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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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lebte sie in einem privaten Pflegeheim, bezahlt von den Modelgagen ihrer Enkelin, die die alte Frau manchmal noch erkannte, manchmal nicht.
    Wen werde ich noch haben, wenn meine Granny stirbt?
    Natürlich hatte sie einige Freunde – gute Freunde wie Jenny. Aber auch die hatten alle jemand Besonderen in ihre Herzen geschlossen. Und selbst Jenny würde bald in der Abgeschiedenheit Australiens ihr Kind zur Welt bringen.
    Ich könnte mit ihr gehen.
    Doch noch während sich dieser Gedanke in ihrem Kopf formte, stieg eine furchtbare Erkenntnis in ihr auf.
    Wenn Leo Makarios mit mir fertig ist – was soll ich dann tun?
    Ursprünglich hatte sie gedacht, sie würde einfach ihr altes Leben wieder aufnehmen. Aber jetzt musste sie mit grauenhafter Klarheit erkennen, dass das unmöglich war. Sie würde nie wieder zurückgehen können.
    Ihr Leben als Model schien Lichtjahre entfernt.
    Sie musste die Insel so schnell wie möglich verlassen. Denn eines Tages, wenn Leo sich mit ihr langweilte, wenn er entschied, dass sie genug Wiedergutmachung geleistet hatte, wenn sich irgendeine Krise in New York, Genf oder London ereignete, die seiner Aufmerksamkeit bedurfte, würde er einfach gehen.
    Und sie würde ihn nie wiedersehen.
    Nie.
    Wie ein Stein lastete das Wort auf ihr. Hätte ihr jemand noch vor ein paar Tagen gesagt, sie würde Leo Makarios nie wiedersehen, wäre sie unsagbar erleichtert gewesen.
    Doch jetzt erfüllte dieser Gedanke sie mit Furcht.
    In ihrem Körper brannte ein Schmerz, den sie nicht heilen konnte.
    Sie starrte hinaus auf den hellen Sand, auf das azurblaue Wasser. Das Paradies auf Erden.
    Aber für sie war es der schlimmste Ort der Welt.
    Ein Ort unvorstellbarer Qualen.
    Schlecht gelaunt humpelte Leo auf die Terrasse. Von dort aus beobachtete er, wie Anna mit eleganten Zügen Bahn um Bahnim Pool schwamm. Es war seltsam, sie am Tag zu sehen. Wenn er nicht in der Villa war, zwang er sich, nicht an sie zu denken, sondern seine gesamte Aufmerksamkeit auf die Segel des Katamarans oder einen neuen Trick mit dem Surfbrett zu richten. Doch der Looping, den er gestern beim Windsurfen versucht hatte, hatte sich als zu gewagt erwiesen. Er war vom Brett gerutscht, einen Fuß noch in der Halterung, während das Segel ihn unter Wasser gedrückt hatte. Das Ergebnis war ein verstauchter Knöchel. Der Arzt hatte ihm Ruhe und Schonung verordnet.
    Was um alles in der Welt sollte er jetzt den ganzen Tag über tun?
    Nach wie vor beobachtete er Anna im Pool. Nun, schwimmen konnte er auch. Verdrossen ging er zum Becken, warf seine Sonnenbrille auf einen Liegestuhl und sprang ins Wasser.
    Er schwamm eine Bahn, stieß sich mit nur einem Fuß vom Rand ab und schwamm wieder zurück. Wieder und wieder – zehn, zwanzig, dreißig, vierzig Bahnen.
    Als er sich nach der vierzigsten Bahn aus dem Becken stemmte, sah er, dass Anna immer noch im Wasser war. Wie üblich nahm sie keine Notiz von ihm.
    Prompt überwältigte ihn die bekannte Wut. Sie ignorierte ihn, wann immer sie konnte. Wann immer er versuchte, sich mit ihr zu unterhalten, gab sie nur knappe Antworten. Langsam näherte er sich dem Punkt, an dem er sie ebenso verfluchte wie sie ihn. Aber verdammt, schließlich hatte er sie nicht hergebracht, um mit ihr Konversation zu betreiben, sondern für Sex – und dabei gab sie jede Zurückhaltung auf.
    Schlagartig besserte sich seine Laune. Nein, im Bett enttäuschte sie ihn nicht im Geringsten.
    Langsam legte sich ein Lächeln über sein Gesicht. Fraglos hatte er sein Ziel erreicht – Anna begehrte ihn. Keine tugendhaften Zurückweisungen mehr, wenn er sie berührte. Oh nein, sie bebte vor Lust, kaum dass er sie anfasste. Mehr noch, sowie er sie nur ansah, flackerte das Verlangen in ihren Augen auf.
    Im Bett schnurrte Anna Delane – und nun, da er die Tage nicht mehr auf dem Meer verbringen konnte, wollte er sie dazu bringen, auch außerhalb des Schlafzimmers zu schnurren. Das war, entschied er, eine persönliche Herausforderung.
    Am besten ging er mit ihr shoppen. Auf der Insel gab es ein paar Designerläden und Shopping war immer ein gutes Mittel,um Frauen glücklich zu machen. Vor allem, wenn ein Mann die Rechnung bezahlte.
    Außerdem war eine Frau wie Anna ein glamouröses Leben gewöhnt – weltoffene Städte und endlose Partys. Davon abgeschnitten zu sein, trug wahrscheinlich zu ihrem Schmollen bei.
    Er humpelte zu der Stelle, an der Anna ihre Bahn beenden würde und wartete. Zu seinem allergrößten Ärger ignorierte sie ihn auch

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