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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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schließlich völlig erschöpft nach Hause fuhr und ins Bett fiel, schlief er, wenn überhaupt, nur unruhig – und auch daran war nur sie schuld.
    Er träumte von ihr und ihrem verlockenden Mund.
    Von ihrer Mickymaussammlung und den Fotos auf dem Schreibtisch.
    Von all den kleinen Dingen, die so viel über die Frau in ihr aussagten.
    Und da er wusste, wie gefährlich diese Träume waren, kämpfte er, sobald er erwachte, gegen den Schlaf, bis ihm vor Erschöpfung die Augen zufielen … und er aufs Neue von ihr träumte.
    Gegen fünf gab er es schließlich auf. Er ging in die Küche, kochte Kaffee und setzte sich an den Schreibtisch, um eine Überraschung für sie vorzubereiten. Etwas, das ein gewisses Ungleichgewicht zwischen ihnen verringern sollte.
    Gleichgestellt konnten sie natürlich niemals sein. Sie war eine Prinzessin und er ein Privatdetektiv – ihr Schatten, bis sie endlich nachgeben und auf die Forderungen ihres Vaters eingehenwürde.
    Wo war ihr Verlobter – der Mann, der sie überzeugen sollte, nach Hause zu gehen? Je eher sie das tat, umso besser war es für ihn, Jace. Nach dem gestrigen Tag wusste er, wie schnell er seine Beschützerrolle vergessen konnte.
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr – zehn Minuten nach halb sieben. Wo blieb sie? Hatte sie sein Auto nicht gesehen? Vielleicht sollte er hupen.
    In selben Augenblick ging die Tür auf, und Emilia erschien.
    „Guten Morgen“, sagte sie und stieg ein. „Pünktlich wie die Maurer.“
    „Ich bin immer pünktlich.“
    Wie schön sie war, trotz der dunklen Ringe unter den Augen.
    Was hatte sie am Schlafen gehindert – der Gedanke an ihn oder an Tanner, ihren angeblichen Verlobten?
    Was auch immer, es ändert nichts, mahnte er sich im Stillen. Er nahm einen dünnen Schnellhefter vom Rücksitz und hielt ihn ihr entgegen.
    „Was ist das?“
    „ Meine Personalakte. Ich dachte, es wäre gerechter, wenn Sie ebenso viel über mich wissen wie ich über Sie. Hier.“
    Emilia nahm den Hefter und stopfte ihn, ohne einen Blick hineinzuwerfen, in die Handtasche.
    „Wie geht es Ihrer Schwester?“, fragte sie, während er losfuhr.
    „Besser, glaube ich. Die Zwillinge sind heute bei Hal, und Shelly will sich auf Stellensuche machen. Es wird nicht einfach sein, sie hat noch nie gearbeitet.“
    „Nach dem einen Tag mit Bobby und Amanda kann ich Ihnen versichern, dass das nicht stimmt.“
    Jace lachte. „So meinte ich das nicht. Ich wollte nur sagen, dass sie noch nie berufstätig war. Shelly und Hal haben geheiratet, als sie gerade mit der Uni angefangen hatte, und ein Jahr später kamen die Zwillinge.“
    „Was für einen Job sucht sie denn? Ich kann mich ja mal am Perry Square umhören.“
    „Ich habe den Eindruck, dass sie das selbst nicht so recht weiß. Sie würde gern ihre Ausbildung als Lehrerin beenden, aber damit wird sie noch warten müssen. Im Moment ist eine Stelle wichtiger.“
    Shelly war nicht die Einzige in der Familie, die Schwierigkeiten mit Prioritäten hatte. Alles, woran Jace im Moment denken konnte, war, Emilia zu küssen. Der Kuss in der Geisterbahn, der eigentlich keiner gewesen war, erschien ihm wie eine Vorspeise – aber leider blieb ihm das Hauptgericht verwehrt.
    Emilia schien von seinem inneren Aufruhr zum Glück nichts zu ahnen. „Wenn mir etwas zu Ohren kommt, gebe ich Bescheid“, sagte sie. „Ich gehe heute zu Snips and Snaps, das ist der Frisiersalon gegenüber von Monarch’s. Da kann ich schon mal nachfragen.“ Sie schmunzelte. „Pearly behauptet, ich brauche einen Haarschnitt, aber das ist nichts weiter als ein Vorwand. Die Mädchen wollen mich nur aushorchen, weil man am Perry Square über uns redet.“
    „Über uns?“
    „Ja, über mich und den geheimnisvollen Fremden. Wir sind in aller Munde. Ich habe den Eindruck, man hält uns für ein Paar. Was natürlich nicht stimmt. Aber …“, sie machte eine kleine Pause, „… vielleicht wäre es keine schlechte Idee, sie in dem Glauben zu lassen. Dann geben sie wenigstens Ruhe.“
    „Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr. Wer soll Ruhe geben?“
    „Pearly und die Mädchen. Sie reden ständig auf mich ein, dass ich nicht genug ausgehe.“
    „Und?“ Das Wort klang ungewollt scharf.
    „Was und?“
    Nichts, vergessen Sie es, wollte er sagen. Stattdessen fragte er: „Gehen Sie genug aus?“
    Sie warf ihm einen Blick zu, den er nicht zu deuten wusste.
    „Mir genügt es“, sagte sie schließlich. Es klang hochmütig.
    „Und wie oft ist

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