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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Nippte mit ausdruckslosem Gesicht an ihrem schwarzen Kaffee. Verdruss stieg in ihm auf. Warum konnte sie nicht einmal nett sein? Freundlich, aufmerksam und darauf aus, ihm zu gefallen?
    Aus den Augenwinkeln sah Anna, wie Leo sie mürrisch musterte. Doch sie weigerte sich, ihn anzuschauen.
    Trotzdem berührte sie irgendetwas. Und dieses Etwas bewirkte, dass sie gern den Kopf ein wenig gedreht hätte. Nur ein kleines Stückchen, um mehr von Leo Makarios zu sehen. Ihn dort sitzen zu sehen, zurückgelehnt auf dem Stuhl, die langen Beine ausgestreckt, ihr seinen muskulösen Körper präsentierend, mit dunklen Augen, die sie zum Schmelzen brachten.
    Hartnäckig hielt sie den Kopf abgewandt.
    Sie hob die Kaffeetasse an den Mund, trank den letzten Schluck und stellte sie zurück auf den Tisch. Und während sie das tat, richtete sich ihr Blick – als hätte er einen eigenen Willen – auf ihn.
    Ja! Beinahe hätte Leo die Faust zu einer triumphierenden Geste geballt. Sie sah ihn an! Endlich. Sofort besserte sich seine Laune.
    Für einige Momente genoss er ihre heimliche Beobachtung, dann fragte er: „Wohin möchtest du als Nächstes gehen, Anna?“
    Sofort wandte sie den Blick ab, sofort legte sich wieder der gleichgültige Ausdruck auf ihr Gesicht.
    „Ich habe zu diesem Thema keine Meinung“, erwiderte sie. „Dann werde ich entscheiden, in Ordnung?“, schlug Leo mit übertriebener Höflichkeit vor.
    „Bitte tu das.“ Sie schenkte ihm ein falsches Lächeln.
    Und wieder hätte er fast gelacht, als sich ihre Blicke für eine Sekunde trafen. Diese Frau war absolut unmöglich, und doch hatte sie etwas an sich, das ihn nicht losließ.
    Leo stand auf und legte einige ostkaribische Dollar auf den Tisch. Ungläubig sah er, wie Anna ihre Tasche öffnete, dann aber innehielt.
    „Ich habe kein Geld in der örtlichen Währung“, erklärte sie, blickte sich um und entdeckte eine Bank. Ohne zu zögern, stand sie auf, ging auf die Bank zu und verschwand in ihr. Wenige Minuten später kam sie wieder heraus, kehrte zum Tisch zurück und legte einige Münzen neben seine Scheine.
    „Steck das wieder ein, Anna“, meinte Leo mit leisem gefährlichem Tonfall.
    Jetzt war er wieder an dem Punkt, an dem er sie am liebsten erwürgt hätte.
    „Ich bezahle für meinen Kaffee“, erklärte sie stur.
    Er stieß einen griechischen Fluch aus und griff nach ihrem Handgelenk. „Soll das eine Art Witz sein? Du hast mir ein Armband gestohlen, das nach vorsichtiger Schätzung achtzigtausend Euros wert ist. Denk nicht einmal daran, dich in ein tugendhaftes Licht zu stellen, indem du deine Kleider und den Kaffee selbst bezahlst.“ Er zog ihren Kopf näher an seinen. „Du bist eine Diebin – mehr nicht. Glaub ja nicht, dass ich das je vergesse und du mich in irgendeiner Art und Weise beeindrucken kannst.“
    Annas grüne Augen funkelten. „Hör mir jetzt gut zu, Leo Makarios“, zischte sie. „Niemals würde ich versuchen, dich zu beeindrucken – auch wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte. Du kannst über mich denken, was du willst; es interessiert mich nicht.“
    Damit entzog sie sich seinem Griff und stürmte los.
    Ungläubig sah Leo ihr nach, dann folgte er ihr.
    Sie sollte ihn auf Knien bitten, ihre Strafe zu mildern. Sollte all ihre Künste und ihre Schönheit einsetzen, um ihn zu beeindrucken. Sollte auf Versöhnung aus sein, ihm gefallen und seine Gunst verdienen wollen.
    Andere Frauen versuchten immer, ihm zu gefallen.
    Und doch zeigte Anna, die immerhin seine Rubine gestohlen hatte, nie auch nur das geringste Anzeichen von Reue.
    Im Bett ist sie anders. Im Bett will sie alles, was ich ihr gebe. Aber selbst dort, erkannte er in diesem Moment, wo sie die Lust so sehr genoss, die er ihr bereitete, übernahm sie nie die Initiative. Wenn er sie darum bat, dann schon … und es hatte ihr sogar gefallen; sie hatte es genossen, ihn zu streicheln, ihn zu erregen, seinen Hunger zu stillen.
    Aber sie tat es niemals spontan. Nie wollte sie ihm gefallen.
    Plötzlich erinnerte er sich an jenen Abend im Schloss. Als er zu ihr gegangen war und erwartet hatte, dass sie wie all die anderen Frauen reagierte.
    Stattdessen warf sie ihn hinaus.
    Und dabei hatte sie die ganze Zeit über geplant, die Rubine zu stehlen.
    Doch hätte sie dann nicht umso erpichter darauf sein müssen, ihn einzulullen und in falscher Sicherheit zu wiegen? Wenn sie ihm im Bett zu Diensten gewesen wäre, hätte er sie vielleicht gar nicht verdächtigt – vor allem hätte er

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