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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Emilia.
    Das Problem war, dass er sie nicht haben konnte.
    Pünktlich um elf klopfte Tanner an Emilias Tür.
    „Sie wohnen tatsächlich über einer Garage“, waren seine ersten Worte, als sie öffnete. „Als man mir das gesagt hat, wollte ich es nicht glauben.“
    „Mir gefällt es.“ Emilia hatte nicht die Absicht, ihre Wohnungswahl ihm gegenüber zu rechtfertigen. „Wollen Sie sich nicht setzen?“
    „Gern.“ Er ließ sich auf die Couch fallen. „Wir können also endlich miteinander reden, ohne dass Sie davonlaufen.“
    Noch jemand, der sie der Flucht bezichtigte. Sie war froh, dass es damit vorbei war.
    Sie setzte sich auf einen Stuhl und betrachtete ihren Exverlobten. Er wirkte entschieden fehl am Platz. Nicht wie Jace, der sich vom ersten Moment an wie zu Hause gefühlt hatte, ebenso wie sie sich bei ihm.
    „Ich wollte Sie sehen, damit wir …“
    „… uns aussprechen können“, unterbrach Tanner. „Das möchteich auch. Ich …“
    Diesmal fiel sie ihm ins Wort. „Sie brauchen mir nichts zu erklären. Es gibt nichts, das ich nicht weiß, und alles, was ich zu sagen hatte, haben Sie gleich am ersten Abend erfahren.“
    „Inzwischen hat sich einiges geändert.“
    „Das stimmt“, bestätigte Emilia und dachte an Jace.
    „Was uns betrifft …“
    „Ich möchte Sie nicht verletzen, Tanner, und ich denke gern an unsere Kindheit zurück. Aber wir sind nicht mehr dieselben.“ Er nickte. „Genau darüber möchte ich mit Ihnen sprechen.“
    „Es tut mir Leid, doch mein Entschluss steht fest. Ich liebe Sie nicht und Sie mich auch nicht. Mehr brauchen wir nicht zu sagen.“
    „Dann sind wir uns also einig: Die Verlobung ist aufgehoben, und wir sind beide frei.“
    „Ja.“
    Es war geschafft! Endlich hatte er verstanden. Sie fand es nur eigenartig, dass er sich so mühelos damit abzufinden schien. Um ehrlich zu sein – er sah eher erleichtert als niedergeschlagen aus.
    Hatte sich etwas ereignet, wovon sie nichts wusste?
    Auch wenn sie ihm nicht das Herz brechen wollte – ein klein wenig Bedauern könnte er ruhig zeigen.
    „Und Sie werden es Ihrem Vater auch mitteilen, nicht wahr?“
    „Sie und ich, wir waren nie miteinander verlobt, weshalb es eigentlich nichts mitzuteilen gibt. Trotzdem – ich sage es ihm nochmals.“
    „Ausgezeichnet. Danke, Emilia.“ Er stand auf und lächelte ihr zu. „Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute, das wissen Sie doch, nicht wahr? Wollen Sie wirklich hier bleiben und nicht mehr nach Eliason zurückgehen?“
    „Ja. Das heißt, nein. Was ich möchte, ist, mein eigenes Leben zu führen und gleichzeitig meine Familie und mein Land nicht im Stich zu lassen. Wie ich das anstellen soll, ist mir noch nicht klar.“
    Sie erhob sich ebenfalls und lächelte überrascht, als er sie freundschaftlich auf die Wange küsste.
    „Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen Glück. Sie werden es bestimmt schaffen.“
    „Das wünsche ich Ihnen auch, Tanner. Ich meine, dass Sieglücklich werden.“
    „Danke. Vielleicht geht Ihr Wunsch in Erfüllung.“
    „Gibt es etwas, das ich nicht weiß?“, fragte sie ein wenig neugierig.
    „Darüber möchte ich eigentlich nicht sprechen, aber Sie sind die Erste, die es erfährt, wenn es so weit ist.“
    „Ich nehme Sie beim Wort. Viel Glück, Tanner.“
    Emilia sah ihrem Exverlobten nach. Das war reibungsloser verlaufen als sie erwartet hatte. Ein wenig wurmte es sie schon, dass er so ganz ohne Bedauern auf sie verzichtete, aber die Erleichterung, dass das Problem endlich gelöst war, überwog den Anflug von verletzter Eitelkeit.
    Jetzt blieb ihr nur noch, mit ihrem Vater zu telefonieren. Sie hatte es vor Tanners Ankunft schon einmal versucht, doch der Fürst war mit einem anderen Anruf beschäftigt gewesen.
    Bei dem Gedanken an das bevorstehende Gespräch war ihr nicht ganz wohl, aber danach war sie frei und konnte tun, was sie wollte.
    Und wonach ihr das Herz stand, wusste sie.
    Nach Jace O’Donnell.
    Sie ging zum Telefon und wählte. „Hallo Dad. Ich bin’s …“

8. KAPITEL
    Es wäre Jace nicht schwer gefallen, Emilia zu finden, aber er suchte sie nicht.
    Nach dem Telefongespräch wanderte er rastlos durch das Haus. Sheys Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf.
    Überlegen Sie sich, was sie wollen, hatte sie gesagt.
    Was er wollte und was er haben konnte, waren zwei verschiedene Dinge.
    Er dachte an die Möglichkeiten, die ihm offen standen, und erkannte schließlich, dass – für welche er sich auch entschied – ein Schritt

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