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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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sie musste an Molly denken. „Etwa eine halbe Stunde, nachdem wir die Gondel betretenhatten, wurde sie schläfrig. Zuerst dachte ich, das sanfte Schaukeln habe sie in den Schlaf gewiegt.“
    „Und vorher?“
    „Nichts. Es ging ihr sehr gut.“
    „Sind Sie ganz sicher?“
    „Natürlich. Geben Sie mir jetzt meine Tochter zurück?“
    „Nein. Sie lassen sie womöglich fallen“, erklärte Luca nüchtern.
    War er verrückt? „Ich kann Ihnen versichern, dass so etwas nicht passieren wird.“
    „Sie sehen nicht ganz stabil aus.“
    „Und das ist Ihre professionelle Meinung als Arzt?“ Nell stemmte die Hände in die Hüften.
    Luca ignorierte ihren Sarkasmus und lehnte sich über die Brüstung, um nach dem Boot zu sehen. Erschrocken griff Nell nach seinem Ärmel. „Sie lassen Molly noch ins Wasser fallen!“
    Als sie seinen grimmigen Blick sah, ließ sie ihn sofort los.
    „Würden Sie bitte versuchen, sich zu beruhigen?“
    „Wie soll ich mich beruhigen, wenn Sie keine Gelegenheit auslassen, meine Tochter in Gefahr zu bringen, und mir jegliche Information über ihren Zustand verweigern?“ Nell nahm sich zusammen. „Wie lange müssen wir noch warten?“
    „Sie können die Zeit am besten nutzen, indem Sie überlegen, ob Ihnen noch etwas Wichtiges einfällt. Wo haben Sie Ihre Tour begonnen?“
    Nell dachte an den Markusplatz zurück mit seiner atemberaubenden Atmosphäre. Ein Schwarm wunderschöner Tauben war über ihren Köpfen dahingesegelt. Die Cafés hatten die Sonnenschirme aufgespannt. Molly und Nell hatten ein Eis gegessen … Nell stutzte. „Molly hat doch nicht etwa eine Lebensmittelvergiftung?“
    Luca runzelte die Stirn, schwieg jedoch.
    „Oder doch?“
    „Es tut mir leid. Ich kann zu diesem Zeitpunkt noch keine Angaben machen.“
    Es tat ihm leid? „Sie müssen in der Lage sein, irgendetwas zu äußern.“
    „Wenn Ihnen alles zu viel wird, setzen Sie sich doch hier auf das Mäuerchen.“
    Ungläubig starrte sie ihn an. „Ich bin nicht müde.“ Sie ignorierte seine ausgestreckte Hand. Und anfassen wollte sie ihnschon gar nicht.
    Sein dunkler Blick ruhte auf ihr. „Wenn Sie sich solche Sorgen machen, kostet Sie das zu viel Kraft.“
    „Vielen Dank. Sparen Sie sich die Floskeln.“
    „Gefühlsausbrüche helfen auch nicht …“
    Nell bemerkte, wie er ihre Frisur musterte. Sicherlich standen ihre Haare im Moment in alle Richtungen ab. Aber damit spiegelten sich ihre Gefühle bestens wider.
    Eine Sirene ertönte, und Nell atmete erleichtert auf. Die orange-weiß gestrichene Gondel mit der Aufschrift Ambulanza hielt direkt an den Stufen der Brücke.
    „Seien Sie vorsichtig, wenn Sie an Bord gehen“, warnte Luca Barbaro. „Einer der Männer kann Mollys Buggy tragen. Wir können uns keinen weiteren Notfall leisten.“
    Und dann war er fort. Mit Molly. Als sie ihm folgen wollte, lief ihr einer der Sanitäter vor die Füße. Nell geriet in Panik. Die Erlebnisse der Vergangenheit hielten sie gefangen. Damals hatte man sie auch von Jake getrennt. Plötzlich reckte Barbaro den Kopf aus der Kabine und rief etwas auf Italienisch. Der Sanitäter trat aus dem Weg, und Molly bestieg die Gondel.
    Als sie den Kopf einzog und in die Kabine trat, sah sie, wie Luca Barbaro Molly bereits untersuchte. Ganz eindeutig war er in seinem Element. Die Helfer gingen ihm routiniert zur Hand. Allmählich entspannte sich Nell ein wenig.
    „Setzen Sie sich hierher“, forderte Luca sie auf, ohne Molly aus den Augen zu lassen. Er sprach am Telefon mit dem Krankenhaus und gab Anweisungen.
    Sie spürte nicht, dass sie fror. Erst als einer der Sanitäter auf Lucas Aufforderung hin ihr eine Decke um die Schultern legte, wurde ihr bewusst, dass ihre Glieder eiskalt waren.
    Mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Abneigung beobachtete sie, wie er arbeitete. Dann sah sie, wie er eine Injektionsnadel zur Hand nahm. „Ist das wirklich notwendig?“
    „Ja.“ Er sah sie kurz an. Schließlich trat er von der Liege zurück, und Nell konnte ihre kleine Tochter sehen.
    Sie erblasste. So viele Kabel und Schläuche waren an Molly befestigt.
    „Kann ich mich zu ihr setzen?“, fragte sie schwach. „Darf ich sie halten?“
    „Sie könnten die Kanüle des Tropfes versehentlich abreißen.“
    Der Tropf? Jetzt erst entdeckte sie die Flasche mit der Flüssigkeit,die zu Mollys Seite hing und von der beständig Flüssigkeit durch den Schlauch tropfte. „Braucht sie den?“
    „Ja, damit sie nicht austrocknet, außerdem wird ihr auf diesem Wege

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