb er wie angewurzelt stehen.
    „Wow! Etwas … äh … ungewöhnlich.“
    „Das entspricht wohl auch nicht Ihren Vorstellungen von einer Prinzessin, wie? Was hatten Sie erwartet? Ein Himmelbett, Satinkissen und vergoldete Möbel?“
    „Ich weiß nicht, aber das bestimmt nicht.“
    Emilia zuckte mit den Schultern. „Ich mag eben Mickymäuse.“
    „Ich würde sagen, das grenzt schon an Obsession.“
    Die Wände des Zimmers waren grell rot und die Möbel schwarz gestrichen. Auf dem Bett lag eine leuchtend gelbe Tagesdecke. Und als wäre das nicht verrückt genug, klebten, hingen oder standen überall Mickymausfiguren. In jeder Größe, als Poster, aus Porzellan und aus Plüsch.
    „Na und? Zu meinem sechsten Geburtstag bekam ich von einer Spielkameradin eine Cinderellapuppe von Walt Disney. Meine Freundin dachte, dass eine richtige Prinzessin auch mit einer Prinzessin spielen würde. Mir gefiel sie aber nicht, und da habe ich sie gegen eine Mickymaus aus Plüsch umgetauscht.Die wurde dann mein liebstes Spielzeug. Als ich sie auf einer Reise verloren habe, war ich so verzweifelt, dass Mom mir eine neue gekauft hat – und Dad auch. Zu Weihnachten bekam ich dann meine erste Mickymaus aus Porzellan, und das war der Anfang der Sammlung. Als ich nach Erie kam, habe ich alle mitgebracht, weil sie mich an zu Hause erinnern.“
    „Und Sie schlafen hier? Mit all den

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