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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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andere schon nicht geschafft haben?“
    Sie war nicht ganz sicher, wie sie seine Frage verstehen sollte. Glaubte er etwa, dass sie es auf ihn abgesehen hatte?
    Max Harding schien zu ahnen, was in ihr vorging. Er beeilte sich zu erklären: „Ich gehe weder zu TV-Shows, noch gebe ich Interviews. Das müsste Ihnen doch bekannt sein. Im Übrigen sagte ich schon, dass Sie nicht mein Typ sind.“
    Er betrachtete sie eingehend, ihr schwarzes Haar, ihre tiefblauen Augen, ihren hellen Teint, ihre vollen Lippen.
    Wie sieht sein Typ Frau wohl aus?, fragte Abby sich. Das hätte sie gern gewusst, aber sie sagte lieber nichts. Nach ihren Recherchen gab es da keine besondere Vorliebe. Er hatte wohl mal geheiratet, als er Mitte zwanzig war, sich aber schon nach drei Jahren wieder scheiden lassen. In der Klatschpresse hattees seither immer wieder Fotos von ihm und irgendwelchen überaus attraktiven Begleiterinnen gegeben. Meist Businessfrauen, die wohl viel von ihrer Freiheit und grundsätzlich nichts vom Heiraten hielten. Und er hatte sich wohl auch eine Weile mit einer wohlhabenden Frau aus Kalifornien getroffen.
    „Das trifft sich gut“, sagte Abby jetzt. „Sie sind auch nicht mein Typ.“
    Er schmunzelte. „Das glaube ich. Sie stehen wohl eher auf einen dieser wohlerzogenen, dienstbeflissenen Mitarbeiter des Senders.“
    Wie schaffte er das nur! Was er auch sagte: Es klang wie eine Beleidigung.
    Und er tat ihr unrecht. Sie war zwar tatsächlich eine Weile mit genau so einem Typ Mann ausgegangen. Sein Mangel an Fantasie hatte sie jedoch bald genervt. So ein Langeweiler! Und außerdem hatte ihr Kater Monty ihn nicht ausstehen können!
    Abby schenkte ihm nur ein nichtssagendes Lächeln. Sie hatte nicht vor, sich zu rechtfertigen.
    „Jetzt erinnern Sie mich an meine Mutter“, erklärte Max. „Genauso gelangweilt sah sie aus, wenn sie es mit den Geschäftspartnern meines Vaters zu tun bekam.“
    Abby wusste, dass Max’ Vater ein bekannter Unternehmer war. James Harding, der Inhaber von Harding Industries. Max Hardings Mutter kam aus einer Bankiersfamilie. Sie war schön und charmant. Er hatte von ihr offenbar nur das gute Aussehen geerbt.
    „Ach ja?“, beeilte Abby sich zu sagen. Max’ Nähe verwirrte sie so, dass sie Mühe hatte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    „Also langweile ich Sie?“, wollte er wissen.
    Bisher hatte sie sich in seiner Gegenwart noch nicht mal entspannt fühlen können. Aber sollte er doch denken, was er wollte.
    Kaum vorstellbar, dass jemand ihn langweilig finden könnte.
    Er tat ihr außerdem unrecht, wenn er sie für ein dummes Ding hielt. Sie hatte die Schule mit erstklassigen Zeugnissen verlassen und dann Politikwissenschaften studiert. Aber ihr Job als Mitarbeiterin eines Abgeordneten hatte sie bald alle Pläne aufgeben lassen, selbst in die Politik zu gehen. Ein Arbeitstag von sechzehn Stunden, und nichts kam dabei heraus …
    Dass sie dann beim Sender im letzten Jahr die Wetterfee spielen durfte, hatte sie auch nicht gerade motiviert. Dennoch. Eshatte sich gelohnt. Schließlich war ihr diese sechsteilige Interviewserie angeboten worden. Der gerechte Lohn dafür, dass sie ein Jahr lang morgens um halb fünf aufgestanden war, um dann um halb sieben herausgeputzt vor der Kamera zu stehen.
    Auch Max Harding hatte sicher anfangs kleine Brötchen backen müssen – trotz seines einflussreichen Vaters, der ihm garantiert den Weg geebnet hatte.
    „Hat Ihr kometenhafter Aufstieg beim Sender was mit Ihrem Aussehen zu tun oder mit Ihrer Qualifikation?“, wollte Max nun wissen.
    Wollte er sie provozieren? Die Mühe konnte er sich sparen. Sie hatte sich beim Sender in den letzten Wochen genug hämische Bemerkungen anhören müssen – nicht zuletzt von ihrem Produzenten Gary Holmes. Da war sie abgehärtet.
    Sie sah ihn mitleidig an. „Na, was glauben Sie, mit wem ich für den Job geschlafen habe? Mit dem Produzenten, mit dem Boss des Senders?“
    Jetzt kam so etwas wie Respekt bei ihm auf. „Mit beiden.“
    „Pat Connelly ist älter als meine Großmutter, und Gary Holmes ist … ein widerwärtiger Kriecher“, fügte sie mit Nachdruck hinzu.
    Mr. Holmes, ihr Boss, war fünfzehn Jahre älter als sie und sah umwerfend gut aus. Leider behandelte er sie, als sei sie eine Vollidiotin. Offensichtlich mochte er sie nicht. Wahrscheinlich glaubte er auch, dass sie auf krummen Wegen an die Sendung gekommen war. Abby machte sich nichts daraus. Ärgerlich war nur, dass er ihr keine Zeit gab, sich

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