JULIA EXTRA BAND 0261
sein?
Nein. Jenny war tatsächlich etwas enttäuscht darüber, dass die beiden sie nicht als Erste informiert hatten!
Abby wurde es etwas leichter ums Herz. Vielleicht war alles doch gar nicht so schlimm gewesen?
„Wir bringen das morgen auf der Titelseite“, erzählte Jenny. „Schock: Brad gesteht Abby, dass er doch nicht mehr zu haben ist!“
Abby wand sich bei der Vorstellung. Aber was konnte man von dem Revolverblatt schon erwarten, für das Jenny arbeitete!
„Ganz schön clever!“, sagte Dorothy. „Schade, dass ich nie so gute Ideen habe.“
„Alles Übungssache“, tröstete Jenny sie und rief dann begeistert: „Oh, da ist ja Max Harding! Mit dem möchte ich schon seit Jahren sprechen. Entschuldigt mich bitte, meine Damen!“ Schnurstracks strebte sie ihm zu.
„Die sind wir zum Glück los“, sagte Dorothy. „Die ist so entsetzlich langweilig!“
„Dorothy!“ Abby wunderte sich. „Du sagst doch sonst nie etwas Schlechtes über irgendjemanden!“
„Nein? Na, dann liegt es wohl am Alter“, scherzte Dorothy. „Mal sehen, wie schnell Max sie fortschickt.“ Sie sah interessiert zu den beiden hinüber und meinte dann beeindruckt: „Das ist der absolute Rekord. Sogar für Max.“
Abby schaute auch zu den beiden hin und sah, wie Jenny mit knallrotem Kopf einen Rückzieher machte. Jenny war es offenbar nicht besser ergangen als ihr selbst vor drei Wochen. Sie tat ihr deshalb leid.
„Warum ist der nur so?“, grübelte sie laut. „Und wieso kommt der damit eigentlich immer durch?“ Garantiert würde man darüber morgen nicht mal etwas in Jennys Boulevardzeitung lesen.
„Er ist eben sehr tüchtig in seinem Job“, meinte Dorothy. „Aber auch maßlos unausstehlich“, fügte sie bedauernd hinzu.
Abby beobachtete Max, der sich jetzt in ein Gespräch mit Paul vertieft hatte. Es waren beides hochgewachsene Männer. Paul hatte zwar schon graue Strähnen im dunkelblonden Haar, wirkte aber ansonsten fast genauso fit wie der erheblich jüngere Max.
„Paul ist mir lieber“, bemerkte Abby.
„So sehe ich das auch“, Dorothy lachte. „Seit fünfunddreißig Jahren – so lange bin ich schon mit ihm verheiratet.“ Dann ergänzte sie. „Das heißt aber nicht, dass ich für den Charme anderer Männer blind bin. Max ist höllisch attraktiv! Und seine abweisende Art macht ihn zu einer Herausforderung für jede Frau.“
Mich hat seine Art eher frustriert, dachte Abby. Laut erklärte sie: „Na ja, wenn du auf so was stehst.“
Dorothy sah sie aufmerksam an. Ihre blauen Augen blitzten. Sie wirkte sehr herzlich und meinte: „Du hast mir nie erzählt, wie euer Treffen vor drei Wochen verlaufen ist.“
Abby hielt dem prüfenden Blick einen Moment stand, bevor sie zur Seite blickte. „Ich bekam eine Absage.“
„Ja, aber …“
„Dorothy, ich habe keine Lust, über Max Harding zu sprechen!“
„Freut mich, das zu hören“, bemerkte jemand süffisant hinter ihr. Max! Verlegen drehte sich Abby um.
Augenscheinlich machte er sich über sie lustig. „Ich finde mich auch langweilig.“
„Na, dann haben wir ja was gemein“, erwiderte sie spitz. Wie hatte er es nur geschafft, sich unbemerkt anzuschleichen?
„Was sagst du dazu, Max?“, rief Dorothy und zwinkerte ihm zu. Sie freute sich offenbar, dass er zu ihnen gekommen war.
Max lächelte freundlich und reichte Abby eines der Gläser mit Sekt, die er in der Hand hielt. „Für Sie. Nach dem Gespräch mit Jenny haben Sie das doch wohl nötig.“
„Eine furchtbare Frau.“ Dorothy seufzte. „Ich werde mir Paul noch mal vornehmen. Er muss schon etwas besser aufpassen, wen er zu uns einlädt. Ach ja, kann ich euch beide einen Moment allein lassen? Das werde ich gleich mal erledigen!“
Schon wieder war Abby allein mit Max Harding. Trotz der vielen Gläschen Sekt, die sie schon getrunken hatte, fühlte sie sich im Nu hellwach.
„Wieso kennen Sie eigentlich die Dillmans so gut?“, wollte er wissen.
„Obwohl ich bis vor kurzem nur die Wetterfee war“, gab sie spitz zurück.
Er nahm einen kleinen Schluck Sekt und erwiderte dann bedächtig: „Das habe ich nicht gesagt.“
„Ich habe Sie auch so verstanden. Aber zufällig kenne ich die Dillmans schon mein Leben lang.“
„Ach, tatsächlich?“ Max schaute interessiert zu Dorothy, die mit ihrem Mann scherzte. „Der Freund eines Freundes gab mir Ihre Adresse … Sagten Sie das nicht, als Sie bei mir waren?“ Er sah sie jetzt prüfend an.
Oje. Er schien zu ahnen, woher sie seine
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