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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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wie sie ihr Gespräch am besten eröffnete.
    Jace, vielleicht solltest du wissen, dass ich …
    Es war gar nicht so einfach, die richtigen Worte zu finden. Ich habe mit Tanner gesprochen. Die Verlobung ist offiziell beendet. Dann habe ich meinen Vater angerufen und ihm gesagt, er soll dich entlassen.
    Ja, so konnte sie anfangen.
    Ich weiß nicht, wie du darüber denkst, aber … Zwischen dir und mir ist mehr als nur Freundschaft. Ich habe Dad versprochen, jedes Jahr ein paar Monate in Eliason die Prinzessin zu spielen, um zu tun, was man von mir erwartet. Aber mein Leben ist hier in Erie. Er sieht es endlich ein und hat nichts mehr dagegen. Und ich hatte gehofft, dass du …
    Das war die Stelle, an der sie nicht weiter kam. Wie konnte sie es formulieren?
    Dass du über uns nachdenkst.
    Dass wir uns weiterhin sehen.
    Dass du mich an deinem Leben teilhaben lässt.
    Dass du an meinem teilhaben wirst.
    Jede Variante entsprach der Wahrheit. Nur – es war nicht alles. Sie wollte mehr.
    Jace, meinst du, dass du mich lieben könntest? Das Problem ist, ich glaube, ich liebe dich.
    Konnte sie es so sagen? Ja, denn so war es.
    Bis auf die Einschränkung „Ich glaube“ . Aber alles war so schnell gegangen, da klang „Ich glaube, ich liebe dich“ besser als „Ich liebe dich“. Wenigstens jetzt noch. Sie wollte nichts überstürzen.
    Es war Liebe, die sie für ihn empfand. Der Beginn einer Liebe, die wachsen und stärker werden würde, daran zweifelte sie nicht. Nur sollte es behutsam geschehen.
    Wo blieb er nur?
    Auf und ab.
    Wie spät war es? Hin und her.
    Blick auf die Uhr.
    Rede üben. Auf und ab.
    Erneuter Blick auf die Uhr.
    Wo war er?
    Schließlich gab sie es auf und ließ sich auf die Couch fallen, um durch alle hundertfünfundzwanzig Fernsehprogramme zu zappen.
    Endlich klingelte es.
    Sie eilte die Treppe hinab und öffnete die Tür.
    „Tut mir Leid, dass es so spät geworden ist.“
    „Das macht nichts.“ Jetzt, da er hier war und die Aussprache bevorstand, fühlte sie sich plötzlich gehemmt; nicht ein Wort der einstudierten Rede fiel ihr ein.
    „Setzen wir uns“, sagte sie steif. Mit einem Mal war alles so förmlich.
    „Ich habe vorhin mit deinem Vater telefoniert“, sagte er. „Dann weißt du auch, dass ich deine Entlassung gefordert habe. Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass ich dich deswegen nicht um Verzeihung bitte.“
    Sie verstummte, dann fuhr sie fort: „Dad und ich haben einen Kompromiss geschlossen. Er weiß, dass ich nicht endgültig nach Eliason zurückkomme, aber ich habe versprochen, hin und wieder bei offiziellen Anlässen meine Pflicht zu tun. Das bin ich meinen Eltern schuldig. Ich kann sie nicht im Stich lassen, und ich will es auch nicht.“
    „Das freut mich“, sagte er mit seltsam spröder Stimme. „Ich habe ihm auch gesagt, dass ich Tanner nicht heirate und …“
    Jace unterbrach sie. „Bevor dein Vater mir mitteilen konnte, dass ich entlassen bin, habe ich selbst gekündigt.“
    „Wirklich? Da fällt mir ein Stein vom Herzen. Dann kann ich dir jetzt auch erklären, wie ich über uns denke und was ich …“
    „Tu es lieber nicht. Ich bin gekommen, um Auf Wiedersehen zu sagen.“
    „Auf Wi…?“
    „Der Fall ist abgeschlossen, es gibt also keinen Grund, dass wir uns noch länger sehen.“
    „Ich dachte, dass du … dass wir … Und was ist mit gestern Abend?“
    „Gestern Abend war ein Irrtum. Ich habe vergessen, wer ich bin und wer du bist. Jetzt, da du wieder nach Eliason zurückgehst …“
    „Aber doch nur von Zeit zu Zeit.“
    „Wochen oder Monate, das spielt keine Rolle. Unsere Lebenswege sind zu verschieden, und daran ändert sich nichts.“
    Seine Worte trafen Emilia wie ein Schlag ins Gesicht.
    „Ich will nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst …“, fuhr er fort, „… deshalb ist es besser, einen Schlussstrich zu ziehen und Lebewohl zu sagen.“
    Er stand auf und ging zur Tür.
    „Jace! Können wir nicht erst darüber sprechen? Was ist seit heute Morgen passiert? Ich weiß, dass dich meine Herkunft stört, aber ich habe sie mir nicht ausgesucht. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, wäre ich lieber nicht als das, was ich bin, auf die Welt gekommen.“
    „Trotz der Eltern, die du hast? Das nehme ich dir nicht ab. Und dieser ganze Unsinn von der ‚bedauernswerten Prinzessin‘ – du hast ja keine Ahnung.“
    „Ich …“
    „Erspar mir dein Wehklagen! Du weißt nicht, wie die Realität aussieht, weil dir immer alles auf einem silbernen Tablett

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