JULIA EXTRA BAND 0261
vorbereitet, und Tina bestand darauf, den Tisch zu decken, während Claire nach oben ging, um zu packen.
Nic betrat den Speisesaal, als sie gerade das letzte Weinglas platzierte. Das leichte Flattern in der Magengegend, wenn er sich ihr näherte, war inzwischen zur Gewohnheit geworden.
„Wie war dein Tag?“
Sie trat einen Schritt zurück und lächelte ihn an. „Claire und ich waren kurz in der Boutique, dann essen und anschließend ein bisschen einkaufen.“
Er legte die Hand unter ihr Kinn, hob es an und musterte sie aufmerksam. „Du solltest dich ausruhen.“
„Das habe ich doch.“
Nic beließ es dabei. „Gab es irgendwelche Probleme?“
Da er es sowieso erfahren würde, warum ein Geheimnis daraus machen? „Sabine tauchte im selben Restaurant auf und versuchte, einen Platz an unserem Tisch zu besetzen.“
„Erfolglos, hoffe ich doch“, erwiderte er scharf.
Tina wollte zurückweichen, aber er umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen.
Es verwirrte sie, ihm so nahe zu sein. Sie brauchte seinen Mund nur anzusehen und wünschte sich, ihn auf ihren Lippen zu spüren. „Bitte. Ich muss mich vor dem Essen noch frisch machen.“
Er senkte den Kopf und küsste sie … Seine Zunge glitt langsam, verführerisch über ihre, dann ließ er Tina los.
Aber er hatte gemerkt, wie sich ihr Puls beschleunigte, und das scharfe Luftholen, kurz bevor er ihre Lippen berührt hatte, war ihm auch nicht entgangen. Gedankenvoll sah Nic ihr nach, bis sie verschwunden war, und ging in die Küche zu Steve, um sich mit ihm zu beraten. Sabine hatte heute eine Niederlage erlitten. Sie würde sicher bald in Aktion treten. Fragte sich nur, wie, wann und wo.
Eine schweißige Hand legte sich auf ihren Mund. Tina stockte der Atem. Sie konnte nichts sehen. In Panik begann sie zu kämpfen, aber der Einbrecher war kräftiger …
„Tina.“
Starke Hände bannten ihre wild fuchtelnden Arme, eine vertraute Männerstimme durchdrang die Furcht. Wieder hörte sie ihren Namen, und langsam schwand der Albtraum.
Sie erkannte das Schlafzimmer. Erleichterung durchströmte sie.
Nic hob sie auf die Arme und trug sie zu seinem Bett. Trotz ihres Protests legte er sie auf das Laken, war im nächsten Moment bei ihr und zog die Decke über sie beide.
„Ruhig“, mahnte er beschwichtigend. „Beruhige dich.“
Sie sollte nicht bei ihm sein. Durfte es nicht. Und dennoch fühlte es sich wundervoll an. Sein Körper war warm, seine starken Arme hielten sie. Tina fühlte sich sicher.
Während der Nacht wachte sie noch einmal auf. Ihr Kopf lag auf einer muskulösen Brust, ein Männerarm umfasste sie.
Schlagartig erinnerte sie sich. Ihre Sinne erwachten. Es wäre so einfach, sich an Nic zu schmiegen, die Nähe zu genießen, seinen Duft einzuatmen, seine forschende Hand auf ihrer Haut zu …
Bist du verrückt geworden?
Nein, sie wollte die erotischen Träumereien nicht zu Ende denken. Im Dunkeln, schläfrig und nicht bei klarem Verstand war es einfach, sich das Unmögliche vorzustellen. Sogar eine Liebesbeziehung.
Claires Worte geisterten in ihrem Kopf umher, unterstrichen die eigenen Fantasien, wie ein Leben mit Nic wohl wäre, mit gemeinsamen Kindern … einer Zukunft.
Absurd.
Sie musste raus aus diesem Bett.
An Flucht war jedoch nicht zu denken. Bei der leisesten Bewegung drückte Nic sie nur fester an sich.
Was nun?
Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich ihm energisch zu entziehen.
Es gelang, und Tina schlüpfte erleichtert in ihr eigenes Bett.
Am nächsten Morgen war Nic schon auf, als sie wach wurde. Tina machte sich auf eine Auseinandersetzung gefasst, wenn er mitbekam, dass sie wieder zur Arbeit fahren wollte.
Doch in der Küche war nur Steve. Nic sei bereits auf dem Weg in die Stadt, erklärte er.
„Sind Sie sicher, dass das richtig ist?“, wandte er ein, als sie ihm von ihrer Absicht berichtete.
„Ja.“
„Seien Sie vorsichtig“, warnte er, „Sabine …“
„… ist zu allem fähig, ich weiß.“ Tina nahm ihre Schlüssel. „Bis nachher, Steve.“
Der Morgen verlief ruhig. Lily hatte die Abwesenheit ihrer Chefin mit Bravour gemeistert. Die Verkaufszahlen waren ausgezeichnet, alles ging seinen gewohnten Gang.
Gegen elf klingelte das Telefon. Lily nahm ab, sagte ein paar Worte und reichte den Hörer an Tina weiter. „Dein Göttergatte.“
„Was machst du da?“, drang seine Stimme durch die Leitung.
„Ich arbeite.“
„Aber nicht den ganzen Tag.“ Es war eine Feststellung, keine Frage.
Sie war nicht in der
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